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Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Titel: Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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wie sollte man mit einem Irren verfahren... Er blickte auf und sah, dass sie wieder völlig abwesend dasass und in die Ferne starrte. Verhaschte Nutte, dachte er und sah dann, wie sie langsam vom Stuhl in eine schlafende Position auf den Boden glitt.
    «Was zum Teufel... ?» rief er aus.
    Als er dann neben ihr niederkniete und ihren Pulsschlag fühlte, wurde er selber bleich. Jesus, Jesus, Jesus, dachte er, indem er aufstand, jetzt muss ich auch noch einen verdammten Corpus Deletus loswerden. Diese alte Nutte hat sich davongemacht undist einfach gestorben.
    «Ich kann die Fnords sehen!» schrie Barney Muldoon und blickte mit einem glückseligen Grinsen vom Miami Herold auf.
    Joe Malik lächelte befriedigt. Das war ein hektischer Tag gewesen - vor allem wo Hagbard in der Schlacht von Atlantis und der Einführung George Doms alle Hände voll zu tun gehabt hatte - aber jetzt hatte er wenigstens das Gefühl, dass ihre Seite gewinnen würde. Zwei Seelen, von den Illuminaten auf den Todestrip gesetzt, hatten erfolgreich gerettet werden können. Wenn jetzt nur zwischen George und Robert Putney Drake alles gut verlaufen würde...
    Die Wechselsprechanlage summte und Joe antwortete, ohne sich zu erheben, quer durch den Raum: «Malik.»
    «Wie geht's Muldoon?» erkundigte sich Hagbard.
    «Auf dem besten Wege. Er sieht die Fnords in einer Zeitung aus Miami.»
    «Ausgezeichnet», sagte Hagbard ausser sich. «Mavis berichtet, dass auch Saul das schlimmste hinter sich hat und die Fnords eben in der New York Times gesehen hat. Bring Muldoon rauf zu mir. Das andere Problem konnten wir inzwischen lokalisieren -die Krankheits-Schwingungen, die FUCKUP seit März auffing. Irgendwo in der Nähe von Las Vegas; und es sieht dort ziemlich kritisch aus. Wir nehmen an, dass es bereits den ersten Todesfall gab.»
    «Aber wir müssen es noch vor der Walpurgisnacht nach Ingolstadt schaffen...» sagte Joe gedankenverloren.
    «Revidieren», sagte Hagbard. «Ein paar von uns werden nach Ingolstadt gehen. Ein paar von uns gehen nach Las Vegas. Es ist der alte Doppelschlag der Illuminaten -zwei Angriffe aus verschiedenen Richtungen. Bringt Eure Ärsche in Schwung, Jungs. Sie immanentisieren das Eschaton.»
    WEISHAUPT. Fnords? Pffffft!
    Eine weitere Unterbrechung. Dieses Mal war's der Marsch der Mütter ge -gen Muzak. Das schien mir am meisten wert. Ich gab der Dame also 'n Dollar. Ich denke, dass wenn Muzak beseitigt werden kann, werden auch 'ne ganze Menge anderer Krankheiten damit ausgerottet.
    Wie auch immer, es wird allmählich spät und ich sollte das hier mal zum Abschluss bringen. Einen Monat vor unserem KCUF -Experiment - d.h. a m 23. September 1970 - gelang es Timothy Leary an fünf FBI -Beamten am O'Hare Airport, hier in Chicago, vorbeizukommen. Er hatte sich geschworen, eher zu schiessen, als zurück in den Knast zu gehen und hatte eine Knarre in der Tasche. Keiner erkannte ihn... Und, ah ja, im Krankenzimmer, in dem Dutch Schultz am 23. Oktober 1935 starb, lag jetzt ein Polizist namens Timothy O'Leary.
    Das Beste habe ich für den Schluss aufbewahrt. Aldous Huxley, die erste bekannte Figur der literarischen Szene, die von Leary illu miniert wurde, starb am selben Tag wie John F. Kennedy. Der letzte Essay, den er verfasste, drehte sich um den Shakespeare -Satz «Time must have a stop» - den er kurz zuvor als Titel für einen Roman über das Leben nach dem Tode benutzt hatte. «Das Leben ist eine Illusion», schrieb er, «aber eine Illusion, die wir ernst zu nehmen haben.»
    Zwei Jahre später traf Laura, Huxleys Witwe, das Medium Keith Milton Rinehart. Wie sie in ihrem Buch This Timeless Moment erzählt, erwiderte Rine -hart auf die Frage, ob e r mit Aldous in Kontakt treten könne, dass Aldous einen «klassischen Beweis fürs Überleben» vermitteln wollte, d.h. eine Botschaft, die nicht «allein» mit Telepathie erklärt werden konnte, als etwas, das Rinehart aus ihren Gedanken herauspicken konnte. Es musste etwas sein, dass nur aus Aldous' «Gedanken» stammen konnte.
    Später am Abend konnte Rinehart mehr sagen: die Anweisung, in ein be -stimmtes Zimmer ihres Hauses zu gehen, ein Zimmer, das er niemals betreten hatte, und ein bestimmtes Buch herauszusuche n, das weder ihm noch ihr bekannt war. Sie sollte eine bestimmte Seite aufschlagen und eine bestimmte Zeile lesen. Es handelte sich um ein Buch, das Aldous gelesen, in das sie aber niemals hineingesehen hatte, eine Anthologie der Literaturkritik. Die angeg ebene Zeile -ich habe sie
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