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Ich folge deinem Schatten

Ich folge deinem Schatten

Titel: Ich folge deinem Schatten
Autoren: Mary Higgins Clark
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Matthew noch zum Wagen zu eilen. Aber eines könnte funktionieren. Sie hastete nach oben und hob Matthew vom Bett. Er schlief tief und fest. Sie trug ihn nach unten und legte ihn auf die Luftmatratze im Schrank.
    »Gehst du jetzt?«, fragte er verschlafen.
    »Bald, Matty, sehr bald.« Sie wusste, sie musste ihm nicht einschärfen, keinen Laut von sich zu geben, bis sie ihn wieder aus dem Schrank holte. Das habe ich ihm gut eingebläut, dem armen Kind, dachte sie.
    Durch das Haus hallte die Türklingel.
    Sie sperrte den Schrank zu und warf auf dem Weg zur Tür den Schlüssel hinter das Tablett im Esszimmer.
    Ein lächelnder Larry Post spähte durch den schmalen Spalt des Küchenfensters. »Brittany, ich habe ein Geschenk von Ted für dich«, rief er.

83
    »Ein wunderbares Essen«, sagte Willy zufrieden und trank seinen Cappuccino aus.
    »Ja. Ach, Willy, Detective Collins sieht die ganze Sache jetzt mit anderen Augen. Ich meine, es liegt doch auf der Hand, dass keine Frau, die ihr eigenes Kind entführen will, sich davor noch die Mühe macht, die Schuhe zu wechseln, noch dazu, wenn sie fast genauso aussehen wie die anderen. Aber wer immer hinter dieser Sache steckt, er gerät jetzt vielleicht in Panik, wenn er herausfindet, dass die Polizei Zan glaubt. Das macht mir große Angst.
    Und dann stellt sich die Frage, wie lange Zan das alles überhaupt noch durchsteht, falls Matthew nicht gefunden wird – selbst wenn sie ihre Unschuld beweisen kann. Alles hat seine Grenzen.«
    Willy stimmte ihr mit sorgenvoller Miene zu. Dann, als er zu seiner Brieftasche griff, sagte er: »Liebling, Penny Hammel hat angerufen, als ich gerade im Gehen begriffen war. Ich habe nicht mehr abgenommen.«
    »Oh, Willy, ich komme mir so gemein vor. Bei meinem Treffen mit Detective Collins habe ich das Handy ausgestellt, und als ich dich danach angerufen habe, ist mir aufgefallen, dass von Penny eine Nachricht eingetroffen ist. Aber ich habe sie mir nicht mehr angehört, dafür war ich viel zu aufgeregt, weil sich doch das Blatt jetzt endlich zugunsten von Zan zu wenden scheint.«
    Sie sah sich um. »Ich weiß, es ist nicht sehr höflich, in einem Restaurant zu telefonieren, aber ich will auch gar nicht mit ihr reden, nur ihre Nachricht abhören.« Alvirah drehte sich vom Tisch weg, tat so, als wollte sie nach ihrer Handtasche greifen, klappte ihr Handy auf und drückte auf den Knopf, um sich die eingetroffenen Nachrichten auflisten zu lassen. Sie lauschte, und plötzlich wurde sie kreidebleich.
    »Willy«, sagte sie mit zitternder Stimme. »Ich glaube, Penny hat Matthew gefunden! Mein Gott, natürlich, das passt. Aber die Frau, die wie Zan aussieht, packt gerade ihre Sachen, als wollte sie verschwinden. Oh, Willy …«
    Ohne den Satz zu vollenden, richtete sich Alvirah auf und wählte Billy Collins’ Handynummer.
    Eine Nummer, die sie mittlerweile auswendig kannte.

84
    Würde es klappen? Seitdem Ted Carpenter vor über einer Stunde Larry nach Middletown geschickt hatte, zermarterte er sich das Gehirn, was er damit losgetreten hatte. Aber er hatte keine andere Wahl. Wenn Brittany zur Polizei ging, würde er den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen. Selbst das wäre nicht so schlimm wie die freudige Wiedervereinigung von Zan und Matthew, die er in diesem Fall miterleben müsste.
    Mein Sohn, dachte er. Sie hat mich nicht gewollt. Ich habe ihr ein Kind geschenkt, und sie behauptet, nichts von der Schwangerschaft gewusst zu haben, als sie mich in die Wüste geschickt hat.
    Danke für die Liebenswürdigkeit und auf Wiedersehen, äffte er sie in Gedanken nach. Du hast nie mit einem Kind gerechnet, also musst du auch nicht dafür bezahlen. Das wäre nicht fair. Aber wie nett von dir, dass du dich um meine neue Wohnung gekümmert hast. Und um die Wohnung, die ich nach Matthews Verschwinden gemietet habe. Wie zuvorkommend, dass du dafür gesorgt hast, dass die Wasserhähne und die Spüle und die Heizung und die Lichter auch alle funktionieren.
    Natürlich war es nicht fair, wütete Ted, weil du ihn immer ganz für dich behalten wolltest. Er hat immer nur dir gehört. Du hast mir gesagt, ich soll einen Treuhandfonds einrichten, obwohl das von mir nun wirklich nicht erwartet wurde. Nun, meine Liebe, dieser Fonds wird dafür aufkommen, deinen Schatz noch heute in die Ewigkeit zu befördern.
    Ob sie zu Hause ist? Letzte Nacht habe ich mir nicht mehr die Mühe gemacht nachzusehen. Ich war zu müde und zu besorgt. Aber jetzt ist Larry unterwegs nach
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