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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)
Autoren: Per Matthias Griebler
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war das mal wieder gewesen.
    „Können Sie mir das vielleicht erklären!?“, herrschte Miller die Herren an und griff sich schnell wieder ihr fallengelassenes Handtuch. „Was läuft denn hier?“
    Doch Nummer Eins alias JD, der über alles erhabene Vorsitzende der supergeheimen Vereinigung, Superintendant Graf, sein sadistischer Stellvertreter, General a.D. Feling, ehemals KSK und Donna M, der Mannmit dem Frauenkleiderfetisch und Verbindungsoffizier zu den britischen Inseln, nickten sich nur kurz zu.
    „Gut, Miss Miller“, ergriff Nummer Eins dann das Wort. „Sani!“
    „Schon unterwegs, Boss!“ Aus einer dunklen Ecke des Geheimraums heraus huschte Hannes Busza hervor, der KREMIUM-Sanitäter mit dem verpfuschten Arzt-Studium und der Vorliebe für junge, braungebrannte Proktologen, und begann sich sogleich liebevollst um den Verletzten zu kümmern.
    „Herzlichen Glückwunsch!“ Feling nickte der Agentin anerkennend zu.
    „Sie haben den Test bestanden.“
    „Test?“ Jetzt entgleisten Miller völlig die Gesichtszüge. „Und das, äh, der da?“ Sie zeigte auf den Fisch am Hacken, der soeben von Busza eine ihrer Meinung nach relativ überflüssige Mund-zu-Mund-Beatmung verpasst kriegte. Unnötig deshalb, weil der Durchbohrte erstens noch bei vollem Bewusstsein war und sich zweitens händeringend und quiekend gegen die ihm auferlegten Lippenspiele wehrte.
    „Ein annehmbarer Nebenschaden“, murmelte Graf. „Franz Schnepf. Sie erinnern sich an seinen Bruder Stavros? Operation Gideon, Sommer ’99. Klingelt’s da?“
    „Die Entführung zweier deutscher Tanker in der Ostsee. Sie waren damals der Supervisor 4 auf polnischem Territorium. Ihr erster großer Einsatz – eine Wahnsinns-Explosion. Nicht zuletzt dadurch sind Sie auch in unseren Fokus gerückt …“, ergänzte M und schleckte sich genüsslich die weiß wabernde Kaffeesahne von seinem Löffel. „Auch einen?“ Er sah Miller fragend an.
    „Danke.“ Sie winkte seufzend ab. „Aber ja, die Gebrüder Schmiernippel, ich erinnere mich. Stavros wurde nie mehr gefunden und ein Gros der damaligen Umweltbehörden hatten zeitweilig ein ziemlich beachtliches Kopfgeld auf mich ausgesetzt ...“ Sie nickte. „Und das warum?“
    „PFT“, antwortete Graf knapp und wies ihr den Stuhl etwa fünf Meter vor dem Konferenztisch zu. „Physical Fitness Test“, wiederholte er dann noch mal in ganzen Worten. „Verstehen Sie, Agent Miller …“, er faltete andächtig die Hände, „Männer von der Sorte Schnepf sind entbehrlich und in gewissem Maße galt es ja schließlich zu testen, wie gut Sie noch in Form sind …“
    „Ihre Idee, oder?“ Miller seufzte. „Aber mal ehrlich, Sie wissen schon noch, dass ich ausgestiegen bin, oder?“
    „Ausgestiegen?“ Gespielt überrascht blickte Graf in die Runde. „Wirklich?“ Doch im nächsten Moment festigten sich seine Gesichtszüge wieder in gewohnt steinerner Optik. „Stabsdiener, Dezernat 56 – acht Monate schon“, fuhr er sogleich, als hätte Miller ihn mit ihrer Frage in seiner Ehre verletzt, aufzählend fort. „Fünf Tage die Woche, jeweils neun Stunden, von sieben bis 16:00 Uhr und freitags sogar nur bis zwölf. Kurzum, mehr als geregelte Arbeitszeiten, stündliche Kaffee- und Tratschpäuschen inmitten einer Horde profilneurotischer Weicheier, Möchtegerncops und überschminkten und überbezahlten Protokolltippsen. Und darüber hinaus“, er unterbrach seine reizende Schilderung mit einem kurzen Luftholen, „noch nicht mal die Gelegenheit, jemanden umzulegen. Ein hübscher kleiner Büroposten eben. Doch leider …“, er sah sie eindringlich an, „zu klein und zu hübsch. Und wir beide wissen doch, dass Sie es eigentlich hart und schmutzig brauchen …“
    „Äh …“
    „Im Job natürlich …“, er zwinkerte ihr zu.
    „Touché.“ Miller nickte. „Und um was für eine Art Job geht es hier, dass
    Sie mich dermaßen konfrontieren?“
    „Dottore?“ Graf sah zur Seite. „Es liegt bei Ihnen.“
    „Danke Superintendant. Ich denke, ich hab dann auch genug gesehen …“ Das Licht im umliegenden Bereich wurde heller und Miller erkannte zwei weitere Personen im Raum: eine schlanke junge Frau, etwa in ihrem Alter – elegant gekleidet, im dunklen Hosenanzug mit weiser Bluse und kleinen goldenen Ohr-Kreolen, sowie einen leckeren jungen Typen Anfang zwanzig, dem ersten Eindruck und ihren eigenen Erfahrungen nach zu gehen, vermutlich vom hiesigen Hostessenservice. Jedoch belehrte sie Nummer Eins
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