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Die Terranauten 051 - Welt im Chaos

Die Terranauten 051 - Welt im Chaos

Titel: Die Terranauten 051 - Welt im Chaos
Autoren: Conrad C. Steiner
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PROLOG
    Mein Name tut nichts zur Sache.
    Ich will dir auch nicht sagen, wie ich hierhergekommen bin. Du weißt von deinen Vätern, daß es außer dieser Welt noch andere Welten gibt. Wie die Verhältnisse in dem Raum aussehen, in dem ich geboren wurde und aufwuchs, hast du während der letzten Abende von mir erfahren.
    Daß auf deiner Welt Menschen von fremden Sternen lebten, hat sich inzwischen überall herumgesprochen, und daß die Leute, die sich einst auf der Insel Pitcairn niederließen, einen Kampf kämpfen, dessen Ausgang zumindest ich niemals erfahren werde, habe ich dir berichtet.
    Du hast mich gestern nacht, als wir am, Kaminfeuer saßen und den süßen Wein tranken, danach, gefragt, wie alles angefangen hat. Heute will ich es dir erzählen.
    Zu Anfang war ich ein Schläfer. Ein Schläfer ist ein Agent, der früh in seinem Leben dazu ausgebildet wird, eines unbestimmten Tages eine Aufgabe zu übernehmen. Solange man ihn nicht zu dieser Pflicht ruft, geht er seinem normalen Tagwerk nach und verbringt sein Leben damit, nichts zu tun, das irgendwie den Verdacht auf ihn lenken könnte, daß er etwas sei, was er, im normalen Leben nicht darstellt.
    Genau das tat ich. Ich ging einer unverfänglichen Beschäftigung nach und arbeitete als Berichterstatter eines Unternehmens, das mit Nachrichten handelt. Auf diese Weise kam ich viel herum. Ich führte ein freies Leben, genoß den Luxus, der sich mir bot, mit vollen Zügen und hatte den Zweck meiner Ausbildung schon fast vergessen, als man mich eines Tages unverhofft aufrief und in den Einsatz schickte.
    Die Aufständischen, jene Männer und Frauen, die du unter dem Namen Terranauten kennst, hatten sich gezwungenermaßen in die Illegalität begeben und waren untergetaucht. Daß sie hierhergekommen waren, wußten wir nicht. Niemand hätte auch nur im Traum daran gedacht, es könne in diesem von fremdartigen Energien beherrschten Kosmos eine Welt geben, die in der Lage ist, Leben zu tragen.
    Wir vermuteten die Aufständischen auf einer unerschlossenen Welt fernab aller Schiffahrtsrouten und weit außerhalb unseres eigenen Machtbereichs. Um sie daran zu hindern, Nachschubwege aufzubauen, mußten wir ihr Versteck um jeden Preis finden. Sie waren hingegen darauf angewiesen, hin und wieder ihre geheime Basis zu verlassen und in das von uns beherrschte Gebiet vorzudringen, wenn sie ihre Schlagkraft verstärken wollten, denn nur dort konnten sie das, was sie brauchten, auch finden.
    Der Plan, einen der unseren in ihre Reihen einzuschleusen, scheint sehr früh geboren worden zu sein, denn ich war beileibe nicht der erste, dem man zumutete, sich in die Höhle des Löwen hineinzubegeben.
    Ich hielt mich damals auf einer Welt auf, deren Name dir ebenso wenig sagen wird wie der der Sonne, die sie umkreiste. Auf ihr hielten wir – wie auch auf vielen anderen – Menschen gefangen, die ihre, Sympathien für die Aufständischen nicht verleugnet hatten. Damit wollten wir verhindern, daß sie sich den Truppen des Gegners anschlossen. Natürlich kam es hin und wieder vor, daß die Aufständischen das Wachpersonal unserer Strafkolonien übertölpelten und ihre Freunde befreiten. Sie gingen dabei meist so geschickt zu Werke, daß sie immer schon wieder verschwunden waren, bevor wir ernsthaft an eine Verfolgung denken konnten.
    Irgendeinem klugen Kopf aus unseren Reihen fiel schließlich ein Sprichwort ein, das in vergangenen Jahrhunderten auf meiner Heimatwelt oft die Runde gemacht hat. Es heißt: If you can’t beat ’em – join ’em, und das heißt, daß man sich dem Gegner, den man nicht schlagen kann, zugesellen soll – natürlich so, daß er es nicht merkt.
    Die beste Methode, dies zu tun, besteht darin, daß man sich seine Argumentationsweise zu eigen macht und seine Ansichten als die eigenen ausgibt. Man gibt vor, ihm helfen zu wollen, und sobald er einen akzeptiert hat, fängt man an, seine Macht langsam von innen heraus zu untergraben.
    Ich tat also, was man von mir verlangte. In meiner Eigenschaft als Berichterstatter machte ich mir die Ansichten der Aufständischen zu eigen, rief damit den Widerstand der Herrschenden hervor, wurde recht bald überwacht, verlor meine Arbeitsstelle, drang in subversive Kreise ein, wurde bei einer Razzia plangemäß festgenommen und auf einen Planeten deportiert, dessen Name – wie gesagt – nichts zur Sache tut. Dort wartete ich vier Monate darauf, daß etwas passierte. Auch in den anderen Strafkolonien warteten Männer wie ich, denn die
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