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"ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition)

"ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition)

Titel: "ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition)
Autoren: Bertolt Brecht , Helene Weigel , Wolfgang Jeske , Erdmut Wizisla
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Brecht.
2
 
Auch Coon can (engl.): Der Neger kann nicht (bzw. kann); Kartenspiel, eine Art Rommé.

23  August 1926; A: Augsburg, E: Berlin, hs. (Augsb.)
    Liebe Helli,
    hier der Brief, Otto hatte ihn nicht dabei. Ich komme Donnerstag oder Freitag, bin gerade mit allerhand Ordnung beschäftigt; arbeite auch ein wenig – toi toi toi!
    Wie geht es dem Dicken?
    Ich küsse Dich
    bert.
    Grüße von Otto + von Orge!

25  31. Dezember 1926; A: Berlin, E: Berlin, hs. (Augsb.)
    Liebe Helli,
    ich wünsche Dir und mir ein gutes neues Jahr, das heißt gute neue Jahre!
    Ich glaube, daß Du ein wenig betrübt bist, weil auf dem Theater nichts los ist, aber ich glaube, Du weißt, daß ich ungeheuer viel von Dir halte, auch wenn ich es selten oder nie sage.
    Liebe Helli, ich küsse Dich
    b
    Silvester 26

Brecht hält sich von Ende Juni bis Ende September 1927 in Augsburg auf, wo er, im Anschluß an eine Reise zur Uraufführung des Song-Spiels »Mahagonny« in Baden-Baden, am »Fatzer« arbeitet. Helene Weigel verbringt ihren Sommerurlaub in Grünheide bei Margarete und Georg Kaiser. Am 1. September hat Molières »George Dandin« im Theater am Schiffbauerdamm Premiere; Helene Weigel spielt die Claudine. Brecht ist vermutlich erst am 29. September wieder in Berlin.

26  Ende Juni 1927; A: Augsburg, E: Berlin, hs. ( BBA )
    Liebe Helli,
    ich bin am 1. Tag bis Berneck bei Bayreuth und gestern mittag nach Augsburg gekommen. Fahrt ohne jede Panne etc. Habe nur Sonnenbrand im Gesicht. Nun großes Malheur: ich habe meine Brieftasche mit Autopapieren + Führerschein verloren, wo weiß ich nicht! Du mußt sogleich ins Kraftverkehrsamt Bismarckstraße fahren und neue Papiere erwirken! Ich schicke gleichzeitig an dort einen Brief! Beschleunige bitte alles, ich kann nicht fahren bis dahin! Was machen die Verhandlungen mit den Theatern? Schreib mir Genaues darüber! Was macht Steff? Küß ihn und sei selber geküßt!
    b

27  Postkarte, 29. Juni 1927; A: Augsburg, E: Grünheide/Mark, hs. (Privatbesitz)
    Liebe Helli,
    bitte entschuldige, ich konnte das Geld erst heut (von meinem Vater) bekommen, da mein Geld aus Frankfurt usw. noch nicht eingetroffen ist!!! Vergiß nicht, die 2 Sätze meiner Bücher hierher schicken zu lassen! Ich spiele immerzu cooncannot, da ich nicht autofahren kann. Ich habe 7.50 an das Kraftfahramt Berlin geschickt, an Dich die Autonummer
    IT 395 76
    Bitte, beschleunige es, rufe oft an dort! Die sollen mir wenigstens den Führerschein sofort schicken! Was macht Steff? Wann kommst Du nach Süden hier durch?
    bert

28  Postkarte, 30. Juni 1927; A: Augsburg, E: Grünheide/Mark, hs. (Privatbesitz)
    Liebe Helli,
    vielen Dank für Steuerkarte!
    Aber wann kommst Du durch hier? Selbstverständlich will ich Dich sehen!
    bert
 
    Hast Du die Garagensache geordnet? (Dort sind übrigens noch Schwamm und Bürste von mir!)

29  Ende Juni/Anfang Juli 1927; A: Augsburg, E: Grünheide/Mark, hs. (Augsb.)
    Liebe Helli,
    ich habe sehr gelacht über die Schilderung, die Martha von Steffs Ankunft in Grünheide gab. 1 Hoffentlich geht es Dir gut und langweilst Du Dich nicht zu stark! Ich schlafe sehr viel, heute früh bis 10 1 / 4 Uhr, jetzt wieder! Ich glaube, ich erhole mich hier noch besser als auf der Fahrt!
    Ich habe Dich gern
    b
 
    1
 
Weigel verbringt mit Sohn Stefan in dem 40 km südöstlich von Berlin gelegenen Ort den Sommerurlaub. Sie sind Gäste von Margarete und Georg Kaiser. Bei ihnen ist auch Martha Franke, die Hausangestellte Helene Weigels.

30  Anfang Juli 1927; A: Augsburg, E: Grünheide/Mark, masch. (Privatbesitz)
    Liebe Helli
    es ist schade daß Du nicht über Augsburg gekommen bist    Ich habe noch am 1. versucht Dich anzurufen    Das Autopapier ist nicht gekommen    Jetzt kann ich nicht fahren, es ist scheußlich    Ab Samstag bin ich in Baden 1     Du kannst mir ans Theater schreiben    Wo kann das Papier (der Zulassungsschein – den Führerschein habe ich) sein?    Wenn Du mir wenigstens genau geschrieben hättest welches Papier an mich abgegangen ist und wohin und wer es abschickte!    Jetzt bist Du seit 8 Tagen ohne Adresse    Und warum Briefe ohne Überschrift und unfreundlich?
    bert
 
    Bitte schreibe mir noch expreß nach Augsburg wegen des Papiers!
    Sonst muß ich nach Baden ohne Auto!
 
    1
 
Siehe Brief Nr. 31.

31  18. Juli 1927; A: Baden-Baden (Kopfbogen Hotel Gunzenbach-Hof), E: Grünheide/Mark, hs. (Ausgb.)
    Liebe Helli,
    ich habe das Auto gerade noch
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