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Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Titel: Iloo - Die andere Welt (German Edition)
Autoren: Michael Stappert
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gleich eine Start- und Landebahn für die neuen Flugzeuge, die von den Technikern in Synergie gebaut wurden. Bald entstanden Fluglinien mit festem Flugplan, die den alten Routen der Händler Konkurrenz machten. Das führte anfangs zu einigen Problemen und es rächte sich, dass die Händlergilde es versäumt hatte, ihr Transportmonopol rechtzeitig auf andere Transportmittel als Luftschiffe auszudehnen. Nach einiger Zeit löste sich dieses Problem von selbst, da es sich herausstellte, dass sich nicht alle der neuen Siedlungen einen eigenen Flugplatz leisten konnten. Somit waren die Luftschiffe auch weiterhin dafür zuständig, diese Siedlungen zu beliefern und Zubringerdienste zu den nächstgelegenen Flughäfen zu leisten.
    Der Wissenschaftler-Turm erlebte eine turbulente Zeit, als viele der besten Köpfe ihn verließen, um ihr Glück bei einer der neuen Siedlungen zu suchen. Rainer, der sich für diese Entwicklung etwas mitverantwortlich fühlte, rührte daher die Werbetrommel für eine Rückkehr der Wissenschaftler in ihren heimatlichen Turm. Er überzeugte Loomak davon, dass auch die Heimstätte der Wissenschaftler in eine Siedlung umgewandelt werden müsse, um ihre Attraktivität zu erhalten. Im Laufe der Zeit entstand daraus das Zentrale Schulungs- und Wissenschaftszentrum von Iloo. Jede Siedlung schickte ihre besten Leute zur Ausbildung in dieses Zentrum.
    Sinnu und Keetok lebten förmlich auf, in dem sie die vielen neuen Piloten ausbildeten, die für die neuen Fluglinien nötig waren.
    Daneben gab es natürlich noch ihr persönliches Steckenpferd: den Hubschrauber. Mit Eluak zusammen arbeiteten sie mit Feuereifer am Prototyp eines Helikopters. Das erste Modell sah zwar noch etwas einfach aus, doch ging es darum, diese Art des Fluges zu beherrschen. Bald würde Sinnu einen ersten echten Test in der Luft wagen.
    Innilu arbeitete seit einiger Zeit wieder in der Verwaltung mit, die mit zunehmender Größe der Siedlung immer aufwendiger wurde. Die Kinder waren inzwischen etwas größer geworden und besuchten die kleine Schule, die Rainer initiiert hatte. Es gab eine ganze Menge kleiner Feliden in Synergie, für die er eigens einige jüngere Wissenschaftler angeworben hatte, um den Nachwuchs der Feliden mit dem nötigen Basiswissen zu versorgen. Weder Isodu, Ibanu noch Melok oder Sartok waren anfangs begeistert davon, doch fanden sie es nach einiger Zeit spannend, das Schreiben oder Rechnen zu lernen, oder etwas über die Geschichte Iloos zu erfahren.
    Es gab Tausend Dinge zu tun und weder Rainer noch Innilu hatten viel Zeit für sich selbst, doch wenn sie abends beisammensaßen und sich über die Ereignisse des Tages unterhielten, wenn die Kinder in ihren Bettchen schliefen, fiel ihnen der Besuch der Menschen wieder ein. Es war schon so lange her, seit sie plötzlich wie aus dem Nichts mit ihrem Helikopter erschienen waren. Nach ihrer Abreise hatten sie nichts mehr von ihnen gehört. Eigentlich hatten sie mit gelegentlichen Nachrichten oder Besuchen gerechnet, doch es kam nichts mehr.
    »Wie es ihnen wohl ergeht?«, fragte Rainer. »Manchmal frage ich mich schon, ob bei ihrer Rückreise etwas schief gegangen ist.«
    Innilu legte eine Hand auf seinen Oberschenkel und sagte leise: »Das will ich nicht hoffen, Rainer. Diese Menschen waren nett. Ich hab sie gemocht. Aber wir können nur hoffen, dass es ihnen gut geht. Eine Möglichkeit, es zu überprüfen, haben wir leider nicht.«
    Rainer machte ein nachdenkliches Gesicht.
    »Was hast Du?«, fragte Innilu.
    »Ach, es ist einfach, dass ich es noch nicht alles verstehe«, antwortete er. »Es begann damit, dass auf der Erde ein Unfall und hier auf Iloo eine Explosion erfolgte. Dabei kam es zum Austausch von Inolaks und meinem Geist. Wir tauschten unsere Welten und unsere Körper. Das allein war schon eine völlig verrückte Sache. Dann geschah des Unglaubliche, und Inolak und ich konnten uns von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten. Es gab also einen Weg von der einen Welt in die andere. Ich frage mich, wieso es dabei nicht zu einem Rücktausch unserer Persönlichkeiten gekommen ist.«
    Innilu sah Rainer erschreckt an.
    »Daran hatte ich überhaupt noch nicht gedacht«, sagte sie. »Aber ich bin froh, dass es nicht dazu gekommen ist. Ich glaub, ich hätte es nicht ertragen, wenn du nicht mehr bei mir wärst.«
    Rainer fasste ihre Hand und drückte sie leicht. Er sah ihr in die Augen und sah darin so viel Zuneigung, dass es ihm warm ums Herz wurde. Sicher hoffte auch er,
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