Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ich habe die Unschuld kotzen sehen

Titel: Ich habe die Unschuld kotzen sehen
Autoren: Dirk Bernemann
Vom Netzwerk:
Lauf
    Beendet
     
    Geschändet!!!
    Phantomschmerz
     
     
    Du hörst Klassik am Kamin
    Und Dancefloor in der Disco
    Du fährst gerne nach Berlin
    Er sagt: Ich liebe dich
    Es ist so
     
    Und du saugst an Cocktailhalmen
    Und an Filterzigaretten
    Die in deiner Hand verqualmen
    Du hast vergessen, mich zu retten
     
    Forsch in dir nach Liebe zu mir
    Und wage vage Erinnerung
    Ich träum mich durch die Luft zu dir
    Küss mich, schenk mir Linderung
     
    Komm raus ins Reine, komm sei die Meine
    So wie es gewesen ist
    Ich liebte so wie dich noch keine
    Dich vermissend, ungeküsst
     
    Von der Zukunft habe ich geträumt
    Ich sehne mich nach deiner Haut
    Du hast die Träume ausgeräumt
    Und dennoch bist du mir vertraut
     
    Als wärst du mal mein Körperteil
    Und jemand hat dich abgehackt
    Mit einem scharf geführten Beil
    Und niemand hat nach Schmerz gefragt
    Wenn ich mich jetzt an dich erinner
    Und dich in mir sehe
    Dann sitze ich in meinem Zimmer
    Und du gehst deine Wege
     
    Nicht alleine, nein, mit anderen
    Menschen, die dich ein Stück begleiten
    Oder länger mit dir wandern
    In sicherlich andere Zeiten
     
    Du hast dich amputiert
    Und dich woanders eingepflanzt
    Ich bin es, der friert
    Ja, und du bist die, die tanzt
     
    Tanze weiter, tanze, lache
    Leb dein Leben ohne Reue
    Und wenn ich mir Gedanken mache
    Mit denen ich mich mit dir freue
     
    Dann spricht aus mir die Ehrlichkeit
    Ich wünsche dir das schönste Leben
    Und ein Mensch der‘s ehrlich meint
    Soll dir neue Liebe geben
     
    Ich ziehe mich nun zurück
    In Dichtung und Musik
    Ich wünsche dir unendlich viel Glück
    Ich befinde mich im Krieg
    Protestkultur
     
     
    Der Kapitalismus auf dem Höhepunkt
    Und das Volk fast gen Null verdummt
    Und der Dichter, der die Deutschen hasst
    Lebt in Deutschland, angepasst
    Protestkultur, erwache wieder
    Man hört nur noch Opferlieder
    Doch dass Opfer auch zu Tätern werden
    Dieser Umstand liegt im Sterben
    Ein Traum, der verkommt
    Und ungelebt stirbt
    Den Träumer enterbt
    Und die Zukunft blockiert
     
    Das multimediale Fegefeuer
    Gebärt uns neue Ungeheuer
    Und zur Realitätsverfärbung
    Bombadiert man uns gezielt mit Werbung
    Macht doch mal kritische Bekanntschaft
    Mit der Medienlandschaft
    Und erzählt dann der Verwandschaft
    Wer in den Medien so anschafft
    Das sind Prostituierte
    Funktionierende Sklaven
    Die weder eine Meinung noch Gewissen haben
    Meinungen sind irrelevant
    Haben keinen Wert
    Sinnentleerte Worte
    Denen niemand mehr zuhört
     
    Da bin ich lieber mein eigenes Volk
    Armee und Staat und Präsident
    Terrorist und Konsument
    Regierung und Opposition
    Autobahn und Kanalisation
    Randgruppe und Subkulturen
    Kinder, Krieger, Billighuren
    Aktivist und Splittergruppe
    Die stumpfe, graue Einheitssuppe
    Auf jeden Fall ein Staat im Staat
    Der in sich kehrt und Feinde macht
     
    Öffnet Auge, Mund und Herz
    Radikalisiere nicht zum Scherz
    Fangt die Sabotage an
    Bildet Banden irgendwann
    Kommt zu Bruch, was kaputt gehört
    Von euren Händen mit zerstört
     
    Vorwärts ...
    Köterrevanche
     
     
    Den Knigge mit dem Knüppel lehren
    Wird unter Hunden Krüppel mehren
    Des geprügelten Hundes einzig Begehren
    Ist jenes, nicht mehr geprügelt zu werden
     
    Doch wehrt er nicht und steht er still
    Weil Mensch, sein Herr, es von ihm will
    Und Knüppel, Stangen regnen nieder
    Und brechen ihm das Rückgrat wieder
     
    Der Hund hält aus, weil er nicht beißt
    Und aushält, was man auf ihn schmeißt
    Doch eines Tages, so sein Sehnen
    Kriegt er die Chance sich aufzulehnen
     
    Menschheit, du bist in Gefahr
    Der Tag der Hunde, er ist nah
    Zeichen
     
     
    Feiert die Symbole
    Und verachtet sie zugleich
    Denn sie zeugen geist’ger Armut
    Und doch machen sie uns reich
     
    Lasst uns großer Amok sein
    Das Symbol dafür uns eignen
    Doch jene, die zerstörend kommen
    Lasset sie uns leugnen
     
    Der überquellend Liebe Herz
    Zündet wild mein Feuer ufernd
    Doch Phrasendrescher ignorierend
    Die Floskeln werfend irre rufend
     
    Ein Mensch, der strebt Symbol zu sein
    Und and’re mordend überrennt
    Symbolisiert die dünne Linie
    Die den Menschen vom Wahnsinn trennt
     
    Lachet allen Farben
    Die mit Schönheit uns umgarnen
    Entnehmt dem Kuss die Liebe
    Und gebt ihr einen Namen
     
    Lasst uns Kinder gebären
    Die Natur zu ehren
    Lasst Symbol uns sein
    Für Sonnenschein
    Whitney!
     
     
    Whitney Houston, diese Drogenfickschlampe. Steht vor Soldaten. Singt die Hymne von Streifen und Sternen. Die Hymne des Kapitalismus‘. Einige wei nen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher