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Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Titel: Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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den Genossen der b-b und b-c weit voraus ist und...»
    «Das bedeutet biologisch-bakteriologisch und biologisch-chemisch», erläuterte der Präsident dem stirnrunzelnden Vizepräsidenten, wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Militärs zu und fragte: «Was hätten wir noch auf Lager, das dem Iwan das Blut in den Adern erstarren liesse?» «Nun... da gibt es Anthrax-Leprosy-Mu... es ist schlimmer als jede bekannte Form von Anthrax. Tödlicher als Beulenpest, Anthrax und Lepra zusammen. Genaugenommen», der General, der gerade sprach, lächelte grimmig bei diesem Gedanken, «ergeben unsere Schätzungen, dass bei einem so plötzlichen Tod die psychologische Demoralisierung der Überlebenden - wenn es überhaupt Überlebende geben sollte - noch stärker sein wird als bei einem thermo -nuklearen Austausch mit maximalem (schmutzigem Fallout)..»
    «Mann...!» sagte der Präsident. «Mann! Dass das bloss keiner nach aussen dringen lässt! Meine Ansprache wird nur die Bombe betreffen, aber bei den Knaben im Kreml werden wir durchsickern lassen, dass wir noch diesen Anthrax-Knüller auf Eis haben. Jesses! Warten Sie mal ab, wie die kneifen werden!» Er erhob sich, entschlossen, hart, genau das Bild, das er im Fernsehen immer projizierte. «Ich werde unverzüglich meinen Ghostwriter aufsuchen. In der Zwischenzeit sorgen Sie dafür, dass der Mann, der für dieses Anthrax-Pi verantwortlich ist, eine Aufbesserung seines Gehalts kriegt. Wie heisst er gleich?» fragte er über die Schulter, als er zur Tür hinausschritt.
    «Mocenigo. Dr. Charles Mocenigo.»
    «Eine Aufbesserung für Dr. Charles Mocenigo», rief der Präsident noch aus dem Gang.
    «Mocenigo?» fragte der Vizepräsident nachdenklich. «Ist das 'n Itaker?»
    «Sagen Sie nicht Itaker!» schrie der Präsident zurück. «Wie oft muss ich Ihnen das noch sagen? Benutzen Sie nie wieder Itaker oder Itzig oder irgendeinen dieser Ausdrücke.» Er sprach mit ziemlicher Schärfe, denn er lebte täglich in der Furcht, dass eines schönen Tages die geheimen Bänder, die er von allen Sitzungen im Oval Room aufbewahrte, an die Öffentlichkeit gelangen könnten. Schon vor langer Zeit hatte er gelobt, dass, wenn dies jemals eintreten würde, die Bänder nicht voller «(Kraftausdruck getilgt)» oder «(Kennzeichnung getilgt)» sein würden. Er war nervös, sprach aber immer noch mit Autorität. Er charakterisierte, richtig gesagt, das beste Beispiel eines dominierenden Mannes unserer Zeit. Er war fünfundfünfzig Jahre alt, hart, gewieft, unbelastet von den komplizierten ethischen Zweifeln, die den Intellektuellen zu schaffen machen, und war schon vor vielen Jahren zum Schluss gekommen, dass die Welt nichts als ein gemeines Hurenhaus war, in der nur die Verschlagensten und Erbarmungslosesten überleben konnten. Darüber hinaus war er so gütig wie jemand, der eine solche ultra-darwinistische Philosophie aufrechterhält, es nur sein kann; und er liebte Kinder und Hunde von ganzem Herzen, es sei denn, sie hielten sich an einem Ort auf, der im Interesse der Nation vernichtet werden musste. Noch immer bewahrte er sich den Sinn für Humor, trotz der Bürde seines fast frommen Amtes, und, wenngleich er bei seiner Frau seit nunmehr fast zehn Jahren impotent war, so brachte er doch im Mund einer erfahrenen Prostituierten noch immer in ungefähr anderthalb Minuten einen Orgasmus zustande. Er schluckte Amphetaminpillen, um seinen zermürbenden Vierundzwanzig-Stunden-Tag durchzustehen, mit dem Resultat, dass sein Weltbild ganz schön in Richtung Paranoia abgeglitten war; er schluckte Tranquilizer, um seine Ängste und Sorgen in Schach zu halten, mit dem Resultat, dass sein gleichgültiges Gelöstsein manchmal an Schizophrenie grenzte; seine angeborene Schläue machte es ihm die meiste Zeit über dennoch möglich, die Realität fest im Griff zu haben. Kurz ges agt war er den Machthabern von Russland und China sehr ähnlich.
    Im Central Park wurde das Eichhörnchen einmal mehr durch einen vorbeifahrenden, laut hupenden Wagen geweckt. Ärgerlich knurrend sprang es auf den nächsten Baum und schlief sofort wieder ein. Vor dem Tag und Nacht geöffneten Bick-fod-Restaurant an der Zweiundsiebzigsten Strasse verliess ein junger Mann, August Personage, eine Telefonzelle, von der aus er einen obszönen Anruf auf eine Frau in Brooklyn losgelassen hatte, und hinterliess einen seiner DIESE TELEFONZELLE RESERVIERT FÜR CLARK KENT-Sticker. In Chicago setzte, eine Stunde früher auf der Uhr, aber im gleichen
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