Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone

Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone

Titel: Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone
Autoren: Heyne
Vom Netzwerk:
»Schönheit« ist erstens für jeden was anderes – und, so abgedroschen es auch klingt, innere Werte toppen jede Formel. Andreas würde Sabine niemals abservieren, nur weil sie nicht aussieht wie Angelina Jolie. Wobei die ihn ihrerseits eh nicht gegen ihren Hollywoodgatten eintauschen würde. Und wo bleiben Ausstrahlung, Lächeln, Charisma? – Wie soll man das bitte sehr in eine mathematische Formel packen?
     
    Obwohl… – man muss ja heute mit allem rechnen. Irgendwann fangen die Wissenschaftler sicher noch damit an, auch die Ausstrahlung zu messen. Mein Tipp: Einfach den Normwert für die Beleuchtungsstärke von Straßenlaternen mit der Wurzel aus dem IQ und einem Zehntel BQ zusammenaddieren. Dann die Quersumme ziehen und mit der eigenen Kleidergröße multiplizieren. Und fest an diesen Hokuspokus glauben.

41. Bitte mit viel Gedöns
    Schlaue Schummler profitieren gleich mehrfach: Die besten Strategien für Simulanten sichern Bewunderung ohne Anstrengung
     
    Viel Zeit geht ins Land, nachdem man sich entschieden hat, sich mehr ums Essen und ums Aussehen zu kümmern. Komisch, dass bei maximalem Aufwand oft nicht mal ein Minimum an Wirkung herauskommt, oder?
    Sie finden das schade? Von wegen. Denken Sie noch mal darüber nach: Die Erkenntnis, dass Resultate nicht schnell zu haben sind, ist ungemein wichtig. Denn auf ihr basieren sämtliche Strategien der Fitness- und Diät-Simulanten.
    Wer die Tricks kennt, kann das ganze Programm von Bewunderung und Respekt absahnen, ohne sich anzustrengen. Wer geschickt vorgeht, kriegt am Ende sogar noch einen Bonuspunkt obendrauf.
    Saisonsieger mit Minimaleinsatz
    Hans-Dieter zum Beispiel geht taktisch vor. Sehnt er sich mal wieder nach ein bisschen Verwöhnaroma in Form von Menüs, Massagen und mentaler Erhöhung, meldet er sich zu Hause ab, um mit den Jungs der Nachbarn Bundesliga zu spielen. Beifall ist ihm bereits beim Festschnüren der alten Fußballschuhe sicher. Bewundernde Worte für seine Sozial-Leistungen (»Die Jugend vorm Abgleiten in Alkohol, Kriminalität, Verwahrlosung oder Drogensucht bewahren!«) verschafft er sich im Vorfeld durch rechtzeitiges und wiederholtes Hinweisen darauf.
    Dann verschwindet er außer Sichtweite. Wenig später sitzt er beim zweijährigen Enkel der Nachbarn im Sandkasten und lässt sich von dessen Mutter und Großmutter mit Kaffee und Kuchen für den Kick stärken. Endlich auf dem Spielfeld angelangt, schießt ein kleiner Sandkasten-Ronaldo den Ball dreimal in die Hecke, muss ihn danach selbst wieder rausholen (»Das gehört dazu. Verantwortung für das Spielgerät kann man nicht früh genug lernen!«) und hat danach keine Lust mehr. Abpfiff und Saisonsieg für Hans-Dieter. Das muss gefeiert werden: Zu Hause dampft der Braten, der unter Schulterklopfen gleich doppelt gut schmeckt.

     
    Bonuspunkt: Wenn später am Tag Hans-Dieters eigener zwölfjähriger Enkel mit dem Fußball unterm Arm auf der Matte steht, zeigt jeder Verständnis, dass bei ihm heute einfach nichts mehr geht.
    Diät-Heldin, ohne verzichten zu müssen
    Auch Hans-Dieters Käthe tut gern was für die Familie. Bevor die Sippe bei ihr zum Essen anrückt, wird lange herumgefragt, wer was in welcher Menge und Zusammensetzung serviert haben will. Vor allem möchte Käthe wissen, wer gerade welche Diät macht. Da würde sie sich nämlich gerne anschließen: »Bei mir muss ja auch mal was weg.«
    Mit Engelsgeduld lässt Tante Käthe sich Kohlsuppenrezepte, ausgefallene Kombinationen aus Ananas und Avocados oder Lowcarb-Kuchen diktieren, um dabei Respekt und Bewunderung von jedem Einzelnen abzuschöpfen: »Das willst du alles für mich tun und dich selbst auch daran halten? Wahnsinn!«
    Bei so vielen verschiedenen Wünschen kann die gute Käthe natürlich nichts unversucht lassen. Sie muss alles vorher probieren – und dann zusätzlich das Übliche für Hans-Dieter auf den Tisch bringen. Da ist die Diät-Heldin schon satt, bevor das Familien-Essen überhaupt losgegangen ist, und kann am Tisch mit Bescheidenheit punkten: »Für mich auch nur das Kohlsüppchen, bitte.«
     
    Bonuspunkt: Weil Hans-Dieter Diät-Reste grundsätzlich nicht mag, kann Käthe hinterher in der Küche noch mal zulangen, ohne ihren Heldenstatus aufs Spiel zu setzen.
    Wartezeiten-Überbrückung vor Zeugen
    Hinwetzen, was hochwuchten und wieder abturnen? So könnte ein Kurz-und-knackig-Trip ins Fitnessstudio nach einem schnellen Stündchen effektiv zu Ende sein. Bringt aber wenig Bewunderung. So kriegt ja
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher