Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
"ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition)

"ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition)

Titel: "ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition)
Autoren: Bertolt Brecht , Helene Weigel , Wolfgang Jeske , Erdmut Wizisla
Vom Netzwerk:
Weigel mit Stefan und Marianne Zoff mit Hanne. Helene Weigel und Steff verbringen den Sommer später am Ammersee. Dort besucht Brecht sie mehrmals.

38  Ansichtskarte (Genève: Vue sur la rade et le M t Blanc, de Hotel Beau-Rivage), 14. Juni 1928; A: Aarburg, E: Saint Cyr, hs. (Augsb.)
    Liebe Helli,
    kam 1. Tag bis Genf, war heute mit Hesse zusammen, fuhr nachm. 4 Uhr ab und übernachte jetzt in Aarburg (zwischen Bern + Zürich). Alles in Ordnung! Geht nicht zuviel ins Wasser! (Hesse hatte kein Geld!)
    Herzlich b
    Grüße Steff, Hanne, Marianne!

39  Postkarte, 17. Juni 1928; A: Augsburg, E: Saint Cyr, hs. (Augsb.)
    Liebe Helli,
    bin glänzend gefahren, ohne Schwierigkeit. Fahre Montag an Ammersee, da heute Wagen durchgeschmiert wird. Mein Vater hat 500 M am Samstag an Dich geschickt. Hier Wetter sehr gemischt, mitunter sogar Regen. Was macht Ihr? Ich küsse Dich
    b
    Grüße Marianne + Hanne + Steff!
    Vergiß nicht meinen Ledermantel!

41  Postkarte, 26. Juli 1928; A: Augsburg, E: Utting am Ammersee, Seestr. 92, hs. (Augsb.)
    Liebe Helli,
    ich komme erst Freitag abend, habe Hesse gedrahtet, er soll durch A[ugsburg] kommen. Kommt er durch Utting, mußt Du telefonieren!
    Ich küsse Dich
    b
    4083 (Haindl) 1
 
    1
 
Telefonanschluß der Haindl'schen Papierfabrik.

42  Postkarte, 6. August 1928; A: Augsburg, E: Utting am Ammersee, Seestr. 92, hs. (Augsb.)
    Liebe Helli,
    die Nr. von Unkauf (Reisebüro) ist 101! Ich selber fahr heute Sonntag mit Nachtschnellzug, da Cas Panne hatte! 1
    Herzlich
    bert
    Küsse Steff!
 
    1
 
Brecht fährt nach Berlin zurück, um mit Weill an der Dreigroschenoper zu arbeiten.

45  Ende September/Oktober 1928; A: Augsburg, E: Berlin, hs. (Augsb.)
    Liebe Helli,
    hier das Staatsangehörigkeitszeugnis! Willst Du die Songs nicht lieber erst im Dezember machen? Man könnte dann besser vorbereiten! Übrigens: die »Kleinbürgerhochzeit« wäre auch was für dort! 1 Müßte aber erst umgearbeitet werden aufs Politische! Ich komme Mitte nächster Woche!
    Herzlich
    b
 
    1
 
Vermutlich für eine geplante Vortragstournee Helene Weigels.

46  Anfang/Mitte Oktober 1928; A: Augsburg, E: Berlin, masch. ( BBA )
    Liebe Helli,
    die Fotos sind sehr hübsch, Du mußt noch einige machen, sind sie mit Deinem Apparat gemacht? Hier ist es langweilig bis zur Verzweiflung und Arbeit!! Dieser »Fatzer« ist einharter Bissen, ich baue immer noch am Rahmen herum, was tut Ihr, wenn es regnet? Kannst Du Steff nicht mal zur Unterhaltung kahlscheren mit einer Maschine auf 3-5 Millimeter? Dadurch gewöhnt er sich an eine Kopfform! Schreibe mir bitte die Adresse von Döblin 1 (aus dem Telefonbuch) und schreibe mir auch sonst öfter, sei nicht so faul
    b
 
    1
 
Im Oktober 1928 schreibt Brecht zwei Briefe an Alfred Döblin (vgl. GBA 28, 315 f.).

Helene Weigels Darstellung der Magd in Leopold Jeßners Inszenierung von Sophokles' »Ödipus« im Januar 1929 nimmt Brecht zum Anlaß für einen »Dialog über Schauspielkunst«. Darin rühmt er die Weigel als eine Schauspielerin der neuen Art, die für ein »Publikum des wissenschaftlichen Zeitalters« spielen kann. Am 10. April 1929 heiraten Weigel und Brecht; die gemeinsame Tochter Barbara wird am 28. Oktober 1930 geboren. Brecht ist inzwischen vor allem durch den Erfolg der »Dreigroschenoper« ein bekannter und angesehener Autor. Vom 12. Mai bis 18. Juni 1931 reist er mit Elisabeth Hauptmann nach Le Lavandou in Südfrankreich, wo er zahlreiche Mitarbeiter und Freunde trifft: Kurt Weill, Lotte Lenja, Margot und Bernard von Brentano, Walter Benjamin, Emil Burri, Carola Neher. Weigel ist mit den Kindern wiederum in Unterschondorf am Ammersee.

47  14. Mai 1931; A: Marseille (Briefkopf Hotel Beauvau), E: Berlin, hs. (Augsb.)
    Liebe Helli,
    bin jetzt in Marseille, nach scheußlich heißer Fahrt, traf in Lausanne Brentanos 1 , fahre morgen nach Le Lavandou , wo Weill sein soll. Pappa geht es erstaunlich gut, er wird Euch das Auto für Ammersee besorgen, es auch zum Bahnhof schicken. Bitte schreib mir! Ich küsse Dich
    b
 
    Schick mir das »Tage-Buch«, wo eine Erklärung Marcuses drin steht, wenn nicht, frag Casper! 2
 
    1
 
Bernard von Brentano, der seit Ende der zwanziger Jahre mit Brecht befreundete Schriftsteller und Publizist, und seine Frau Margot, treffen Brecht und Elisabeth Hauptmann am 12. Mai in Lausanne.
2
 
Am 16. Mai 1931 veröffentlicht die Zeitschrift eine Erklärung von Rechtsanwalt Paul Casper und Leopold Schwarzschild, in der mitgeteilt wird,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher