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Blood in mind (German Edition)

Blood in mind (German Edition)

Titel: Blood in mind (German Edition)
Autoren: Sandra Busch
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    Vollidiot!, dachte Far Baxter.
    Ich bin so ein Vollidiot! Wie ein naiver Anfänger hatte er sich in die Falle locken lassen. Als er den Hinterhalt erkannte, war es für einen Rückzug bereits zu spät gewesen. Die Zeit hatte gerade noch für das Absetzen eines Notrufs ausgereicht und nun lieferte er sich einen bizarren Tanz mit einer Handvoll Dämonen. Sollte Far überleben, dann würde man ihn ewig wegen seiner Blödheit aufziehen. Seine DV8 lag leergeschossen in der Nähe seines Privatwagens, sodass er sich mit seinem schmalen Dolch verteidigen musste. Dank dessen Speziallegierung verpuffte wieder ein animalisch knurrender Angreifer zu einem flockigen Aschewölkchen. Ein Krallenhieb zerfetzte Fars Hemd, und er fuhr mit einem erschrockenen Aufschrei herum, wobei der Dolch einen silbernen Bogen beschrieb. Das schuppige Monster wich der Klinge jedoch wendig aus. Jetzt – endlich – waren die Sirenen der herannahenden Verstärkung zu hören. Far tauchte unter einer weiteren Klaue hindurch und bemerkte aus den Augenwinkeln, dass er unerwartete Hilfe erhalten hatte. In seinem Rücken vernichtete ein Fremder in einem hellen Hemd einen weiteren Dämon. Far erhaschte nur einen flüchtigen Blick auf blauschwarzes Haar. Dann musste er sich wieder darauf konzentrieren, die restlichen drei Dämonen auf Abstand zu halten. Endlich tauchten die Kollegen mit zwei Streifenwagen in der Sackgasse auf. Far nutzte das Zögern der Dämonen beim Anblick seiner Kollegen aus und rammte seinen Dolch zwischen die graubraunen Schuppen des ihm am nächsten stehenden Gegners. Erneut rieselte Asche zu Boden.
    Als die Kollegen aus dem Wagen sprangen, schufen die letzten beiden Dämonen rasch ein Portal und verschwanden spurlos. Genauso spurlos wie Fars überraschende Hilfe. Suchend schaute er sich nach seinem Helfer um und drehte sich dabei einmal um die eigene Achse. Wohin war der Kerl bloß verschwunden? Wohl kaum die glatten Wände der Hausmauern hinauf. Irgendetwas hatte Far bei seinem kurzen Blick auf den Fremden gestört, aber ihm fiel einfach nicht ein, was es gewesen sein könnte.
    „Alles okay mir dir?“, wurde er von William Butler gefragt.
    Far seufzte. Musste es ausgerechnet dieses Team sein, das ihm zu Hilfe kam? Sie alle waren Officer des New Yorker Police Departments und gehörten der SEED, der Sondereinheit zur Eliminierung von Dämonen an. Doch das setzte nicht voraus, dass sie alle dicke Freunde waren.
    „Habt ihr eben diesen Typen gesehen?“
    „Typen? Was für einen Typen denn?“, wollte William wissen.
    „Er muss euch entgegengekommen sein. Hatte ein helles Hemd an.“
    „Uns ist niemand entgegengekommen“, warf Williams Partner Jacob McKenzie ein und reichte Far die DV8, die er beiseite geworfen hatte, als sie nutzlos wurde. Far nickte dankend und begann die Waffe gewohnheitsmäßig nachzuladen.
    „So schnell kann der Kerl doch nicht verschwunden sein“, brummte er dabei und schob die Waffe in das Holster zurück. Den Blick, den seine Kollegen einander zuwarfen, ignorierte er.
    „Wer weiß, was du gesehen haben willst. Ist deine Nachtschicht nicht ohnehin längst beendet? Fahr nach Hause und schlaf dich bloß aus, ehe du der nächsten Fata Morgana begegnest“, schlug ihm der Dritte des Vierergespanns vor. Seinem Tonfall nach hätte Far auch besoffen Ausschau nach einem rosa Elefanten halten können. Für den Bruchteil einer Sekunde überlegte Far, ob er dem unverschämt grinsenden, rothaarigen Klotz eine passende Antwort erteilen sollte. Da er bei seinem Chief allerdings bereits genügend Minuspunkte wegen seiner Temperamentsausbrüche gesammelt hatte, zog er es vor sich zu zügeln. Das Grinsen des Kollegen wurde breiter.
    „Leck mich, Scott.“ Far drehte sich um und stapfte zu seinem schräg auf der Straße stehenden Dodge Charger. Ethan Landon, der noch nicht einmal aus dem Streifenwagen ausgestiegen war, hob mit einem spöttischen Winken die Hand.
    „Ärsche! Alle miteinander.“ Far schlug die Tür seines Wagens heftiger als nötig zu. Die vier hatten ihn schon von seinem ersten Diensttag an nicht ausstehen können, was vermutlich einzig und allein daran lag, dass er bei einer der gefürchtetsten Straßengangs New Yorks, den Nachtwölfen, aufgewachsen war. Dort hatten sich Jayden und Harry um ihn gekümmert. Die beiden Gangmitglieder waren die einzige Familie, die Far noch hatte. Er atmete einmal tief durch, startete den Motor und gab Gas. Die Nacht war wirklich lang gewesen. Beim ersten Einsatz
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