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"ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition)

"ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition)

Titel: "ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition)
Autoren: Bertolt Brecht , Helene Weigel , Wolfgang Jeske , Erdmut Wizisla
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3
 
Der Jugendfreund Georg Pfanzelt.

16  Juli 1925; A: Wien, E: Augsburg, hs. ( BBA )
    Liebe Helli,
    ich höre eben (der Brief Ottos wurde nach Wien nachgeschickt), daß Du operiert wirst. 1
    Das ist ja schrecklich.
    Bitte laß mich sofort wissen, wie es Dir geht.
    Und wo wirst Du hingehn, wenn Du aus der Klinik kommst?
    Bitte, rasche Nachricht!
    Liebe Helli!
    bert
 
    1
 
Nicht ermittelt; der Brief Otto Müllereiserts ist nicht erhalten.

Am 20. September 1925 kehrt Brecht nach Berlin zurück und arbeitet mit Weigel an ihrer Rolle als Klara in Friedrich Hebbels »Maria Magdalena«, die zu ihrem bis dahin größten Erfolg wird; die Premiere ist am 8. Dezember 1925. Von 3. bis 7. Oktober besucht Brecht seine Frau und seine Tochter in Münster, wo Marianne ein Engagement als Opernsängerin hat.

17  Postkarte, 3. Oktober 1925; A: Münster, E: Berlin, Babelsberger Str. 52, Atelier, Abschrift ( BBA )
    Liebe Helli,
    die Puppe war ein ganz großer Erfolg.
    Sie hieß sofort Gagga.
    (Unübersetzbares Wortspiel mit wahrscheinlich unanständiger Grundbedeutung)
    Ebenso auch der Affe, der zur Stunde bereits an sämtlichen Gliedmaßen gelähmt ist.
    Ich komme wahrscheinlich Dienstag, sicher Mittwoch.
    Wenn möglich, rede noch einmal mit diesem Baumeister persönlich von Dir aus? 1
    Gruß
    b
    Also nichts nachschicken, nichts depeschen!
    Münster 3. Okt. 1925
 
    1
 
Nicht ermittelt; vermutlich eine Wohnungsangelegenheit.

Am 29. Mai 1926 reist Brecht mit Caspar Neher über Köln, wo er die Premiere von »Leben Eduards des Zweiten von England« sieht, nach Paris und von dort am 10. Juni weiter nach Augsburg. Dort hält er sich, mit Ausnahme einer zweiwöchigen Reise nach Wien, von Mitte Juli bis Mitte September auf, bevor er weiter zu den Proben von »Mann ist Mann« nach Darmstadt fährt und schließlich am 27. September nach Berlin zurückkehrt. Helene Weigel macht in diesem Sommer Urlaub in Oberbayern und trifft sich mit Brecht in München.

19  Mitte Juli 1926; A: Wien (Kopfbogen Hotel Bristol), E: Berlin, hs. (Augsb.)
    Liebe Helli,
    Fahrt ausgezeichnet. 5 Stunden. Ich wohne Hotel Stadt Triest.
    Aber morgen will ich mit Feuchtwanger, der im Bristol wohnt, umziehen in 1 gemeinsames Hotel. Du kannst mir nach Vösendorf schreiben. 1 Mitte nächster Woche bin ich zu Hause. Schüttle dem Steff die Hand und sei selber geküßt!
    bert
 
    Hanne sieht sehr gut und frisch aus, sehr groß, gerade und sehr lustig!
    Rufe doch Engel an: ich komme bald zurück. Er soll einen festen Termin für »MannistMann« im Herbst durchsetzen! 2
 
    1
 
Ort südlich von Wien, auf dem Weg nach Baden, wo Marianne und Hanne bei Mariannes Eltern sind. Brecht hält sich mit Elisabeth Hauptmann vom 14. bis 26. Juli in Wien auf.
2
 
Das Stück wird in Berlin erst am 4. Januar 1928 durch die Volksbühne im Theater am Bülowplatz erstaufgeführt. Die Regie übernimmt Erich Engel, die Musik schreibt Edmund Meisel, die Bühnenbilder stammen von Caspar Neher. In den Hauptrollen: Helene Weigel (Begbick), Heinrich George (Galy Gay), Hans Leibelt (Fairchild) u. a. Die Inszenierung kommt auf 44 Aufführungen.

21  Postkarte, 5. August 1926; A: Augsburg, E: Kochel am See, bei Galloth, hs. (Privatbesitz)
    Liebe Helli,
    nichts Neues von Otto? 1 Hier alles gleich! Langeweile, aber ich lese. Bitte schick doch meinen Schlüssel gleich als Sache ohne Wert! Und schreib mir! Grüße Steff!
    bert
 
    1
 
Es gibt Streit wegen des Geldes für ein Auto. Otto Müllereisert finanziert die notwendige Reparatur des gebrauchten Wagens, eines englischen Daimler, Baujahr 1921, durch ein Darlehen. Mitte Juni 1926 schreibt Brecht an seine Frau Marianne: »Ich habe 1.500 M für ein Auto entliehen, Otto und Weigel haben es gekauft, auf den Namen der Weigel, da ich nicht da bin, es gehört mir, das heißt ich verkaufe es wieder, da ich die 1.500 M nicht zurückzahlen könnte, wie ich geglaubt habe. Dieses Geld (1.500 M) habe ich also nicht etwa in Form eines Autos der Weigel geschenkt! ( GBA 28, 274)«

22  Postkarte, 14. August 1926; A: Augsburg, E: Kochel am See, bei Frau Galloth, hs. (Privatbesitz)
    Liebe Helli,
    bin Mittwoch München. Bitte, schreib an die Deutsche Bank, Depositenkasse Bayerischer Platz, man soll Dir ein Scheckbuch schicken. Möglichst umgehend . Also: Treffpunkt: Pension Döring! 1 Hier wegen cooncannot 2 , Billard, Langeweile! Denke mir Kochel noch schlimmer!
    Gruß
    b
 
    1
 
Helene Weigel reist von Kochel am See nach München zu einem Treffen mit
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