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Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Titel: Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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von seinen eigenen Halluzinationen gepeinigt worden und setzte schliesslich seinem eigenen Leben ein Ende, um den Geistern seines drogen-umnebelten Hirns zu entkommen. Für den Anfang war das schon mal eine sehr brauchbare Theorie und der Detektiv begann jetzt systematisch jeden Freund des alten Marsh zu interviewen und brachte die Ge -spräche, vorsichtig und indirekt, jedesmal auf Gras und LSD. Damit kam er jedoch nicht recht voran und war bereits im Begriff aufzugeben, als ihm das Glück schliesslich doch noch hold war. Er sprach mit einem Professor, der eine Bemerkung über Marshs Auseinandersetzung mit Amanita Muscaria machte, dem halluzinogenen Fliegenpilz, der in nah-östlichen Religionen eine Rolle gespielt hatte.
    «Ein äusserst interessanter Pilz, Amanita», erzählte jener Professor. «Es gab ein paar Sensationsschreiber, die, jede wissenschaftliche Behutsamkeit ausser acht lassend, behaupteten, er repräsentiere jeden magischen Trank in alten Überlieferungen: das Soma der Hindus, das Sakrament der Dionysischen und Eleusischen Mysterien, selbst in der Heiligen Kommunion frühester Christen und Gnostiker. In England gibt es sogar Leute, die behaupten, es sei Amanita und nicht Haschisch gewesen, das im Mittelalter von den Assassinen benutzt wurde. Ein Psychiater in New York, Puha-rich, behauptet, Amanita induziere Telepathie. Das meiste davon ist zwar krauses Zeug, aber Amanita ist in jedem Fall die stärkste bewusstseinsverändemde Droge auf der ganzen Welt. Wenn unsere jungen Leute erst einmal darauf aufmerksam werden, wird LSD im Vergleich lediglich ein Sturm im Wasserglas gewesen sein.»
    Jetzt konzentrierte sich der Detektiv darauf, irgendjemanden zu finden, der den alten Marsh stoned erlebt hatte. Die Aussage kam schliesslich von einem jungen schwarzen Studenten, Pearson, der im Hauptfach Anthropologie und im Nebenfach Musik studierte. «Erregt und euphorisch? Ja...» sagte er nachdenklich. «So sah ich den alten Joshua einmal. Das war in der Bibliothek, wo meine Freundin arbeitet - und der alte Mann sprang, wie ein Blödian grinsend, vom Tisch auf und sagte laut zu sich selbst: Dann rannte er wie angestochen aus dem Zimmer. Ich war neugierig und ging rüber zum Tisch, um zu sehen, was er da gelesen hatte. Es war der Redaktionsteil der New York Times, nicht ein einziges Bild darin, so konnte er die Fnords, was immer das sein mochte, da jedenfalls nicht gesehen haben. Glauben Sie, er war so'n bisschen?», er machte mit dem Finger eine drehende Bewegung an der Stirn, «Sie wissen schon...»
    «Vielleicht, vielleicht auch nicht», sagte der Detektiv unverbindlich, der Polizeiregel gehorchend, in Gegenwart eines Zeugen niemals jemanden zu beschuldigen, ohne einen Haftbefehl in der Tasche zu haben. Aber er war andererseits auch ziemlich sicher, dass Professor Marsh sowieso nie mehr auftauchen würde, um Gegenstand einer Inhaftierung oder irgendeiner anderen Belästigung durch jene zu werden, die niemals in seine spezielle Welt vergangener Kulturen, verschwundener Städte, Lloigors, dols und Fnords eingedrungen waren. Bis auf den heutigenTag schliesst die Polizeiakte Joshua N. Marsh in Arkham mit dem Satz: «Wahrscheinliche Todesursache: Selbstmord unter Drogeneinwirkung». Niemand verfolgte die Änderung, die sich in Pro -fessor Marsh vollzogen hatte, zurück bis zu einem KCUF-Treffen in Chicago und einem seltsam gewürzten Punsch. Aber der junge Detektiv, Danny Pricefixer, behielt noch immer einen nagenden Zweifel und eine bestimmte Unruhe in sich; selbst nachdem er schon nach New York gegangen war und angefangen hatte, mit Barney Mul-doon zusammenzuarbeiten, war er noch immer versessen auf die Lektüre von Büchern zur Frühgeschichte und befasste sich noch immer mit den merkwürdigsten Dingen.
    SIMONMAGUS. Du wirst dorthin gelangen, Götter zu sehen.
    Nach dem Verschwinden Saul Goodmans und Bamey Muldoons durchkämmte der FBI jeden Winkel in Maliks Apartment. Alles wurde fotografiert, analysiert, katalogisiert, Fingerabdrücke wurden genommen, und alles wurde ins FBI-Laboratorium nach Chicago geschafft. Unter den konfiszierten Gegenständen befand sich eine Quittung für eine Mahlzeit im Playboy Club. Auf der Rückseite stand, nicht in Maliks Handschrift, die folgende Notiz:
    «Machens dols =Lovecrafts dholes?»
    VEKTOREN. Ihr werdet keine Götter sehen.
    Am 25. April sprach ganz New York über das unglaubliche Geschehen, das sich im Morgengrauen
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