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Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Titel: Iloo - Die andere Welt (German Edition)
Autoren: Michael Stappert
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vorangeht.«
    »Auf eine Art gebe ich Ihnen recht – nämlich für den Bereich der Grundlagenforschung«, sagte Rainer. »Doch was ist mit all den Gilden, die ihre Ideen nicht verwerten dürfen, weil Ihre Gilde sie unterdrückt, weil sie nicht aus Ihrem Turm stammen? Warum sollen sie nicht ihr eigenes Gedankengut in ihrem eigenen Bereich umsetzen dürfen? Das ist engstirnig.«
    Der Lautsprecher des Funkgerätes blieb für einen Moment ruhig, dann sprach Loomak wieder:
    »Würde ich Ihnen zustimmen, würde unsere Gilde schnell seine heutige Bedeutung verlieren. Das kann ich nicht zulassen.«
    »Ich sage Ihnen ganz deutlich, dass ich in Synergie nicht aufhören werde, Anwendungsforschung zu betreiben, ob Ihnen das nun gefällt oder nicht«, sagte Rainer. »Ich werde bei der nächsten Sitzung des Zentralen Rates eine entsprechende Eingabe machen, die solche Anwendungsforschung ausdrücklich für alle Gilden erlaubt. Ich glaube, dass ich nicht zu viel verrate, wenn ich Ihnen sage, dass der Oberste Rat Idomak meinen Ideen offen gegenübersteht.«
    »Wenn Sie das tun, werde ich versuchen, eine Fachschaft für Informatik zu gründen«, drohte Loomak. »Was würden Sie davon halten, Inolak?«
    »Tun Sie es doch, Loomak«, sagte Rainer lachend. »Wenn Sie gut sind, wird es für uns ein Ansporn sein, besser zu sein, als Sie. Ich hätte nichts dagegen. Ich finde ein bisschen Vermischung der Zuständigkeiten nur positiv.«
    »Was Sie vorhaben, bedeutet Aufweichung der Gilden!«, rief Loomak mit schriller Stimme. »Es würde vielleicht sogar zu deren Auflösung führen. Die Gesellschaft würde zusammenbrechen.«
    »Das ist Blödsinn, Loomak«, sagte Rainer. »In Synergie vereinigen wir das Fachwissen vieler Gilden und arbeiten zusammen wie nirgendwo sonst. Wir haben eine blühende Siedlung und wir wachsen immer weiter. So könnte es um jeden Gildeturm herum aussehen. Keine starren, festgefahrenen Gilden, sondern flexible Städte, unabhängig und doch für Zusammenarbeit mit anderen Städten offen. Die Zeit ist reif dafür, Loomak. Der Zulauf, den wir hier erleben, zeigt, dass die Feliden es auch wollen.«
    »Ich weiß nicht recht, Inolak«, meinte Loomak, dem offenbar Zweifel durch den Kopf schossen.
    »Ich lade Sie ein, uns zu besuchen mit einer Delegation Ihrer Gilde«, schlug Rainer vor. »Wir zeigen Ihnen, wie wir leben und arbeiten. Vielleicht überzeugt Sie das ja.«
    »Eine solche Einladung nehm ich gern an – wenn Sie für unsere Sicherheit garantieren«, sagte Loomak. »Schließlich sind wir noch Kriegsgegner.«
    »Wenn Sie kommen, werden wir Sie nicht als Gegner, sondern als Gäste empfangen, Loomak. Wir haben bei dem Angriff durch die Söldner keine Verluste erlitten, müssen Sie wissen. Daher fällt es uns relativ leicht, zu vergeben. Lassen Sie es sich durch den Kopf gehen, und nennen Sie mir bei Gelegenheit einen Termin. Sie sind uns willkommen.«
    »Ich glaube, ich habe Sie falsch eingeschätzt, Inolak«, sagte Loomak. »Gehen Sie bitte davon aus, dass unser Kriegszustand nicht mehr besteht.«
    »Ich danke Ihnen, Loomak«, antwortete Rainer und beendete die Verbindung.
    »Ich glaube, ich hab ihn soweit, dass er ernsthaft darüber nachdenkt«, sagte Rainer.
    Innilu setzte sich auf seinen Schoß und kraulte ihm das rechte Ohr.
    »Dann hast du es geschafft, mein Geliebter«, sagte sie leise. »Dann bekommst du die neue Ordnung, die du dir immer gewünscht hast. Ich hoffe nur, dass sie besser wird, als die alte.«
    »Das wünsche ich mir auch«, sagte Rainer. »Wir brauchen auch eine Lösung für die Söldner. Ihre Rolle in dem Spiel darf keine tragende Rolle werden. Auf der Erde wurden ganze Armeen gegeneinander aufgerüstet. Es gab fürchterliche Kriege mit Millionen von Toten. Das darf es hier nicht geben. Das gesellschaftliche Konzept muss auf ein Ganzes ausgelegt werden und nicht auf eine Summe von Teilen. In der kommenden Woche geht es los. Dann tagt der Zentrale Rat bei den Baumeistern.«

37. Zukunft
     
    Es war ein weiter Weg, doch im Grunde verlief die Entwicklung Iloos so, wie Rainer es vorausgesehen und gehofft hatte. Nach einigen Widerständen beschloss der Zentrale Rat nach einiger Zeit die Möglichkeit einer Öffnung der Gilden. Anordnen konnte er es nicht, doch konnte er es erlauben. Manche Gilden hatten nur darauf gewartet, sahen sie doch, wie Synergie aufgeblüht war und immer weiter wuchs. Überall auf Iloo entstanden neue Siedlungen nach dem Vorbild Synergies. Einige dieser Siedlungen bauten auch
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