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Ihr Job in Atlantis

Ihr Job in Atlantis

Titel: Ihr Job in Atlantis
Autoren: Jason Dark
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näher anschauen.«
    »Warum das denn? Da müssen wir ja wieder hoch.«
    »Himmel.« Sie verdrehte die Augen. »Wie kann man nur so faul sein.«
    »Ich bin nicht faul«, widersprach er, »ich gehe nur den Weg des geringsten Widerstands.«
    »Genau so kann man es auch sagen.«
    Kelly wartete nicht mehr auf ihren Kollegen und stiefelte los. Mit einem Gott ergebenen Ausdruck im Gesicht blieb Ike hinter ihr. Gegen Kelly kam er nicht an. Wenn sie sich was in den irischen Dickschädel gesetzt hatte, dann führte sie es auch durch. So war sie nun mal, und sie würde sich auch nicht ändern.
    Trotz allem mochte Ike sie. Und das nicht nur als Kollegin. Er hätte sich gern mehr zwischen ihnen beiden gewünscht, doch Kelly war keine Frau, die sich einfach anbaggern ließ. Sie hatte ihre eigenen Vorstellungen und war nicht so schnell vom Gegenteil zu überzeugen. Ike hoffte nur, dass sie nach dem Ende des Insel-Abenteuers ein paar schöne Nächte gemeinsam erleben konnten.
    Der Weg war bisher recht bequem gewesen, was sich nun änderte. Er wurde nicht nur schmaler, sondern auch steiniger. Und hier lagen die Steine nicht mehr fest auf dem Boden. Sie bildeten so etwas wie lockeres Geröll. Zu beiden Seiten ragten jetzt die Böschungen hoch, über die Kelly und Ike nicht mehr hinwegschauen konnten.
    »Soll ich die Tasche mal nehmen?«
    »Nein, nein, Ike, das geht schon. Sieh du nur zu, dass dein Magen wieder in Ordnung kommt.«
    »Da sagst du was.«
    Der Wind fuhr jetzt über ihre Köpfe hinweg, so tief waren sie bereits nach unten gelangt. Die Seiten der Böschungen bestanden jetzt nicht mehr aus Lehm und Sand. Rauer Fels hatte ihre Plätze eingenommen. Aus Spalten wuchs dichtes Moos. Es gab auch feuchte Stellen und irgendwie tropfte sogar Wasser, das aus einer unterirdischen Quelle zu stammen schien.
    Ike Cameron schaute zum Himmel. Er war sehr hell, auch sehr blau, und die Wolkenfetzen sahen aus wie von hellen Pinselstrichen hinterlassen.
    »Pass auf, hier geht es jetzt noch tiefer«, warnte Kelly. Sie ging den nächsten Schritt sehr vorsichtig, als wollte sie eine hohe Stufe hinter sich lassen. So ähnlich war es auch. Als sie wieder normal stand und sich umdrehte, konnte sie zu Ike hochschauen.
    Er hatte sich gebückt und seine Hände auf die Oberschenkel gelegt. »Und? Wie sieht es dort aus?«
    »Recht gut.«
    »Warum?«
    Kelly nahm wieder die Kamera aus der Tasche. »Da geht es nämlich nicht mehr weiter. Der Weg endet hier vor einer Wand. Das ist alles.«
    »Klasse. Da haben wir ja das Rätsel der Insel gelüftet.«
    Kelly tippte gegen ihre Stirn. »Wir haben erst einen kleinen Teil untersucht.«
    »Und dabei keine Deponie gefunden.«
    »Rede nicht. Komm lieber zu mir.«
    »Das Filmen schaffst du allein.«
    »Mach schon.«
    Ike winkte ab. Mir bleibt auch nichts erspart, dachte er und machte sich seufzend an den Abstieg.
    Als er neben Kelly stand, nickte sie kurz und meinte: »Du siehst nicht gut aus.«
    »Ich weiß.« Ike ging einen Schritt zur Seite, trat falsch auf und fluchte, als er einknickte.
    Kelly drehte sich. »Was hast du?«
    »Scheiße.« Cameron stützte sich an der Felswand ab. »Das war ein falscher Tritt. Kann mal passieren. Ist nicht weiter tragisch.« Er stieß pfeifend die Luft aus. »Ich frage mich nur, was ich hier eigentlich soll. Das ist doch Bockmist.«
    »Sieh es locker, Partner. Kann ja sein, dass uns noch der große Wurf gelingt.«
    »Da bin ich aber gespannt.« Er trat mit dem rechten Fuß mehrmals auf und belastete ihn dabei stark. Schmerz war zum Glück nicht zu spüren, nur ein leichtes Ziehen. Das aber hielt sich in Grenzen.
    Seine Kollegin war so weit zurückgewichen wie möglich. Sie hatte die Kamera angehoben und schaute durch das Objektiv. Das rote Licht brannte. Ike schüttelte den Kopf. »Alles was Recht ist, aber ich frage mich wirklich, was du da filmst!«
    »Die Spalte hier.«
    »Toll! Da wird jeder hoch aufjubeln, wenn er die Bilder sieht. Wird bestimmt ein interessanter Abend.«
    »Ja, das kann ich mir auch vorstellen.« Diese Höhle ist wirklich ungewöhnlich.«
    »Für mich nicht.«
    Kelly O’Brien ließ das Gerät sinken. Sie blies die Luft gegen ihre Stirn und schaute dorthin, wo die Spalte besonders eng war. Um dort hineinzugehen, musste man sich schon schlank machen. Filmen war nicht möglich, denn Kelly wäre mit den angewinkelten und angehobenen Armen gegen die Felswand gestoßen. Das Ende lag nicht nur an den Wänden, es kam etwas anderes hinzu, denn aus dem Fels wuchs
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