Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich gehoere zu dir

Ich gehoere zu dir

Titel: Ich gehoere zu dir
Autoren: Cameron W Bruce
Vom Netzwerk:
schieben.
    Ich wollte meinem Jungen jetzt nicht von der Seite weichen, nicht mal für eine Sekunde, aber als er den Befehl wiederholte, konnte ich nicht anders. Ich musste gehorchen. Ich flitzte los, durchs ganze Haus, quetschte mich durch die Hundeklappe, umrundete das Haus und schnappte den Flip aus dem Gebüsch, in dem er gelandet war. Dann raste ich zurück. Die ganze Zeit über verfluchte ich den Flip innerlich, weil er mich von meinem Jungen fernhielt.
    Zurück im Schlafzimmer musste ich feststellen, dass sich sein Zustand verschlechtert hatte. Er saß auf dem Fußboden, genau da, wo er zuletzt gestanden hatte. Sein Blick war starr, und das Atmen fiel ihm schwer. Ich ließ den Flip einfach fallen, denn darum ging es jetzt nicht mehr. Um Ethan nicht zu verletzten oder zu erschrecken, bewegte ich mich langsam in seine Richtung und legte ihm vorsichtig den Kopf auf den Schoß.
    Er war dabei, mich zu verlassen. Sein rasselnder Atem wurde immer flacher. Mein Junge lag im Sterben.
    Auf diesem Weg konnte ich ihn nicht begleiten, und ich wusste auch nicht, wohin er ihn führte. Menschen waren viel komplexere Wesen als Hunde, und ihr Leben diente einem viel höheren Ziel. Die Aufgabe eines Hundes bestand letztlich nur darin, die Menschen zu begleiten und an ihrer Seite zu bleiben, wo immer das Leben sie hinführte. In diesem Moment konnte ich nichts anderes tun, als Ethan Trost und Zuversicht zu spenden und ihn spüren zu lassen, dass er nicht allein war, sondern einen Hund hatte, der ihn mehr liebte als alles andere auf der Welt.
    Mit schlaffen, zitternden Händen griff er mir ins Fell. »Ich werde dich vermissen, mein Schussel-Hund.«
    Ich schmiegte mich an seine Wange, spürte seinen Atem und leckte ihm übers Gesicht, während er versuchte, seinen Blick auf mich zu richten. Aber er schaffte es nicht, sondern verdrehte am Ende nur die Augen. Ich wusste nicht, ob er mich jetzt als Bailey oder Buddy sah, aber das spielte auch keine Rolle mehr. Ich war sein Hund, und er war mein Junge.
    So langsam und unmerklich, wie das Tageslicht nach einem Sonnenuntergang schwand, verlor er das Bewusstsein. Ohne Schmerzen, ohne Angst. Er ging einfach nur dahin, wo er jetzt hingehen musste. Die ganze Zeit über spürte ich, dass ihm bewusst war, wer da auf seinem Schoß lag – bis er zum letzten Mal bebend ausatmete und ihm gar nichts mehr bewusst war.
    In der Stille dieses Frühlingsnachmittags blieb ich ganz ruhig bei meinem Jungen liegen. Das Haus war schweigsam und leer. Bald würde Hannah heimkommen, und da ich wusste, wie schwer es allen gefallen war, sich von Bailey, Ellie und sogar den Katzen zu verabschieden, war mir klar, dass sie meine Hilfe brauchte, um das Leben ohne Ethan zu meistern.
    Also würde ich hierbleiben und von jetzt an ihr treu sein. Ich dachte daran, wie ich den Jungen zum ersten Mal gesehen und wie ich ihn eben gerade erlebt hatte – und an alles, was zwischendurch geschehen war. Ich wusste, dass Schmerz und Trauer schon bald von mir Besitz ergreifen würden, aber in diesem Augenblick empfand ich nur tiefen Frieden und spürte, dass mein ganzes Leben auf diesen einen Augenblick hinausgelaufen war.
    Der Sinn meines Lebens hatte sich endgültig erfüllt.

Danksagung
    So viele Menschen haben mir geholfen, dahin zu gelangen, wo ich jetzt bin, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll, wenn ich alle nennen will. Wo ich aufhören soll, ist noch schwerer zu entscheiden. Deswegen möchte ich zunächst einmal festhalten: Mir ist bewusst, dass ich als Autor und als Mensch sozusagen noch in Arbeit bin, eine Summe all dessen, was ich bisher gelernt und erlebt habe, geprägt von Menschen, die mich unterrichtet, mir geholfen und mich unterstützt haben.
    Bei meiner Recherche über das Innenleben der Hunde waren folgende Bücher für mich von unschätzbarem Wert: Dogwatching. Die Körpersprache des Hundes von Desmond Morris, What the Dogs Have Taught Me von Merrill Markoe, Das geheime Leben der Hunde von Elizabeth Marshall Thomas und Search and Rescue Dogs, ein Beitrag über Such- und Rettungshunde von der Amerikanischen Vereinigung für Rettungshunde. Darüber hinaus seien die Werke von Cesar Millan, James Herriot, Dr. Marty Becker und Gina Spadafori erwähnt.
    Ohne die Unterstützung meiner Familie, vor allem meiner Eltern, wäre ich nichts. Sie haben immer an mich als Autor geglaubt, obwohl ich jahrzehntelang zunächst nur Absagen bekam.
    Auch mein Agent, Scott Miller von Trident Media, war stets von mir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher