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Ich komme, um zu spielen (German Edition)

Ich komme, um zu spielen (German Edition)

Titel: Ich komme, um zu spielen (German Edition)
Autoren: Victoria Dahl
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annahm. Damals war Marie mit einem reichen Minenbesitzer aus Sacramento durchgebrannt. Seitdem musste Hale alles, was gebügelt werden musste, zur Wäscherin bringen. Sich sein Essen selber kochen. Und was alles andere betraf, das der zarten Hände einer Frau bedurfte … darauf verzichtete er eben. Bei dem Gedanken wurde sein Kopf noch schwerer.
    Am liebsten hätte er sich gleich ins Bett fallen lassen, doch sein Gesicht fühlte sich an, als wäre es von einer dicken Staubschicht überzogen. Hale wusch sich hastig mit kaltem Wasser und Seife und rieb seine Haut mit einem groben Tuch trocken. Als er den Lappen sinken ließ, bemerkte er im Augenwinkel eine Bewegung am Fenster und erstarrte.
    Noch im selben Moment begriff er, dass es nur die Witwe war. Vor ihrem Einzug vor zwei Wochen hatte das Nachbarhaus monatelang leergestanden, sodass Hale daran gewöhnt war, nebenan nur Dunkelheit vorzufinden. Doch nun erhellte sanfter Lampenschein das Schlafzimmer, in dem Mrs Anders sich an einem kleinen Tisch niedergelassen hatte. Im nächsten Moment hob sie die Hand und drehte die Lampe hoch, sodass er ihren ganzen Körper erkennen konnte. Hale stockte der Atem.
    Sie trug nur einen zarten Hauch von Überwurf. Wahrscheinlich hüllten sich alle wohlhabenden Damen in derartige Kleidungsstücke, wenn sie ihre Toilette machten, doch von den Frauen hier in Wyoming war Hale so einen Luxus nicht gewohnt. Das Weibsvolk in dieser Gegend trug höchstens Unterkleider. Selbst die Huren verschwendeten kein Geld für solche Nebensächlichkeiten. Doch diese Frau …
    Jetzt ließ sie die fließenden Ärmel ihres Gewands von ihren Schultern gleiten, und der feine Stoff sank wie ein Schleier auf den Boden unter ihrem Stuhl. Bis auf die dünnen Träger des Unterkleids waren ihre Schultern nun unbedeckt. Feine, cremeweiße Schultern, blasse Arme, die in zarten Handgelenken mündeten. Mrs Anders hob ihre Hände, die keine Spur von harter körperlicher Arbeit zeigten, zu ihrem Haar und zog nach und nach die langen Nadeln aus ihrer Frisur. Hale ließ seinen Blick ihre Arme entlang nach unten gleiten. Das Korsett, ein weiteres Wunderwerk aus hauchdünnem Stoff, schnürte ihre Taille enger zusammen, als er es jemals für möglich gehalten hätte.
    Mrs Anders war so kultiviert wie ungeeignet für das harte Leben hier. Eine verzärtelte Blume, die schon bald verwelken würde. Verächtlich schüttelte Hale den Kopf, doch dann ließ die Witwe ihr Haar herab, und er erstarrte mitten in der Bewegung.
    Der Anblick dieses dunklen, schweren Wasserfalls unterbrach seine finsteren Gedanken. Wie gelang es ihr nur, so viel Haar in einem so engen Knoten unterzubringen? Nun beugte sie die Arme und griff nach einer Bürste.
    Aus unerklärlichen Gründen zog sich Hales Schwanz bei dem Anblick schmerzhaft zusammen.
    Doch so erstaunlich war das eigentlich gar nicht. Sein letztes Zusammensein mit einer Frau lag Monate zurück. Mit jedem Bürstenstrich schoben sich Mrs Anders Brüste weiter über den Rand ihres Korsetts. Ihr Haar schmiegte sich um ihre Schultern, als wolle es ihre Haut berühren. Als wolle es die Witwe fest umhüllen und niemals wieder freigeben.
    Als sie die Bürste wieder zurücklegte, war Hales Schwanz stahlhart und pochte verlangend. Während Mrs Anders nach der Schnürung des Korsetts griff, öffnete Hale seine Hosenknöpfe.
    Marie hatte behauptet, dass er grausam sei. Sie hatte geweint und gesagt, dass er sie zu grob, zu fordernd lieben würde. Bis heute war er sich nicht sicher, was sie gemeint hatte. Er war so zärtlich zu ihr gewesen, dass er selbst es kaum aushalten konnte, weil er seine wahren Bedürfnisse so streng hatte unterdrücken müssen. Kein einziges Mal hatte er seine Lust voll ausleben können. Doch trotzdem war er von Marie durchschaut worden. Es war sein fiebriger Blick gewesen, der so furchteinflößend auf sie gewirkt hatte.
    Und dabei hatte er ihr niemals sein wahres Gesicht gezeigt.
    All die Dinge, die er tun wollte, von denen er heimlich träumte. In den letzten vier Jahren war Hale ab und an nach Cheyenne geritten, um sich Befriedigung zu erkaufen. Selbst dort hatte er zwar nur eine verwässerte Form seiner Fantasien ausleben können. Doch länger als sechs Monate hielt er einfach nicht durch, ohne sich wenigstens ein wenig Erleichterung zu verschaffen.
    Was sein Verhalten natürlich noch lange nicht rechtfertigte.
    Gerade hatte er den festen Entschluss gefasst, sich abzuwenden, da öffnete Mrs Anders die Häkchen, die das
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