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Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast

Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast

Titel: Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast
Autoren: Lois Duncan
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Kopf. »Niemand, den du kennst.«
    Mit langsam wachsendem Entsetzen starrte sie auf das Stück Papier, auf dem nur ein einziger Satz stand, der ihr in schwarzer Schrift von dem schmuddeligen Papier entgegensprang.
    Oh Gott. Julie hielt sich an der Tischkante fest, um nicht umzufallen. Ihre Knie wurden weich und ihr war auf einmal speiübel.
    Das ist ein Traum , sagte sie sich, obwohl sie wusste, dass es keiner war. Ich schlafe noch, stehe gar nicht hier im Esszimmer. Ich liege oben in meinem Bett und schlafe, und das hier ist nichts weiter als ein Albtraum, so wie die, die ich anfangs ständig hatte. Ich schließe jetzt die Augen, und wenn ich sie wieder öffne, werde ich aufwachen. Er wird weg sein … dieser Brief wird verschwunden sein. Er wird nie existiert haben.
    Sie presste die Lider zusammen, doch als sie die Augen wieder öffnete, hielt sie immer noch den Brief in ihrer Hand, in dem nur dieser eine Satz stand:
    ICH WEISS, WAS DU LETZTEN SOMMER GETAN HAST.

ZWEI
    Es dämmerte bereits, als Barry Cox den Parkplatz hinter dem Wohnheim seiner Studentenverbindung verließ, über den Campus fuhr und schließlich auf der Madison den Weg Richtung Norden zu einer Apartmentanlage namens Four Seasons einschlug.
    Die Fahrt war reine Routine, manchmal sagte er scherzhaft zu seinen Kumpels, sein Wagen habe den Weg so verinnerlicht, dass er ihn auch allein finden würde.
    »Und du bist wirklich ganz sicher, dass er sich nicht verirren würde?«, fragten sie dann lachend zurück. »Er kennt da nämlich noch ein paar andere Adressen.«
    »Keine Sorge«, winkte Barry in solchen Momenten grinsend ab, »die kann er auseinanderhalten. Er hat GPS .«
    Es stimmte, dass Helen nicht das einzige Mädchen war, mit dem Barry sich traf, wobei er sich gleichzeitig ziemlich sicher war, dass er der einzige Typ war, mit dem sie ausging, was in Anbetracht der Tatsache, dass sie in einem noblen Apartmentkomplex mit attraktiven Single-Nachbarn wohnte, wie ein Bikini-Model aussah und einen glamourösen Job hatte, ziemlich absurd war. Eigentlich hätten unter ihrem Fenster jede Menge hungrige Werwölfe heulen müssen.
    Der Job war einer der Gründe, warum er sich weiterhin um sie bemühte, obwohl er eigentlich vorgehabt hatte, nach der Highschool mit ihr Schluss zu machen. Als Student stand ihm ein weitläufiges Jagdrevier zur Verfügung, und auf dem Campus waren ein paar Klasseweiber unterwegs, mit denen man ziemlich leicht anbändeln konnte, ohne dass sich daraus irgendwelche Verpflichtungen ergaben. Aber dadurch dass Helen diesen Job angeboten bekommen hatte, sah jetzt alles anders aus. Er wäre schön blöd gewesen, wenn er dem Nachwuchsstar von Channel Five den Laufpass gegeben hätte.
    Als er jetzt auf den Parkplatz des Four Seasons bog, grinste er zufrieden in sich hinein. Helen schlug sich nicht schlecht für eine Achtzehnjährige, die noch nicht einmal einen Highschool-Abschluss hatte. Seine Mutter hatte fast einen Herzinfarkt bekommen, als sie erfahren hatte, dass Helen vorzeitig von der Schule abgegangen war. »Das bestätigt nur, was ich von Anfang an gesagt habe«, hatte sie triumphiert. »Ein Mensch ist das Ergebnis seiner Herkunft. Dieses Mädchen ist weit unter deinem Niveau, Barry. Mir ist unbegreiflich, wie du überhaupt jemals etwas mit ihr anfangen konntest.«
    Natürlich war das mit ein Grund dafür, dass er mit Helen zusammen war – er wusste, dass er seine Mutter damit in den Wahnsinn trieb. Zu den anderen Gründen zählte definitiv ihr Aussehen. Helen war eine geborene Schönheitskönigin – eine Tatsache, die sich bereits jetzt für sie auszuzahlen begann. Nicht viele Mädchen in ihrem Alter besaßen ein eigenes Apartment, ohne sich die Kosten mit einer Mitbewohnerin teilen zu müssen. Helens ältere Schwester Elsa wohnte zum Beispiel immer noch bei den Eltern und legte die Hälfte ihres Gehalts als Verkäuferin in einem Kaufhaus zurück, um sich vielleicht irgendwann einmal eine eigene kleine Bruchbude leisten zu können. Damit stand sie in krassem Gegensatz zu Helen, die ein eigenes Auto, Designerklamotten und überhaupt so ziemlich alles hatte, was sie wollte – kurz: die ein völlig sorgenfreies Leben führte.
    Warum war sie dann vorhin am Telefon so komisch gewesen? Der Anruf hatte ihn überrascht. Helen war nicht wie die meisten anderen Mädchen, die einem ständig hinterhertelefonierten. Selbst mit SMS hielt sie sich zurück und schrieb nur, wenn es einen triftigen Grund gab.
    Diesmal hatte sie keinen
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