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Ich bin verliebt in deine Stimme

Ich bin verliebt in deine Stimme

Titel: Ich bin verliebt in deine Stimme
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Petermann sich nun wirklich schon.
    »Du wurdest mit einer Asiatin gesehen«, wechselte der Reporter das Thema.
    »Ich?«
    »Im Clublokal.«
    »Wann?«
    »Vor zwei oder drei Tagen. Die soll dir mit Händen und Füßen schöne Augen gemacht haben.«
    Ralf grinste.
    »Mit Händen und Füßen schöne Augen machen – wie geht das denn?«
    »Weiß ich auch nicht, kann's mir aber denken. Die Wortschöpfung stammt vom Steinkühler. Du weißt, darin ist er stark – im Tennisspielen weniger.«
    »Was gehen ihn meine Privatangelegenheiten an?«
    »Eine Asiatin, sagte er, würde ihm in seiner Sammlung noch fehlen.«
    »Die war halb so wild.«
    »Ja.«
    »Man macht sich da ständig übertriebene Vorstellungen.«
    »Mein Bedarf an Sex wurde vorige Woche durch eine aus Charlottenburg wieder für längere Zeit gedeckt.«
    »Nach dem Motto: Bleibe im Land und nähre dich redlich …«
    Gelächter der beiden.
    Das war also eine der sogenannten typischen Männerunterhaltungen, die da so lief. Ralf fuhr fort: »Dein Bedarf ist also gedeckt?«
    »Vorläufig.«
    »Der meine auch – das heißt …« Ralf verstummte und winkte mit der Hand.
    Peter blickte ihn an.
    »Was wolltest du sagen?«
    »Hast du Lust, mit mir durch die Nachtlokale zu ziehen?«
    »Nee, danke. Du suchst eine Begleitmannschaft für eine Reportage. Nicht mein Geschmack. Frag doch den Steinkühler, der kann dir auch mit Wortschöpfungen beispringen.«
    »Vielleicht keine schlechte Idee.«
    »Meine Ideen …«
    Das Telefon schrillte, das Gespräch aus Hamburg war da.
    »Fräulein«, sagte Ralf Petermann rasch, »ehe Sie sich wieder ausblenden, verraten Sie mir doch bitte Ihren Namen.«
    »Wozu?«
    »Ich würde Sie gerne kennenlernen.«
    »Diesen Satz hören meine Kolleginnen und ich jeden Tag mindestens hundertmal.«
    »Aber …«
    »Tut mir leid, ich lege auf solche Bekanntschaften keinerlei Wert.«
    »Fräulein …«
    »Ich gebe Ihnen jetzt Hamburg.«
    Es knackste und rauschte in der Leitung, dann meldete sich das Continental. Ralf Petermann bat, mit Don Castello verbunden zu werden. Wieder traten Schwierigkeiten auf.
    »Wen wollen Sie sprechen?« antwortete aus Hamburg eine Männerstimme, die irgendwie ein wenig distanziert klang.
    »Don José del Castello.«
    »Don Castello?«
    »Ja, der wohnt doch bei Ihnen?«
    Der Mann in Hamburg räusperte sich. »Im Moment können wir dazu weder ja noch nein sagen.«
    »Wie bitte?«
    »Im Moment ist eine eindeutige Antwort auf Ihre Frage leider nicht möglich.«
    Nun räusperte sich Petermann. »Können Sie sich nicht etwas deutlicher ausdrücken? Wissen Sie, ich bin ein Geschäftsfreund von Don Castello.«
    »Ein Geschäftsfreund?«
    Die Stimme sagte dies noch etwas distanzierter.
    »Präzise ausgedrückt: Ich bin dabei, mit Don Castello in Geschäftsverbindung zu treten.«
    »Sie sind dabei?«
    »Ja.«
    »Wenn ich Ihnen einen Rat geben darf – überstürzen Sie nichts.«
    »Wie bitte?« fragte Ralf Petermann verwirrt.
    »Don Castello wurde vor etwa einer Stunde von zwei Herren hier aufgesucht, die ihn mitnahmen.«
    »Mitnahmen?«
    »Die beiden Herren waren von der Polizei.«
    Das mußte der Berliner Modeschöpfer erst einmal verdauen. In solchen Momenten fehlen jedoch nicht nur Modeschöpfern die richtigen Worte.
    »Don Castello«, fuhr der Mann in Hamburg nach einer kurzen Pause fort, »verwies natürlich auf ein Mißverständnis, dessen Opfer er geworden sei – lediglich vorübergehend selbstverständlich. In kürzester Zeit werde sich alles aufgeklärt haben.«
    »Warum wurde er abgeholt?«
    »Genau entzieht sich das leider unserer Kenntnis.«
    »Äußerten sich die Polizeibeamten nicht?«
    »Das tun sie ja höchst selten.«
    Ralf, der sich langsam wieder gefaßt hatte, schlug folgendes vor: »Wissen Sie was, ich rufe in einigen Stunden noch einmal bei Ihnen an. Es gibt ja in der Tat solche Mißverständnisse, von denen Don Castello sprach. Vielleicht liegt hier wirklich eines vor.«
    »Vielleicht.«
    Das klang durchaus skeptisch.
    »Peter«, wandte sich Ralf kopfschüttelnd an den Reporter, nachdem er aufgelegt hatte, »das ist ja ein tolles Ding!«
    »Was?«
    Er erzählte ihm den Vorfall. Der Reporter schien sich aber nicht besonders dafür zu interessieren. Etwas anderes beschäftigte ihn weit mehr.
    »Weshalb willst du die kennenlernen, Ralf?« fragte er.
    »Wen?«
    »Die vom Amt.«
    Ralf druckste ein bißchen herum, ehe er gestand: »Ich weiß auch nicht. Ihre Stimme reizt mich.«
    Peter riß die Augen auf.
    »Was
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