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Ich bin die Nacht

Ich bin die Nacht

Titel: Ich bin die Nacht
Autoren: Ethan Coss
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konnte der Streit schnell von einer Prügelei zu einem Kampf auf Leben und Tod werden. Außerdem würde Maggie nicht ungeschoren davonkommen, nachdem sie ihn fertiggemacht hatten. War ein wütender Mob erst in Fahrt, war er ungefähr so leicht aufzuhalten wie ein Schnellzug.
    Adrenalin schoss ihm ins Blut und verlieh ihm zusätzliche Kraft. Er packte die Ecke eines Müllcontainers, warf sich mit seinem ganzen Gewicht dagegen und schleuderte ihn herum. Der Container war fast leer, die Räder nicht arretiert. Er wirbelte ihn den beiden Männern in den Weg, die sich ihm von hinten näherten.
    Dann schob er Maggie zur Wand und trat auf die andere Seite. Er wollte die Angreifer von dem Mädchen weglocken und sie zugleich vom Kampf abschirmen.
    Er wandte sich den beiden Gegnern zu, die von vorn kamen. Glenn, den Cowboy, hielt er für einen Feigling. Er hatte von vornherein gewusst, dass dieses Großmaul die schmutzige Arbeit seinen Kumpels überlassen würde.
    Der erste Mann bekam einen Tritt gegen die Brust, der ihn von den Beinen riss und aufs Pflaster schleuderte. Der zweite Angreifer jedoch traf Marcus mit dem Brecheisen in die Seite. Marcus taumelte und wäre beinahe in die Knie gegangen. Der Schmerz schoss ihm das Rückgrat hinauf, aber er mobilisierte alle Willenskraft. Er hatte keine Zeit, um Schmerz zu empfinden.
    Er wirbelte zu dem zweiten Angreifer herum und legte sein ganzes Gewicht hinter einen Schlag mitten in das rundliche Gesicht. Der Hieb traf den Mann mit verheerender Wucht. Er krachte schwer auf den Rücken. Marcus sah mit einem Blick, dass er so schnell nicht wieder aufstehen würde.
    Der erste Angreifer versuchte sich aufzurappeln, doch seine Hoffnung, wieder in den Kampf einzugreifen, wurde durch Marcus’ Fußtritt beendet, der ihn seitlich am Kopf traf.
    Glenn hielt sich immer noch zurück. Er schob sich von einer Seite der Gasse auf die andere, ohne Marcus auch nur einen Sekundenbruchteil aus den Augen zu lassen.
    Mittlerweile hatten die Schläger, die vom anderen Ende der Gasse gekommen waren, den schweren Müllcontainer umrundet. Der Glatzkopf, der mit dem Baseballschläger bewaffnet war, stürmte brüllend auf Marcus los. Marcus packte das Brecheisen, das neben dem Bewusstlosen auf dem Boden lag, und schleuderte es dem Glatzkopf entgegen, als dieser mit dem Holzknüppel ausholte.
    Das Eisen traf sein Ziel, doch es war kein vernichtender Treffer. Dennoch erfüllte die kurzzeitige Ablenkung ihren Zweck und erlaubte es Marcus, an den Glatzkopf heranzukommen, ehe dieser wieder ausholen konnte. Er packte das dicke Ende des Baseballschlägers mit der Linken, riss ihn dem Mann aus der Hand und knallte ihm die Rechte ins Gesicht.
    Der Glatzkopf heulte auf, schlug blind zu und landete einen Treffer an Marcus’ Schläfe. Marcus wich wankend zurück, rächte sich jedoch mit einem harten Stoß des Baseballschlägers, einem von Kirby Puckett signierten original Louisville Slugger.
    Der Treffer ließ den Glatzkopf k. o. gehen.
    Nur noch ein Angreifer blieb übrig, denn Glenn war mehr Zuschauer als Gegner. Der letzte Mann musterte Marcus wachsam, suchte nach einer Schwachstelle.
    Marcus packte den Baseballschläger fester. »Überleg’s dir gut.«
    Der Kerl zögerte einen Augenblick, dann rannte er mit einer Geschwindigkeit, die Marcus bei einem Mann seiner Größe nicht für möglich gehalten hätte, zum Ende der Gasse und verschwand um die Ecke. Marcus grinste. Niemand weiß, wie schnell er wirklich ist, bevor er nicht verfolgt wird.
    Dabei hatte er gar nicht die Absicht, den Typen zu verfolgen. Vielmehr war es Zeit, sich Glenn zuzuwenden, dem Großmaul, das die Schlägerei vom Zaun gebrochen hatte.
    Marcus drehte sich um und ging lässig auf Glenn zu, der unruhig von einem Fuß auf den anderen trat. Den Baseballschläger warf Marcus zur Seite – er wusste, dass er ihn nicht brauchte.
    Glenn starrte ihn an. Marcus fragte sich, ob der Dicke sich in einen Kampfrausch zu steigern versuchte, oder ob er sich gleich in die Hose machte und die Flucht ergriff wie sein Kumpel eben. Mit zittriger Stimme sagte Glenn: »Dann muss ich dir wohl eigenhändig ’ne Lektion erteilen.«
    Er griff in die Tasche und zückte ein Schnappmesser.
    Das wird ein Spaß, dachte Marcus .
    Glenn griff an und stach zu, doch die Klinge zischte ins Leere, weil Marcus ihr längst ausgewichen war. Der Cowboy konterte mit einem Bogenschnitt, der Marcus fast den Bauch aufgeschlitzt hätte, doch er sprang gerade noch rechtzeitig nach hinten
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