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Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Titel: Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse
Autoren: Thomas A. Harris
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gerecht, was keusch, was lieblich, was wohl lautet, ist etwa eine Tugend, ist etwa ein Lob, dem denket nach!» [86]
    Nur eines kann das Engagement für das Gute verhindern, nämlich die Furcht – die Furcht vor anderen Menschen auf dieser Erde,
die Furcht im Kindheits-Ich
, die unsere Möglichkeiten zum Guten in einen ständig eskalierenden Kampf hineinzieht, von dem wir fälschlicherweise annehmen, wir könnten ihn gewinnen.

Gewinner und Verlierer
    Hamlets Alternative hieß «Sein oder Nichtsein». Unsere Alternative ist angeblich «Gewinnen oder Nichtgewinnen» – nämlich den Kampf gegen den Weltkommunismus. Angesichts des wachsenden Risikos der letzten bewaffneten Aggression, die zur globalen Zerstörung führen wird, scheint das Gewinnen wichtiger als das Sein. Ein vietnamesisches Dorf wird so gründlich beschossen, dass nichts mehr steht und niemand mehr lebt, wenn die Truppen schließlich einziehen. Der Kommandant einer solchen Operation soll gesagt haben: «Wir mussten es zerstören, um es zu retten.»
    Sind Gewinnen und Verlieren die einzigen Wahlmöglichkeiten für Menschen oder für Nationen? Man kann nur ein Gewinner bleiben, wenn man sich mit Verlierern umgibt. Gewinner und Verlierer waren die einzigen Vorbilder, die wir hatten. Als die Primaten aus den Wäldern vertrieben wurden, weil die klimatischen Veränderungen die Waldgebiete verkleinerten, gab es nur zwei mögliche Ergebnisse ihrer Begegnung mit den damaligen Raubtieren in der offenen Ebene. Wer den Kampf um Nahrung gewann, überlebte; wer ihn verlor, war verloren. Es stimmt, dass religiöse und politische Führer von Zeit zu Zeit mit etwas auftauchten, was ihrer Behauptung nach ein neues Modell war. Doch die meisten Ideen dieser «Träumer und Propheten» wurden als utopisch, unirdisch und unmöglich verworfen. Es bleibt die Tatsache, dass die Modelle von Gewinnen und Verlieren im Laufe der menschlichen Geschichte vorherrschten.
    Doch die Umstände haben sich verändert. Durch die Fortschritte der Wissenschaft kann genug Nahrung für die Menschen der ganzen Welt produziert werden, wenn es gelingt, die Bevölkerungsexplosion zu stoppen. Die Wissenschaft hat auch die Geburtenkontrolle ermöglicht. Jetzt können wir eine andere Wahlmöglichkeit konzipieren: ICH BIN O.K.  – DU BIST O.K . Die Koexistenz ist endlich eine Möglichkeit, die auf der Realität beruht. Am Anfang wuchs und entwickelte sich das Gehirn des Menschen im Dienste seines eigenen Überlebens. Können wir dem Gehirn jetzt neue Aufgaben stellen, Aufgaben im Dienste des Überlebens aller Menschen in der Welt? Kann das Geschenk des Lebens und unsere kurze Existenzspanne auf dieser Erde bis zu den letzten menschlichen Geistesfähigkeiten genossen werden?
    Wenn wir erkennen, dass ICH BIN O.K . – DU BIST O.K . zumindest im Bereich des Möglichen liegt, wagen wir es dann, nach einer Veränderung zu suchen, etwas Neues unter der Sonne, etwas, was die Gewalt beendet, die das zu zerstören droht, was in Millionen Jahren aufgebaut wurde?
    Teilhard sagte: «Entweder verschließt sich die Natur unseren Forderungen nach Zukünftigkeit, dann wird der Gedanke, die Frucht einer Anstrengung in Millionen Jahren, erstickt, wirkungslos in einem selbstzerstörerischen und absurden Kosmos. Oder es existiert eine Öffnung …» [87]
    Wir glauben, wir haben eine Öffnung gefunden. Diese Öffnung wird von keinem namenlosen Kollektiv – der Gesellschaft – erkundet, sondern von Individuen, die zusammen in dieser Gesellschaft leben. Es kann nur geforscht werden, wenn sich Individuen von der Vergangenheit emanzipieren und frei werden, um nach ihrer Wahl die Werte und Methoden der Vergangenheit entweder anzunehmen oder zu verwerfen. Eine Folgerung ist unausweichlich: Die Gesellschaft kann sich erst ändern, wenn die Menschen sich ändern. Wir begründen unsere Hoffnung auf die Zukunft mit der Tatsache, dass wir gesehen haben, wie Menschen sich änderten. Wie sie es getan haben, ist die gute Nachricht dieses Buches. Wir hoffen, dass es ein Buch der Zuversicht und eine wichtige Seite im Handbuch für das Überleben der Menschheit sein möge.

[zur Inhaltsübersicht]
Nachwort und Danksagungen
    Der Vater der Transaktions-Analyse ist Eric Berne. Ihm sind wir alle, die wir auf diesem Gebiet arbeiten, zu tiefem Dank verpflichtet. Berne hat die Transaktions-Analyse theoretisch begründet und praktisch ausgebaut zu einem einheitlichen System individueller und sozialer Psychiatrie, das in der Theorie
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