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Mit 17 setzt man auf die Liebe

Mit 17 setzt man auf die Liebe

Titel: Mit 17 setzt man auf die Liebe
Autoren: Tina Caspari
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Der schützende Mantel der Nacht

    „Verflixt, welcher Trottel hat die Kiste hierher gestellt?“
    Katja rieb sich stöhnend das rechte Schienbein, dann gab sie der Kiste einen ärgerlichen Tritt.
    „Ich hab doch nur meine Flossen gesucht!“ verteidigte sich Markus. „Sie sind verschwunden!“
    „Irgend jemand hat sie weggenommen“, stimmte ihm sein Zwillingsbruder Fips zu, unverhohlenen Vorwurf in der Stimme.
    „Das ist doch kein Grund, die Kiste mitten im Weg stehenzulassen!“ grollte Katja. „Da kann sich ja jemand sämtliche Knochen brechen!“
    „Warum machst du nicht das Licht an? Was willst du überhaupt im Keller?“
    „Ja, was machst du überhaupt da?“
    Seit die Zwillinge ihren neunten Geburtstag gefeiert hatten, fühlten sie sich als die Herren des Hauses. Jedenfalls, solange Papi
    nicht da war. Sie behaupteten, für jede Reparatur verantwortlich zu sein, den weiblichen Teil der Familie beschützen zu müssen, wollten über alles und jedes informiert sein, ließen sich aber weniger denn je in die Karten gucken, wenn es um ihre eigenen Unternehmungen ging.
    Wie das erst werden sollte, wenn sie in die Pubertät kamen, daran dachte Katja hin und wieder mit Grausen.
    „Das geht euch überhaupt nichts an“, rief sie und tastete nach dem Lichtschalter. „Wie sieht es überhaupt hier aus! Kommt sofort runter und bringt den Saustall wieder in Ordnung!“
    „Reg dich nicht auf!“
    Markus kam ohne Eile die Treppe herunter und überspielte sein schlechtes Gewissen mit betont männlichem Gehabe. Fips folgte ihm, die Hände lässig in den Hosentaschen vergraben.
    „Wir waren überhaupt noch nicht fertig!“
    „Mit was denn?“
    „Na, mit dem Suchen!“
    Die Zwillinge warfen sich einen Blick zu, der Katja sofort alarmierte. Aber natürlich wußte sie, daß es sinnlos war, nach dem eigentlichen Grund dieser Suche zu forschen. So beschränkte sie sich darauf, die Gartenstühle aus der Ecke zu holen und den Brüdern im Vorübergehen einen strafenden Blick zuzuwerfen.
    „Wäre toll, wenn ihr mir mal helfen könntet... mit euren gewaltigen männlichen Kräften!“ sagte sie anzüglich. „Luischen hat beschlossen, daß wir heute die Gartenmöbel raufholen und abwaschen könnten.“
    „Wir haben zu tun“, murmelte Markus abweisend.
    „Na, wenigstens rauftragen helfen! Das dauert doch keine zwei Minuten!“
    „Okay.“
    Großmutter Luischen hatte bereits eine Wanne mit Seifenlauge bereitgestellt und machte sich über den großen Gartentisch her, den Klaus und sein Vater ächzend aus dem Schuppen herbeigeschleppt hatten.
    „Kinder, ist das nicht ein Traumwetter! Nach dem wochenlangen Regen! Ein Geschenk des Himmels!“ sagte Luischen begeistert.
    Klaus setzte einen Stapel Stühle neben ihr ab und klappte sie auseinander.
    „Ja wirklich. Das müßte eigentlich gefeiert werden. Sind das alle?“
    „Nein, da müssen noch zwei sein. Auf der anderen Seite, hinter den Fahrrädern. Und die Gartenliege kannst du auch gleich rausholen.“
    „Ist schon da.“
    Onkel Edi, Klaus’ Vater, fuhr sie in übermütigen Schlangenlinien über den Rasen.
    „Wenn du so viel Schwung hast, könntest du mir ja auch beim Abwaschen helfen“, stellte Luischen fest. „Schließlich benutzt du die Liege ja am meisten!“
    „Würde ich ja gern machen, Muttchen, aber ich hab da noch ein paar ganz dringende Telefongespräche zu erledigen.“
    „Hab ich doch gewußt“, murmelte Luischen, um gleich darauf dienstlich zu werden. „Katja, Klaus, kommt doch mal her!“
    Katja stellte die zu reinigenden Stühle in einer Reihe auf der Terrasse auf und lief auf die Nachbarterrasse hinüber. Klaus hatte auch die letzten drei Stühle hinter den Fahrrädern hervorgezogen. Er hielt sie mit spitzen Fingern weit von sich weg, als er sie jetzt auf den Rasen hinaustrug, denn sie klebten vor Spinnweben.
    „Nun kommt doch mal!“ sagte Luischen ungeduldig. „Mir ist da gerade was eingefallen! Was haltet ihr davon, wenn wir eure Eltern heute abend mit einem kleinen Frühlingsfest überraschen? Maibowle, ein bißchen was vom Grill...“
    „Super-Idee!“ lobte Katja.
    „Spitze!“
    Klaus nahm die Gelegenheit wahr, seine Katja vor Freude heftig an sich zu drücken.
    „Ich hab von Frühlingsfest geredet, nicht von Frühlingsgefühlen“, sagte Luischen lachend. „Paßt auf. Wir holen jetzt ein paar Steaks und Würste aus dem Tiefkühlfach, und du, Klaus, fährst zum Supermarkt und holst ein paar Erdbeeren und Salat, Gurken und Tomaten. Ja,
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