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Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Titel: Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse
Autoren: Thomas A. Harris
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bezahlte Inanspruchnahme der Zeit eines anderen Menschen (der nach Medizinstudium und Assistenzzeit drei bis fünf Jahre in der Psychoanalyse ausgebildet wurde) für einen Zeitraum von Tausenden von Stunden über mehrere Jahre hinweg lösen lassen, erscheint der Gedanke, die Probleme von drei Milliarden Menschen in einer Krise zu lösen, verzweifelt absurd. Das Eltern-Ich sagt: «Es wird immer Kriege und Kriegsgeschrei geben.» Das Kindheits-Ich sagt: «Iss, trink und sei glücklich, denn morgen sind wir tot.» Die Geschichte sagt uns, was gewesen ist. Aber sie kann uns nicht sagen, was sein muss oder nicht sein kann. Dies ist ein offenes, sich entfaltendes Universum, und wir wissen nicht genug darüber, um sagen zu können, was nicht geschehen kann. Nur das Erwachsenen-Ich kann an dieser erregenden Idee weiterarbeiten. Nur das Erwachsenen-Ich hat schöpferische Kraft.
    Das Erwachsenen-Ich kann Reaktionen des Kindheits-Ichs bei anderen erkennen, aber beschließen, nicht konform zu reagieren. Die Vereinigten Staaten zum Beispiel können sich nicht immer durchsetzen.
    «Was ist die angemessene Rolle der Vereinigten Staaten in der Weltpolitik? Welchen richtigen und weisen Kurs sollte sie verfolgen?
    Wir sind die Opfer nicht der Schlechtigkeit anderer – das wäre eine paranoide Ansicht –, sondern unserer eigenen Fehler und Wahnvorstellungen. Damit soll nicht geleugnet werden, dass andere schlecht sind. Natürlich sind sie es.
Was wir tun müssen, ist selbst Schlechtigkeit vermeiden
, ein Beispiel großmütiger und intelligenter Macht geben und die Welt so organisieren, dass sie die unvermeidbare Schlechtigkeit in Zaum hält, die wir daheim und draußen finden werden.» [83]
    Mir scheint, dass sich der amerikanische Mythos auf die Position WIR SIND O.K . – IHR SEID NICHT O.K . gründet. WIR SIND O.K. dank unserer sentimentalen Erinnerungen an Patrick Henry und Thomas Jefferson und Thomas Paine und Abraham Lincoln. Wir sehen uns selbst in unseren besten Symbolen, doch wir karikieren die Opposition. Thomas Merton fragt im Zusammenhang mit der zornigen Welt von heute:
    «Was werden wir tun, wenn wir endlich erkennen müssen, dass wir aus der einsamen Prärie ausgeschlossen und zusammen mit all den Itakern und Welschen und Polacken in eine geschichtliche Welt hinausgestoßen sind: dass wir genau wie all die andern nur ein Teil der Geschichte sind? Das ist das Ende des amerikanischen Mythos: Wir können uns nicht länger aus einer höheren und reineren Atmosphäre herabbeugen und vom Firmament aus den Menschen auf der Erde die Muster unserer idealen Republik zeigen. Wir stecken mit den andern im gleichen Durcheinander. Sollen wir das einfach ableugnen? Sollen wir die nächste Dose Bier aufmachen und auf den Knopf am Fernseher drücken und uns ins vertraute Präriegras zurückziehen, wo alle Probleme leicht zu lösen sind, wo die guten Kerle immer die besten Schützen sind und immer gewinnen?» [84]
    Gut zu schießen und zu gewinnen wird in Amerika von «guten, ehrlichen, gottesfürchtigen Leuten» verherrlicht, die sich fragen, warum das Land von Gewalt durchtränkt ist. Nach dem Mord an Robert Kennedy schrieb Arthur Miller:
    «Es gibt Gewalt, weil wir täglich Gewalt verherrlicht haben. Jeder halbgebildete Mann in einem guten Anzug kann sich ein Vermögen verdienen, wenn er einen Fernsehfilm zusammenbraut, dessen Brutalität in monströsen Einzelheiten fotografiert wird. Wer produziert diese Sendungen, wer bezahlt sie durch Werbespots, wer wird honoriert, weil er daran mitwirkt? Sind diese Leute kriminelle Psychopathen, die an Mietskasernen entlangschleichen? Nein, sie sind die Säulen der Gesellschaft, unsere respektierten Mitbürger, unsere Vorbilder an Erfolg und sozialer Stellung. Wir müssen die Scham und Reue empfinden, die uns zukommt, bevor wir anfangen können, mit Verstand eine friedliche Gesellschaft aufzubauen, ganz zu schweigen von einer friedlichen Welt. Ein Land, in dem die Menschen nicht sicher durch ihre eigene Straße gehen können, hat nicht das Recht verdient, anderen Menschen zu sagen, wie sie sich regieren sollen, geschweige denn, sie zu bombardieren und zu verbrennen.» [85]
    Die Verherrlichung der Gewalt ist im Eltern-Ich unserer kleinen Kinder aufgezeichnet. Das gestattet die Wut und den Hass, die im Kindheits-Ich jedes Menschen vorhanden sind. Die Kombination ist ein Todesurteil für unsere Kultur.
    Präsident Johnson beauftragte eine Kommission mit der Untersuchung der Kriminalität, «die
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