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Hush Hotel

Hush Hotel

Titel: Hush Hotel
Autoren: Alison Kent
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meine Freundin fürs Kino abgesagt.”
    Er grinste. “Ich bin ein großer Filmfan.”
    Sie lachte, und ihr Lachen klang in seinen Ohren wie ein Glockenspiel. “Ach ja? Ohne zu wissen, welchen Film wir sehen wollten?”
    “Das spielt keine Rolle. Mich interessiert eher meine Begleitung.”
    “Na gut”, sagte sie nach kurzem Zögern. “Das Kino ist gleich hier um die Ecke. Wollen wir uns um sieben in der Lobby treffen?”
    “Klingt nicht schlecht.”
    “Super.” Sie verschränkte die Hände ineinander. “Und jetzt muss ich wirklich wieder an die Arbeit, bevor Armand mich an den Haaren zurück in die Bar schleift.”
    Er lächelte. “Aber bevor Sie gehen …”
    Sie sah ihn fragend an.
    “Gibt es noch einen anderen Ausgang, damit ich nicht durch die Bar muss?”
    “Kommen Sie mit. Ich bringe Sie durch die Küche. Unser Küchenchef ist selbst ziemlich berühmt, er hat sicher Verständnis für einen armen, von Groupies verfolgten Promi.”
    Quentin folgte ihr durch die Schwingtür am anderen Ende des Raums. Er stellte eine Leichtigkeit in seinem Gang fest wie damals, als er die Entscheidung getroffen hatte, nach Texas zurückzugehen.
    Er wusste nicht, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war, aber ehrlich gesagt, war es ihm im Moment egal.
    Shandi zog ein langärmeliges gelbes Seiden-T-Shirt über den Kopf und warf es auf den Boden zu der kurz geschnittenen schwarzen Jeans, dem Korsettkleid aus Jeansstoff, der rosa Rüschenbluse und mindestens vier anderen, ebenfalls völlig ungeeigneten Outfits.
    Evan, der auf dem Fußende ihres Bettes saß, sank mit einem genervten Stöhnen auf die Matratze. “Warum bin ich hier, Shandi? Was soll ich hier?”
    Sie tauchte hinter dem Raumteiler auf, einer Seidenwand mit Mae-West-Fotos. Sie trug ihren abgewetzten Chenille-Bademantel und ließ sich auf den Holzfußboden in den Kleiderhaufen fallen.
    “Du bist erstens hier, weil du nichts Besseres vorhast. Zweitens, weil April nicht hier sein kann und drittens, weil ich auf deinen Geschmack vertraue und ich die Meinung einer anderen Person hören möchte.”
    “Ich klink mich aus. Pech gehabt.”
    Sie schnappte sich einen lindgrünen Lederminirock und schleuderte ihn nach Evan. “Und so was nennt sich Freund!”
    “Ich bin ein Mann und komme deswegen nicht mit einem Gespür für Mode um die Ecke!”
    “Wie man hört, kommst du gar nicht.”
    Evan stützte sich wieder auf seine Ellbogen. “Soll das eine Anspielung auf mein Liebesleben sein? Denn dann kann ich nur sagen: Du hast falsch gehört.”
    “Weil du die Angelegenheit selbst in die Hand nimmst?”
    “So oft es geht.”
    Shandi lachte, ging aber nicht so weit zuzugeben, dass sie seinen Frust teilte. Auch ihr Liebesleben spielte sich in letzter Zeit nur in ihrer Fantasie ab. Sie hatte auch nur sich selbst und ihre ein oder zwei batteriebetriebenen Freunde.
    Sie seufzte. “Wenn ich mit dir oder April verabredet wäre, hätte ich dieses Klamottenproblem nicht.”
    “Stimmt. April und ich gehen nämlich nicht nach dem Äußeren.”
    “Darum geht es nicht, und das weißt du. Bei euch beiden kann ich eben einfach ich selbst sein.”
    Evan gab einen tiefen Seufzer von sich. “Das ist jetzt vielleicht ein echter Schock für dich, Shandi, aber Männer stehen darauf, wenn Frauen sie selbst sind.”
    “Ja, ich weiß.”
    “Dann sei doch du selbst! Ich kann mir keinen heterosexuellen Mann mit nur einem Funken Verstand und Augen im Kopf vorstellen, der dich nicht attraktiv findet.”
    Er konnte so süße Komplimente machen … oder vielleicht auch nicht! “Jetzt weiß ich, warum April so verrückt nach dir ist. Du bist ein elender Süßholzraspler, Evan Harcourt.”
    “Shandi, halt die Klappe und zieh dich an!”
    “Das sagst du so leicht!”
    “Frau”, sagte Evan drohend, “ich gebe dir Jammerarsch gleich einen Tritt, dass du wieder in Oklahoma landest.”
    “Jetzt reicht's. Wie der große Donald Trump sagen würde: Du bist gefeuert. Ich komme hier alleine klar.”
    “Das ist die beste Nachricht des Abends.” Evan schlug sich mit den Handflächen auf die Oberschenkel und stand auf. “Aber gib ja nicht mir die Schuld, wenn es schiefläuft.”
    “Was soll schon schiefgehen?” Sie funkelte ihn an. “Ich bin doch genau die, die sich jeder halbdoofe, halbblinde Mann wünscht.”
    “Und zu den Klängen dieses weiteren Gejammers verschwinde ich.”
    “Wunderbar.” Sie streckte ihm die Zunge raus, sank zurück auf den Kleiderberg und starrte die Decke
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