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Ich komme, um zu spielen (German Edition)

Ich komme, um zu spielen (German Edition)

Titel: Ich komme, um zu spielen (German Edition)
Autoren: Victoria Dahl
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zögerliche Antwort beunruhigte Hale. „Mr Henley?“
    „Na dann, lass mich mal einen Blick auf die Tiere werfen.“ Hale untersuchte die Rinder, versuchte dabei aber, Serge immer im Auge zu behalten. Das erste Vieh trug tatsächlich Henleys Brandzeichen. Das zweite allerdings nicht, genauso wenig wie das dritte. „Serge“, setzte Hale an und drehte sich mit gezogener Waffe um.
    Er konnte nur ein einziges Mal abdrücken, ehe er den Schmerz in seinem Bauch spürte. Dann strömte heißes Blut seine Seite hinab, und er sah erstaunt nach unten. Überrascht bemerkte er, dass er bereits auf dem felsigen Boden kniete.
    „Verdammt“, fluchte Serge. Hatte er aus Versehen abgedrückt?
    Verwirrt sah Hale auf. Warum bewegte sich alles so langsam? Serge stolperte über das Geröll unter dem großen Felsen und hielt sich die Schulter. Offenbar hatte Hales Kugel ihn nur gestreift.
    Der Mann schüttelte den Kopf. „Den ganzen verdammten Staat wer’n sie mir auf den Hals jagen dafür.“ Dann schnappte er sich seinen Sattel und warf ihn auf sein Pferd, wobei er blutige Handabdrücke auf dem Leder hinterließ.
    Die Pistole in Hales Hand wurde ganz schwer, seine Finger gaben einfach nach. Warum nur war der Griff so glitschig?
    Völlig gelassen sattelte Serge sein Pferd.
    „Du warst das?“, fragte Hale.
    „Schnelles Geld, verstehen Sie? Tut mir leid mit den Männern, aber es musste sein. Muss ja alles ganz allein machen hier.“
    „Sie haben gelitten.“ Genauso, wie Hale leiden würde. Ein Schuss in den Bauch. Schlimmer konnte man seine letzten Stunden nicht durchleben.
    Serge zuckte mit den Achseln. „Bin eben ‘n schlechter Schütze. Treff fast nie richtig, Sheriff, is nix Persönliches.“
    Hale beobachtete, wie sich Serge aufrichtete und in Richtung Westen blickte. Brady. Gleich musste er kommen. Der Sheriff hatte zwar nichts gehört, aber Serge wich zurück und suchte Schutz hinter seinem eigenen und Hales Pferd. So hatte der Deputy keine Chance, ihn zu entdecken.
    Hale musste verhindern, dass Brady ins offene Messer lief! Der Mann wurde bald Vater, vielleicht noch heute Nacht! Aber sein Arm wollte einfach nicht auf seine Befehle reagieren, ganz gleich, wie sehr er sich bemühte.
    Brady wird Vater, sagte er sich streng. Du kannst es dir jetzt nicht leisten, zu sterben. Nein, er musste noch etwas erledigen.
    „Brady!“, rief er. Der Schmerz drang bis tief unter seine Rippen. „Vorsicht!“
    „Halt’s Maul“, zischte Serge und fuhr zu Hale herum. Dann richtete er seine Pistole wieder in Richtung Westen.
    „Hättest du wohl gern“, lallte Hale. Dann nahm er all seine Kraft zusammen und brüllte: „Es ist Serge! Bleiben Sie in Deckung!“
    „Halt’s Maul jetzt!“, schrie Serge und machte einen drohenden Schritt auf Hale zu.
    Endlich sah der Sheriff Bradys Pferd – allerdings saß der Deputy nicht im Sattel. Vermutlich hatte er beschlossen, direkt über die Kuppel zu schleichen. Hale versuchte, ihm etwas mehr Zeit zu verschaffen.
    „Erschieß mich einfach“, sagte er und beobachtete, wie Serge die Brauen hob.
    „Nein, Sir. Wenn ich abhau, leben Sie noch. Dann könn’ Sie in Ruhe sterben, ohne dass es meine Schuld ist. Ich will nich Ihr Leben aufm Gewissen haben.“
    „Glaubst du, ich will so sterben, du Bastard? Komm schon, erschieß mich! Aus fünfzehn Schritt Entfernung trifft sogar ein dummer Wichser wie du meinen Kopf!“
    „Lecken Sie mich doch, Sheriff.“
    Hale versuchte die Hand zu heben, um auf Serge zu zielen, doch sein Arm gehorchte ihm noch immer nicht. „Feigling.“
    Die Beleidigung, die jeden anderen Mann rasend vor Wut gemacht hätte, entlockte diesem hier nur ein Achselzucken. „Aber ‘n reicher Feigling, wenn ich nur hier wegkomm.“ Plötzlich sah er wieder in Richtung Westen. Hale konnte erkennen, wie er mit zusammengekniffenen Augen das näherkommende Pferd musterte.
    „Was zur Hölle“, murmelte Serge.
    „Knall mich lieber gleich ab, solange du noch lebst“, stieß Hale hervor.
    Doch der Mann winkte nur ungeduldig mit der Waffe ab. „Ihr Arm is im Eimer. Sie sind keine Bedrohung mehr für mich.“
    „Nein“, flüsterte Hale. „Er aber schon.“
    Und dann explodierte Serges Brust. Er hatte nicht einmal mehr Zeit, nach unten zu blicken. Er fiel einfach tot um und gab damit den Blick auf Brady frei, der mit rauchender Waffe auf dem Hügel stand.
    Anders als Serge war Hale nicht einmal mehr dazu in der Lage umzufallen. Er kniete einfach da und starrte den Toten an. „Wir
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