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Hunger der Nacht (Dark Hunger)

Hunger der Nacht (Dark Hunger)

Titel: Hunger der Nacht (Dark Hunger)
Autoren: Christine Feehan
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hinterherschicken, und dann werden wir rennen
müssen .« Er war ein großer Mann, und Juliette glaubte
nicht, dass sie auch nur den Hauch einer Chance hatte, ihn hinauszubringen,
wenn er nicht laufen konnte. Sie würde es jedoch versuchen. Juliette war in dem
Glauben hierhergekommen, es mit einem Forschungslabor für exotische
Dschungelkatzen zu tun zu haben. Nie im Leben hätte sie erwartet, einen halb
toten, allem Anschein nach gefolterten Mann in diesem Gebäude eingesperrt zu
finden. Sie hatte noch niemals so viel Blut, so ein schwer gezeichnetes Gesicht
und solch brennende Augen gesehen. Die Handschelle löste sich von seiner linken
Hand, und Juliette beugte sich um ihn herum zu seiner anderen vor.
                 Ihr Haar fiel ihr dabei wie ein
seidiger Wasserfall blauschwarzer Strähnen ins Gesicht. Verblüfft darüber, wie
deutlich die unterschiedlichen Farben darin zu sehen waren, konnte Riordan nur
ihr Haar anstarren. Für einen Moment konnte er nicht denken, ja nicht einmal
atmen. Es war eigentlich unmöglich, aber die Hand, die er zu ihrem glänzenden
Haar erhob, war rot von seinem Blut. Nicht dunkelgrau wie vorher, sondern rot.
Mit exquisiter Sanftheit, einem angeborenen Wesenszug von ihm, strich er ihr
das Haar zurück, um die anmutige Biegung ihres Nackens zu entblößen. Die Frau
schien es nicht einmal zu merken, da sie immer noch mit dem Schloss der zweiten
Handschelle beschäftigt war. Ihre Haut war einladend weich. Und glatt wie
Satin. Langsam senkte Riordan den Kopf, als seine Zähne sich verlängerten, der
Dämon in ihm aufbrüllte und sein Körper sich verkrampfte. Sein Atem fächelte
die Haut der Frau, seine Zähne berührten fast schon ihren Puls, diesen
verwundbaren Punkt, der eine solch unwiderstehliche Versuchung darstellte.
                 Ihre halb geöffnete Bluse gab den
Blick auf hinreißende Brüste frei, üppig, voll und weich genug, um seinen Kopf
darauf zu betten. Am liebsten hätte er eine Hand unter den Stoff geschoben, um
eine dieser warmen Rundungen zu umfassen, als er sich über ihren Nacken beugte.
                 Noch immer in ihre Aufgabe vertieft,
gab sie einen leisen Laut von sich und runzelte die Stirn. Riordan atmete tief
ein, um ihren Duft ganz in sich aufzunehmen. Er hatte keine Kontrolle über
ihren Geist und war zu geschwächt, um seine letzte Kraft darauf zu verschwenden,
sein kompliziertes Muster zu ergründen. Kaum fiel der Stahl von seinem
Handgelenk, fuhren seine Arme blitzschnell hoch und drückten die Frau an seine
Brust, während seine Zähne sich in ihren Nacken bohrten.
                 Ein glühender Schmerz durchzuckte
Juliette, brauste wie flüssiges Feuer durch ihre Blutbahn und erhitzte ihren
Körper, sodass jedes ihrer Nervenenden knisterte und pulsierte. Dann wich der
Schmerz einer dunklen, rauschhaften Ekstase, der sie hilflos ausgeliefert war.
Juliette war sicher, dass sie kämpfte und sich wehrte, aber der Mann war wie
aus Eisen, und ihr biegsamer Körper schlug gegen seinen harten, ohne dass der
Mann es auch nur zu merken schien. Sie spürte die Kraft, die in ihm wuchs und
sich in ihm verbreitete, während ihre eigene ihr zu entgleiten schien. Da war
ein Teil von ihr, der unabhängig vom Rest zu sein schien, der einfach
dabeistand, alles beobachtete und das Gefühl hatte, sich in einer Art Albtraum
zu befinden. In ihrem Blut war Feuer, das wie Lava durch ihren Körper floss,
ihre Muskeln ver - und entkrampfte, ihr die Kraft
entzog und sie ganz seltsam nachgiebig werden ließ in seinem eisenharten Griff.
                 Riordan blickte zu der Kamera auf,
die auf ihn gerichtet war, und verzog den Mund zu einem humorlosen Lächeln, das
seine blendend weißen Zähne offenbarte. Ohne den Blick von der Kamera
abzuwenden, senkte er dann den Kopf und strich liebkosend mit der Zunge über
die beiden kleinen Einstiche am Nacken der Frau. Dieser Blick würde seinen
Peinigern alles sagen. Er kannte seine Feinde, jeden einzelnen von ihnen, und
nicht mal ihr Geruch war ihm noch fremd. Ihr Gestank war in seiner Lunge
gespeichert, und er war ein Jäger. Mit einer kleinen Infusion von Blut war er
vom Beutetier zum Räuber geworden. Es war zwar nicht genug Blut, um ihn völlig
wiederherzustellen, aber es reichte, um zu fliehen.
                 Mühelos warf er sich den erschlafften
Körper der Frau über die Schulter, und in einer beeindruckenden
Zurschaustellung von Geschmeidigkeit und Kraft bewegte er sich
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