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Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Titel: Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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werden.»
    «, zitierte Saul. «Ambrose Bierce wusste davon.»
    «Und Arthur Machen», fügte Mavis hinzu. «Und Lovecraft. Aber sie mussten kodiert schreiben. Und trotzdem ging Lovecraft zu weit, indem er das Necronomicon namentlich erwähnte. Deshalb starb er so plötzlich im Alter von nur siebenundvierzig Jahren. Und sein literarischer Nachlassverwalter, August Derleth, war versessen darauf, in jede Ausgabe von Lovecrafts Werken einzudrucken, dass das Necronomicon nicht existierte und nichts als ein Produkt Lovecraftscher Fantasie war.»
    «Und die Lloigor?» fragte Saul. «Und die Dols?»
    «Gibt's», sagte Mavis. «Die gibt's. Sie sind es, die schlechte Acidtrips und Schizophrenie hervorrufen. Psycho-Kontakte mit ihnen und die Egomauern brechen zusammen. Dorthin hatten dich die Illuminaten geschickt, als wir ihren falschen Playboy Club überfielen und den Prozess kurzschlossen.»
    «Du Hexenhase», zitierte Saul. Und er begann zu zittern.
    UNHEIMLICH. Urvater, dessen Kunst ungerade ist, schauerlich sei dein Ziel. Harpunen in ihn, Corpus Walem: fasse dich und hasse. Fernando Poo wurde nur ein einziges Mal prominente Aufmerksamkeit in der Weltpresse geschenkt, vor dem bekannten Zwischenfall von Fernando Poo. Es geschah in den frühen siebziger Jahren (als Captain Tequilla y Mota die Kunst des Staatsstreichs studierte und die ersten
    Umsturzpläne machte) und wurde durch die unerhörte Behauptung des Anthropo -logen J. N. Marsh von der Miskatonic Universität angeregt, dass sich anhand von Kunstgegenständen, die er in Fernando Poo gefunden hatte, die Existenz von Atlantis nachweisen liesse. Obwohl Professor Marsh bis dahin den Ruf eines tadellosen, selbst -kritischen Wissenschaftlers genoss, wurde sein Buch Atlantis und seine Götter von seinen Kollegen mit Spott und Hohn aufgenommen; vor allem deshalb, weil seine Theorien von der Sensationspresse aufgegriffen wurden. Zahlreiche Freunde des Professors machten diese Verspottungskampagne für sein spurloses Verschwinden verantwortlich; sie vermu teten den Selbstmord eines aufrichtigen und ehrlichen Wahr -heitssuchers.
    Marshs Theorien standen nicht nur ausserhalb wissenschaftlicher Glaubwürdig -keit, auch seine Methodik - er zitierte etwa Allegros Der Geheimkult des Heiligen Pilzes oder Graves' Die weisse Göttin, als wären sie so anerkannt wie Boas, Mead oder Frazer - schien von Senilität zu zeugen. Dieser Eindruck wurde verstärkt durch die exzentrische Widmung «Für Ezra Pound, Jacques De Molay und Kaiser Norton I.» Der wissenschaftliche Skandal wur de nicht so sehr durch die Atlantis -Theorie hervorgerufen (diese Biene hatte schon manchen Gelehrtenhut umschwirrt) als viel -mehr durch Marshs Behauptung, dass die Götter von Atlantis wirklich existierten; nicht als inzwischen ausgestorbene übernatürliche Wesen, die vor Beginn der Mensch -heit gelebt und die frühesten Kulturen dahingehend ausgetrickst hatten, dass sie sie als Götter verehrten und ihnen Opfer darbrachten. Die nachsichtigste Kritik anderer Gelehrter an dieser Hypothese war noch die, dass die Existenz solcher Wesen archäo -logisch oder paleontologisch absolut nicht nachzuweisen war.
    Professor Marshs rascher Verfall in den wenigen Monaten zwischen der einmü -tigen Ablehnung seines Buches durch die gelehrte Welt und sein plötzliches Verschwin -den verursachte grossen Schmerz unter den Kollegen der Miskatonic University. Viele von ihnen hatten bemerkt, dass er eine Reihe seiner Ideen von Dr. Henry Armitage übernommen hatte; Armitage galt aber als jemand, der nach langen Jahren, die er dem Studium der obszönen Metaphysik des Necronomicon gewidmet hatte, irgendwie den Verstand verlor. Als die Bibliothekarin Miss Horus während einer Teestunde kurz nach Marshs Verschwinden erwähnte, dass der Professor während der vergange -nen Monate die meiste Zeit üb er jenem Buch gesessen hatte, forderte ein katholischer Professor, halb im Scherz, halb im Ernst, die Miskatonic Universität solle sich ein für alle Mal solcher Skandale entledigen und dieses «verdammte Buch» der Harvard Uni -versität als Schenkung überlassen.
    Die Vermissten -Abteilung der Polizei von Arkham beauftragte einen jungen De -tektiv mit dem Fall Marsh. Dieser Detektiv hatte sich dadurch hervorgetan, dass er das Verschwinden mehrerer Kinder auf einen besonders abscheulichen Satanskult zurück -führen konnte, der seit den Hexenverfolgungen des Jahres 1692 in Arkham wütete. Der
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