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Ich komme, um zu spielen (German Edition)

Ich komme, um zu spielen (German Edition)

Titel: Ich komme, um zu spielen (German Edition)
Autoren: Victoria Dahl
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sehr besorgt. Er … er ist angeschossen worden?“
    „Ja, Ma’am.“
    „Dürfte ich vielleicht eintreten?“
    Besonders erfreut wirkte der junge Mann nicht. Er konnte kaum eine Lady abweisen, die schon auf der Türschwelle stand, aber er wollte auch nicht das Vertrauen des Sheriffs missbrauchen.
    „Danke“, kam Lily seinen Überlegungen zuvor und zwang ihn damit, sie hereinzubitten. Sie eilte an ihm vorbei, trat aber nicht in den Salon, sondern gab ihre Rolle der besorgten Nachbarin auf und lief die Treppe hinauf. Der junge Hilfssheriff polterte hinter ihr her.
    „Ma’am, Sie dürfen ihn jetzt nicht stören! Und er ist auch nicht angemessen bekleidet!“ Danach stieß er noch einen unterdrückten Fluch aus, den er lauter vor einer Dame wohl nicht äußern wollte.
    Sie musste den Sheriff einfach sehen, jetzt, wo er so nahe war.
    „Ma’am!“
    Doch Lily hatte schon das erste Stockwerk erreicht und hastete den Flur entlang ins Schlafzimmer. „Oh, Gott.“ Sein Anblick traf sie so sehr, dass ihre Beine nachzugeben drohten. Er war so blass, so farblos wie die Verbände um seine Brust. Seine Lippen waren trocken und rissig, seine Augen tief in die Höhlen gesunken. Aber seine Brust hob und senkte sich noch. Zu schnell für einen gesunden Mann, aber er lebte.
    „Hale?“, flüsterte sie.
    Langsam hob er die Lider. Dann schloss er sie schnell wieder, doch er murmelte heiser: „Lily.“
    Die Fessel, die all die Zeit über um Lilys Herz gelegen hatte, sprang plötzlich auf. Sie stürzte ans Bett und ergriff seine Hand. „Oh, ich hatte mir ja solche Sorgen gemacht.“
    „Ähm, Sheriff?“ Die Stimme des Deputys in ihrem Rücken ließ sie zusammenfahren. Würde der Sheriff sie jetzt aus dem Haus werfen? War er entsetzt, dass sie ihr gemeinsames Geheimnis verraten hatte? Hale schüttelte langsam den Kopf. „Schon in Ordnung, Brady. Sie darf bleiben. Am besten, Sie gehen jetzt und kümmern sich um Ihre Frau.“
    „Aber ich soll Sie nicht alleine lassen“, widersprach der Mann.
    Mühsam öffnete Hale die Augen und suchte Lilys Blick. „Mrs Anders wird sich um mich kümmern.“
    „Wenn Sie meinen …“ Als der Deputy keine Antwort erhielt, gab er schließlich nach und lief wieder ins Erdgeschoss hinunter. Lily wartete, bis er die Haustür hinter sich zufallen ließ, ehe sie sich erlaubte, auf dem Bettrand zusammenzusinken und Hales Hand gegen ihre Wange zu drücken.
    „Lily, alles ist gut.“
    „Du bist angeschossen worden! Das ist alles, was ich weiß. Bist du … wirst du …“
    „Der Doc sagt, dass ich es überstehe, solange sich die Wunde nicht entzündet. Allerdings hat er sie ganz schön gründlich gesäubert“, fügte er trocken hinzu.
    „Oh Gott“, stöhnte Lily. „Oh Gott, ich danke dir! Und ich dachte, du liegst im Sterben! Ich weiß, dass ich nicht hätte kommen sollen. Es tut mir leid, aber ich habe die Ungewissheit einfach nicht mehr ertragen.“
    „Ich bin erfreut, dass mein Tod dich so aufrühren würde.“
    Tränen waren ihre einzige Antwort. Sie konnte nicht mehr sprechen, geschweige denn ihn für seinen Hochmut schelten.
    „Scht, Lily“, sagte er, als sie laut aufschluchzte.
    Tapfer schluckte Lily die Tränen herunter und hob den Kopf, um sich die Wangen trocken zu tupfen. „Tut mir leid. Denkst du, Deputy Brady wird uns verraten? Vielleicht könnten wir ihm ja erzählen, dass ich Krankenschwester bin.“
    Er schüttelte den Kopf, doch sie war sich nicht sicher, was er damit sagen wollte.
    „Als ich dachte, dass ich sterben würde, habe ich begriffen, wie falsch all das hier ist.“
    Lilly holte tief Luft. Dann wollte er also, dass es endete. Aber das war in Ordnung. Solange er nur am Leben war, würde sie die Distanz schon ertragen können. Was natürlich nicht bedeutete, dass ihr Herz seine Entscheidung guthieß.
    „Ich respektiere dich, Lily“, sagte er, und sie nickte. „Und ich möchte um die Erlaubnis bitten, dir ganz offiziell den Hof machen zu dürfen.“
    Lily zwinkerte irritiert. „Mir den Hof machen?“
    „Ja. Nun sieh mich doch nicht so verängstigt an.“
    Sie ließ seine Hand los und versuchte, ihre Fassung zurückzugewinnen. „Aber ich dachte, ich hätte deutlich gemacht …“
    „Das hast du auch, aber jetzt möchte ich auch etwas dazu sagen. Wir sind beide erwachsen. Du bist eine Witwe, und ich … nun ja, ich bin noch immer verheiratet. Niemand würde sich wundern, wenn ich lange und ausführlich um dich werbe. Ich glaube nicht, dass unsere … Besuche das
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