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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya
Autoren: Blood Ties 04 - Blutpakt
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Beine."
    Catherines ausgestreckte Hand begann
zischelnd zu brutzeln.
    „Brauche keine Beine, muß hier nur
raus!" Die Isolierbox lag auf der Seite. Vielleicht ließ
die Wölbung des Deckels ihr ein wenig Spielraum. Wenn sie es
schaffte, die Kiste nur etwas zur Seite zu drücken, dann wür de
sie ihre Beine unter der Kiste hervorziehen und aus dem Zimmer krie chen
können, von den Flammen wegkriechen können. Beine brauchte sie
dafür nicht.
    Dr. Burke zog sich hoch, bis sie saß und stemmte ihre
Arme gegen die Box. Diese geriet ins Schaukeln, da sie auf einem unebenen
Untergrund stand.
Durch das Schaukeln wurde etwas zerquetscht, aber das spielte keine Rolle.
    Nun leckten die Flammen an den Ärmeln von Catherines
Laborkittel, und über den Gestank der Chemikalien legte sich ein Geruch wie von brutzelndem Schweinefleisch.
    Etwas Speichel
schluckend hämmerte Dr. Burke gegen die Box.
    Diese geriet erneut ins Schaukeln.
    Der Riegel, den
Nummer neun schon zum Teil gelöst hatte, gab nach.
    Der Deckel klappte an geräuschlosen Scharnieren auf und
warf Dr. Burke erneut zu Boden. Der Körper, der durch die Wucht
der Explosion gegen den Deckel geschleudert worden war, rollte ihr in den Schoß.
    Die nackte, leere Hülle von Donald Li rollte herum und
blieb dann in Dr. Burkes Armen liegen. Der Kopf hing nach hinten, so daß es
aussah, als
starre er ihr direkt ins Gesicht.
    Die Schreie
verstummten erst, als die Flammen dann endlich kamen.
    „Herrgott
nochmal!" Detective Fergusson duckte sich hinter sein Auto,
als die Explosion brennende Holzstücke und glühende Metallteile

auf die
Straße schleuderte. „Das nächste Geständnis einer Betrunkenen kann bis zum
nächsten verdammten Morgen warten, ehe ich ihm nach gehe!" Er schnappte sich sein Funkgerät, schenkte den panischen
Rufen der näherkommenden Wachleute keinerlei Beachtung und machte sich daran, mit einer ruhigen Professionalität, die er
in Wirklichkeit gar nicht empfand, das Feuer zu melden.
    „... und einen
Krankenwagen!"
    Detective Fergusson meinte, Schreie zu hören. Er hoffte
sehr, daß das ein Irrtum war.
    „Und was jetzt?"
    „Es ist jetzt kurz nach zwei Uhr. Ich muß meinen Hunger
stillen. Dann, in ungefähr einer Stunde, werde ich ihren Hunger stillen müssen,
wenn sie dann noch am Leben ist. Und dann
muß ich sie nach Toronto zurück schaffen, ehe die Sonne aufgeht."
    „Warum Toronto?
Warum kann sie nicht einfach hierbleiben?"
    Henry sank auf das Bettende, wobei sein Kopf sich
unendlich schwer anfühlte. „Weil ich sie, wenn sie sich verwandelt, an einem Ort
haben muß, von dem ich weiß, daß er sicher
ist." Er wies mit einer müden, blut beschmierten Hand auf die Wohnung, in der sie sich befanden. „Die Wohnung hier ist nicht sicher. Und wenn sie ...
falls sie ..."
    „Stirbt", sagte Celluci ausdruckslos und starrte auf
Vickis bewußtlose Gestalt herab. Er fühlte sich so, als hätte
die Welt ein klein wenig Schlag seite bekommen, und als
würde ihm nun nichts anderes übrigbleiben, als auch in der ungewohnten Schräglage die Balance
zu wahren.
    „Ja,
stirbt." Es gelang Henry ebenso ausdruckslos zu wirken wie der Detective. Wenn er der Fassade jetzt gestattete,
Risse zu zeigen, dann würde das sie
alle drei mit in den Abgrund reißen. „Wenn sie stirbt, muß ich in der Lage
sein, den Leichnam zu entsorgen. Dazu muß ich in einer Stadt sein, die ich kenne."
    „Den Leichnam
entsorgen?"
    „Ihr
Tod wird etwas schwer zu erklären sein, wenn ich es nicht tue, oder? Es würde eine Autopsie geben, eine
öffentliche Anhörung und Ih nen würden Fragen gestellt, auf die Sie keine
Antworten haben."
    „Also
verschwindet sie einfach ..."
      „Ja,
nur einer von vielen ungeklärten Fällen."
    „Und ich muß so tun, als hätte ich keine Ahnung, ob sie
lebt oder gestorben ist."
    Henry hob den Kopf und ließ in seiner Stimme einen Anflug
von Macht mitschwingen. „Trauern Sie um Vicki, als sei sie
tot, Detective."
    Celluci tat gar nicht erst so, als habe er
den anderen mißverstanden. Er riß seine Augen von der Freundin los und begegnete
furchtlos dem Blick des Vampirs. „Ich soll
um sie trauern, ganz gleich, was wirklich mit ihr ist? Sie können mich mal, Fitzroy, Sie werden mir schön sagen, was los ist. Wenn Vicki verschwindet, weil sie tot
ist, dann werde ich um sie trauern.
Wenn sie aber mit Ihnen in die Nacht verschwindet, dann ...", an Cellucis Kiefer zuckte ein Muskel, „... dann
wird sie mir fehlen, als würde ein Stück von mir selbst fehlen,
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