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Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Titel: Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst
Autoren: Susan Mallery
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für uns beide sorgen.”
    „Das ist eine große Verantwortung”, räumte Liz ein. „Du hast dein Bestes gegeben, aber die Situation war aussichtslos. Ich bin froh, dass du mir die E-Mail geschickt hast.”
    Abby grinste. „Sie hat alle deine Bücher gelesen. Dad auch.
    Er hat sie oben in seinem Zimmer. Können wir ihn besuchen?”
    „Lass mir Zeit, bis ich mir hier einen Überblick verschafft habe”, antwortete Liz ausweichend. Sie wusste nicht einmal, wo Roy war, geschweige denn, warum er verurteilt worden war und in welchem Gefängnis er saß.
    „Dad ist sehr stolz auf dich”, sagte Melissa scheu zu Liz. „Er hat ständig von dir geredet.”
    Liz wusste nicht, was sie davon halten sollte. Ganz so stolz konnte er nicht gewesen sein, sonst hätte er mit ihr Kontakt aufgenommen. Wie seine Töchter gerade bewiesen hatten, war sie so schwer nun auch wieder nicht zu finden.
    Abby legte den Kopf in den Nacken und sah zur Decke. „Das Licht funktioniert wieder.” Sie schmunzelte. „Es ist nicht mehr dunkel.”
    „Alles funktioniert wieder”, bestätigte Liz. „Sogar das Kabelfernsehen.”
    Zwei Augenpaare leuchteten auf. „Wir können fernsehen?”, fragte Abby.
    Tyler sah Liz an und grinste, als hätte seine Mutter nun den Beweis, dass er nicht das einzige Kind war, das ständig fernsehen wollte.
    „Erst, wenn ihr eure Hausaufgaben erledigt habt”, informierte Tyler seine Cousinen. „Und nicht jeden Abend.” Er seufzte schwer, als wäre sein Leben eine einzige Qual.
    Liz lachte. „Es stimmt. Ich bestehe darauf, dass wir jede Woche einen Leseabend machen. Da sitzen wir gemeinsam ruhig da und lesen.”
    „Ich lese gern”, erklärte Melissa. „Aber Dad und Bettina haben uns jeden Abend fernsehen lassen.”
    Ein Thema, auf das ich später zurückkommen werde, dachte Liz. „Falls ihr mit dem Essen fertig seid, könntet ihr rasch eure Teller abspülen. Dann machen wir eine Einkaufsliste und fahren zusammen in den Supermarkt.”
    Nachdem sie gemeinsam abgewaschen hatten, schickte Liz ihren Sohn nach oben, weil sie wissen wollte, ob es im Badezimmer Toilettenpapier gab. Abby schickte sie in die Garage zur Waschmaschine, damit sie nachsah, ob auch Waschpulver fehlte. Sie und Melissa setzten sich wieder an den Küchentisch und begannen, eine Liste zu schreiben.
    „Wir kaufen alles Nötige”, begann Liz. „Aber nicht allzu große Mengen. Ich weiß noch nicht, wie lange wir hier sein werden.”
    Melissa strich sich ihr langes Haar nach hinten und runzelte die Stirn. „Wir gehen nirgendwohin. Ich lasse es nicht zu, dass irgendjemand Abby und mich trennt.”
    Liz legte ihre Hand auf ihren Arm. „Das wollte ich damit auch in keiner Weise andeuten. Aber ihr könnt nicht allein hierbleiben. Ihr müsst bei einem oder zwei Erwachsenen leben. Ich werde die Situation mit eurem Dad besprechen.”
    „Was ist mit dir?” Melissa hielt die Augen bei ihrer Frage starr auf den Tisch gerichtet.
    „Ich weiß es nicht. Wenn es andere Verwandte gibt, müssen wir uns entscheiden, was wir am besten tun. Wenn nicht, kommen du und Abby mit mir nach San Francisco.”
    Melissa sprang auf. „Nein. Wir kommen nicht mit. Wir leben hier. In Fool’s Gold.” Ihr traten Tränen in die Augen.
    Liz stand auf. „Entschuldige. Das hätte ich nicht sagen sollen. Es ist alles noch ganz neu, und wir haben uns noch nicht einmal richtig kennengelernt. Wir müssen nicht alle Probleme gleich heute lösen.”
    „Ich gehe nirgendwohin. Abby auch nicht.” Melissa sah sie trotz ihrer Tränen herausfordernd an. „Es ist mein Ernst, Liz. Du kannst uns zu nichts zwingen.”
    Liz wusste, dass sie es sehr wohl konnte und auch tun würde, falls ihr die Vormundschaft für die Mädchen übertragen würde. Aber es hatte keinen Sinn, jetzt auf irgendetwas zu beharren.
    „Ich verstehe”, sagte sie ruhig. „Lass mich, wie gesagt, mit deinem Vater reden und herausfinden, wie der Stand der Dinge ist. Ich werde nichts tun, ohne es vorher mit euch zu besprechen. Können wir es bis auf Weiteres dabei belassen?”
    Melissa wirkte, als wollte sie etwas erwidern. Doch dann nickte sie langsam.
    Liz setzte sich und nahm sich wieder die Einkaufsliste vor. „Shampoo und Haarspülung?”, fragte sie.
    Melissa ließ sich auf den Stuhl ihr gegenüber sinken. „Haben wir auch nicht mehr.”
    Liz machte sich eine Notiz. „Ihr müsst mir zeigen, was ihr mögt. Wie sieht es mit Schminksachen aus?”
    Es war Bestechung, schlicht und einfach Bestechung. Doch Liz
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