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Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Titel: Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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ist, erbaulich zu sein und aus nichts Geringerem besteht, Puppen von den Machthabern der USA, Russlands und Chinas herzustellen. Sie haben richtig geraten: einen Monat lang werde ich jeden Tag Nadeln in ihre Köpfe stechen; wenn die mich nicht schlafen lassen, lasse ich sie auch nicht schlafen. In gewissem Sinne ist das nichts weiter als Gerechtigkeit
    Tatsache ist, dass der Präsident der Vereinigten Staaten in den Wochen darauf des öfteren über heftige Kopfschmerzen klagte; die atheistischen Machthaber von Moskau und Peking hingegen waren weniger empfänglich für Magie. Kein Wort über schmerzhafte Stiche wurde laut. Aber, warten Sie mal, es gibt da noch einen Darsteller in unserem Zirkus und er ist einer der intelligentesten und unaufdringlichsten im ganzen Haufen - sein Name ist unaussprechlich, aber Sie können ihn getrost Howard nennen. Zufälligerweise kam er als Delphin zur Welt. Er schwimmt gerade durch die Ruinen von Atlantis, und es ist bereits der 10. April -ja, die Zeit vergeht... Ich bin nicht sicher, was Howard dort unten sieht, aber irgendetwas macht ihn unruhig und er beschliesst, Hagbard Celine alles zu berichten. Nicht, dass ich zu diesem Zeitpunkt wüsste, wer Hagbard Celine ist. Machen Sie sich nichts draus; sehen Sie den Wellen zu, wie sie dahinrollen, und seien Sie froh, dass es hier draussen bis jetzt kaum Umweltverschmutzung gibt. Sehen Sie, wie die goldene Sonne auf jeder Welle einen Glanz entfacht, der, merkwürdig genug, silbern zurückschimmert; und da, sehen Sie, sehen Sie, wie die Wogen dahinrollen... ist es da nicht einfach, in einer Sekunde fünf Stunden Zeit zu überbrücken? Schon finden wir uns inmitten von Wiesen und Bäumen wieder... es gibt sogar ein paar fallende Blätter, um dem Bild einen Hauch von Poesie zu verleihen, bevor das Entsetzliche geschieht. Wo sind wir überhaupt? Stunden entfernt, ich sagte es Ihnen bereits - exakt fünf Stunden nach Westen, um noch genauer zu sein, im selben Augenblick, in dem Howard in Atlantis einen Purzelbaum schlägt, setzt Sasparilla Godzilla, Touristin aus Simcoe, Ontario (ihr widerfuhr das Missgeschick, als Mensch zur Welt gekommen zu sein), zu steilem Sturzflug an und landet bewusstlos am Boden. Genau hier, auf dem Freigelände des Anthropologischen Museums im Chapultepec Park, Mexico, D.F., und die anderen Touristen sind über den Kollaps der bedauernswerten Lady ziemlich ausser Fassung geraten. Später behauptete sie, es sei die Hitze gewesen. In wichtigen Dingen viel weniger anspruchsvoll als Nkrumah Fubar, dachte sie überhaupt nicht daran, mit irgend jemand darüber zu sprechen oder sich selbst in Erinnerung zu rufen, was sie nun ausgeknockt hatte. Daheim in Simcoe sagten die Leute immer, Harry Godzilla habe da eine sensible Frau bekommen, als er Sasparilla heiratete, und in Kanada (oder den Vereinigten Staaten) empfiehlt es sich, bestimmte Wahrheiten für sich zu behalten. Lassen Sie uns dabei bleiben, dass sie ein gewisses hämisches und grimassenhaftes Lächeln über das Antlitz der gigantischen Tlaloc-Statue, des Regengottes, hatte huschen sehen oder dass sie es sich eingebildet hatte, es zu sehen. Kein Mensch in Simcoe hatte jemals Vergleichbares gesehen; wahrlich, es werden noch wundersame Dinge geschehen.
    Und wenn Sie wirklich meinen, die bedauernswerte Lady sei ein ungewöhnlicher Fall, dann sollten Sie, nur bis zum Ende des Monats, einmal die Akten der Psychiater, sowohl der vom Staat angestellten wie auch der privaten, studieren. Berichte über ungewöhnliche Angst und religiöse Manie bei Schizophrenen in den Nervenanstalten schossen raketengleich gen Himmel; ganz gewöhnliche Männer und Frauen kamen von der Strasse weg geradewegs herein, um über Augen, die sie beobachteten, vermummte Gestalten, die sich von einem verschlossenen Raum in den anderen bewegten, gekrönten Figuren, die unverständliche Befehle erteilten, über Stimmen, die Gottes oder des Teufels sein wollten, echtestes Hexengebräu also, zu klagen. Am gescheitesten wäre es, schriebe man alle Vorkommnisse den Nachwirkungen der Tragödie von Fernando Poo zu.
    Das Telefon schellte um 2 Uhr 30 morgens. Am Morgen des 24. April. Benommen, beklommen, stumm fluchend, im Dunkeln suchend, bemerke und erkenne ich einen Körper, ein Selbst, eine Aufgabe. «Goodman», sage ich, auf einen Arm gestützt, in den Hörer und noch immerkomme ich wie von weit, weit her.
    «Bombenanschlag und Mord», tönt eine elektrifizierte Eunuchenstimme aus dem Hörer. Ich pflege
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