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Hunger der Nacht (Dark Hunger)

Hunger der Nacht (Dark Hunger)

Titel: Hunger der Nacht (Dark Hunger)
Autoren: Christine Feehan
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, einen Jaguar
und ein Faultier. Sie fluchte im Stillen, als sie sah, dass dem Faultier nicht
mehr zu helfen war. Der Malaienbär hatte mehrere
Verletzungen von Stichen mit einem scharfen Instrument, aber der Jaguar, eines
der neuesten Tiere, die das Laboratorium erworben hatte, war noch in guter
Verfassung. Leise und beruhigend sprach sie zu dem auf und ab tigernden Tier
und knurrte einmal leise, als es in seiner Aufregung gegen die Käfiggitter
sprang. Es dauerte ein bisschen länger, das Schloss zu knacken und den Jaguar
aus dem Raum in Richtung Eingang zu dirigieren. Dabei nutzte sie die geistige
Verbindung, die sie zu der Raubkatze aufgenommen hatte. Sie war drei Schritte
hinter der großen Katze, als sie einen seltsam starken Zug nach links
verspürte. Zu ihrer Bestürzung befand sich dort noch eine weitere Tür.
                 Es war eine dicke, schalldichte
Eisentür, die mit mehreren Riegeln und Schlössern versehen war. Juliette
blickte ein zweites Mal auf die Uhr. Eigentlich müsste sie schon losrennen, um
rechtzeitig aus dem Gebäude zu kommen, aber irgendetwas, das sie sich nicht
erklären konnte, drängte sie nachzusehen. In der Hoffnung, dass Jasmine wie
versprochen das Labor verließ und nach Hause zurückkehrte, machte Juliette sich
an der Tür zu schaffen.
                 Auf dem nackten Zementboden lag
Riordan in seinem eigenen Blut und schaute stoisch zu, wie es auf den
eingebauten Ablauf zulief. Es sah für ihn wie ein dünnes dunkelgraues Rinnsal
aus, das sich zu einer immer größer werdenden Lache sammelte. Es war kaum zu
glauben, dass er so in die Falle gegangen war, dass einer seiner Art so
gedemütigt und sterbend in den Händen seiner Feinde liegen konnte. Er war ein
mächtiger Karpatianer, kein Grünschnabel, sondern ein Mann von Ehre und
Geschick. Und doch lag er da wie ein Häufchen Elend, außerstande, die nötige
Kraft zu sammeln, um sich zu bewegen. Oder Hilfe von seiner eigenen Spezies
herbeizurufen.
                 Seine Brüder würden ihn mittlerweile
suchen und sich fragen, warum sein Geist ihnen verschlossen war. Aber Riordan
wagte es nicht, noch jemanden in die Falle hineinzuziehen, in die er selbst
gelockt worden war. Er würde nicht
der Köder sein, um noch weitere Angehörige seiner Gattung zu fassen. Der Feind
hatte einen Weg gefunden, das Blut seines Volkes zu vergiften und Gefangene
lange genug ruhigzustellen, um ihnen Blut zu entnehmen und sie geschwächt zu
halten. Er hatte geglaubt, erfahren genug zu sein, um das Gift aus seinem
Körper ausscheiden zu können. In früheren Zeiten war ihm das auch bei
zahlreichen Gelegenheiten gelungen, doch dieses neue Gift hielt ihn hilflos,
schwach und wehrlos gegen die unaufhörliche Tortur.
                 Es gab keinen Weg, dem Prinzen seines
Volkes die Nachricht zu übermitteln, keine Möglichkeit, ihn vor dieser neuen,
sogar noch tödlicheren Droge zu warnen, die ihre Feinde entwickelt hatten.
Riordan stemmte sich mühsam hoch, bis er mit dem Rücken an der Wand lehnte, an
der er angekettet war, und untersuchte die chemischen Verbindungen, die durch
seinen Organismus rasten. Der Feind musste irgendeine elektrische Aufladung
benutzt haben, um den Zellverfall in seinem Blut zu beschleunigen. Mit einem
scharfen Zischen, in dem ein tödliches Versprechen, aber auch grenzenlose
Verzweiflung lag, stieß Riordan langsam den Atem aus.
                 Er würde nicht so ohne Weiteres sterben, da sein Körper sich beständig regenerieren
würde, doch ohne das nötige Blut, ohne die heilende Erde, würde es schließlich
doch geschehen, langsam und sehr qualvoll. Niemals hätte er gedacht, dass er
einen solchen Tod erleiden würde.
                 Die Droge kroch durch seinen Körper,
ein chemisches Monster, das fast so tödlich war wie der dunkle Dämon, der tief
in seinem Innern lauerte. Bevor er starb, wollte er seinen Brüdern jedoch so
viel Information wie möglich über den giftigen Wirkstoff übermitteln. Er würde
eine Warnung herausgeben, jedoch erst unmittelbar vor seinem Tod. Er würde
seine Angehörigen nicht verraten oder sich als Köder benutzen lassen, um die
anderen in die gleiche Falle zu locken. Sein Prinz musste wissen, dass ein
Meistervampir die Menschen benutzte wie Marionetten und den Strippenzieher spielte. Riordan musste einen Weg finden zu entkommen, eine andere Möglichkeit
gab es nicht. Er durfte nicht sterben, bevor er seinem Volk die
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