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Ich komme um zu schreiben

Ich komme um zu schreiben

Titel: Ich komme um zu schreiben
Autoren: Victoria Dahl
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niedliche Boyband?“
    „Ach komm schon, Molly. Wir sind doch Freunde. Ich will doch nur …“
    „Nein, Pete“, fuhr sie ihm über den Mund. „Nein, wir sind keine Freunde. Wenn wir Freunde wären, hätte ich dir ein Armband geknüpft und dir die Zehennägel lackiert. Und wir hätten darüber gelacht, wie winzig der Penis von meinem ersten Freund war. Wir hätten uns mit Appletinis abgeschossen und dabei wild mit irgendwelchen Typen geflirtet. Wir sind aber keine Freunde, Pete, wir waren ein Paar. Bis uns jemand alles kaputt gemacht und dein Herz gestohlen hat.“
    „Häh?“ Molly konnte förmlich vor sich sehen, wie er verwirrt die Stirn runzelte. „Niemand hat mein Herz gestohlen. Wir haben doch einvernehmlich beschlossen, dass das mit uns beiden einfach nicht funktioniert.“
    „Mit ‚zusammen‘, meinst du da Cameron und dich?“
    „Hey, was unterstellst du mir denn da?“
    „Ich unterstelle dir, dass Cameron dir eingeredet hat, dass du nicht mehr mit mir zusammen sein willst. Genauso wie er es mit jedem Mann gemacht hat, mit dem ich zusammen war, seit ich ihn verlassen habe.“
    „Das ist doch krank!“ Pete wirkte richtiggehend empört.
    „Ja, genau, das ist krank. Nicht dass das dir oder Michael oder Devon etwas auszumachen scheint. Ihr seid alle viel zu sehr damit beschäftigt, mit Mr Traummann rumzuhängen!“
    „Cameron hat recht“, murmelte Pete. „Du hast echt ein Problem.“
    „Ja! Ganz genau davon rede ich doch die ganze Zeit! Ich habe Probleme!“, schrie sie in den Hörer. Gleich darauf brach die Verbindung ab. Kochend vor Wut starrte Molly das Handy an. Sie waren ihr bis nach Tumble Creek gefolgt. Cameron und seine Entourage, die sich aus Mollys ehemaligen potenziellen Sexualpartnern zusammensetzte.
    Das ging zu weit, das konnte sie nicht zulassen. Am besten, sie schaffte das Handy einfach ab. Schließlich hatte sie ja noch die Festnetznummer ihrer Tante. So konnten ihr Bruder und ihre Lektorin sie erreichen, und ihre Eltern auch. Falls diese jemals über ihre Cameron-Sucht hinwegkamen.
    Cameron Kasten – Supervising Sergeant Cameron Kasten – war der Star unter den Unterhändlern für Geiselnahmen am Denver Police Department. Seine Arbeit bestand darin, andere zu manipulieren, ihnen seine Meinung aufzuzwingen und sie zu verführen. Und er war verdammt gut darin. Alle liebten ihn: seine Freunde, Mollys Freunde, das ganze verdammte Police Department. Rettungssanitäter, Feuerwehrmänner, Staatsanwälte und jeder einzelne Mann, mit dem Molly jemals ein Date hatte.
    Niemand wollte ihr glauben, dass Cameron ihr Leben ruinierte.Da es ihm nicht gelungen war, Molly einzureden, dass sie bei ihm bleiben musste, redete er seitdem einfach ihren Männerbekanntschaften ein, dass sie Molly verlassen mussten. Es war gruselig, und es war frustrierend. Cameron war wie ein riesiges schwarzes Loch, das allen Sex aus ihrem Leben sog.
    Na ja, vielleicht nicht allen.
    Sie dachte wieder an Ben Lawson, an die vertrauten brauen Augen und die großen Hände und … oh, an so vieles mehr. Ein grandioseres Ende für ihre Trockenzeit als ihn konnte sie sich nicht vorstellen. Aber wenn Cameron sie in Tumble Creek heimsuchte, würde es so weit nicht kommen. Also musste sie diesen Mistkerl auf Abstand halten. Und zwar so weit wie möglich.
    „Satan, weiche!“, sagte sie zu ihrem Handy, während sie es feierlich abschaltete.
    Molly war wieder in Tumble Creek, Colorado, und sie hatte vor, genau da weiterzumachen, wo sie vor zehn Jahren aufgehört hatte: bei einem nackten Ben Lawson.
    Mit dem einen Unterschied, dass sie diesmal wusste, was sie mit ihm anstellen sollte.

2. KAPITEL
    C hief?“
    Ben schreckte ruckartig aus seinem kleinen Schläfchen vor dem Computer hoch. „Ja?“
    Brenda schüttelte heftig den Kopf, wodurch ihr Pony über ihren dicken Augenbrauen zu tanzen begann. „Es ist acht Uhr abends. Du solltest wirklich nach Hause gehen und dich ausruhen. Immerhin hast du ganze vierundzwanzig Stunden lang frei.“
    „Ach richtig.“ Er warf einen letzten Blick auf den Dezemberdienstplan, dann schloss er das Programm. In den nächsten Monaten würde die Polizeiarbeit ziemlich überschaubar sein. Im Winter tickten die Uhren in Tumble Creek immer etwas langsamer als sonst. Keine Mountainbiker, kein Rafting, und der Pass nach Aspen war bis Mai zugeschneit. Nach dem verrückten Frühling, Sommer und Herbst hatten sie sich eine kleine Ruhepause aber auch wirklich verdient.
    Apropos Aspen … Ben rieb sich die
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