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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya
Autoren: Blood Ties 04 - Blutpakt
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sowieso nicht mit, auch wenn wir
uns vielleicht kein Terri torium teilen können." Tapfere
Worte, aber Vicki war sich gar nicht si cher, ob sie auf Dauer
etwas zu sagen haben würde, ob ihr ihre neue Natur gestatten
würde, die Bindung zu Henry auch ohne Blut aufrechtzuerhal ten.
    „Kampflos gebe ich
dich nicht auf."
    Henry wandte sich ab von den Lichtern der neuen Stadt und
schüttelte trau rig den Kopf. „Du würdest
gegen dich selbst kämpfen, Vicki. Gegen das, was du bist. Was wir sind."
    „Na und?" Ihr Kinn hob sich. „Ich unterwerfe mich nicht,
Henry. Nichts und niemandem."
    „Er hat ein Handy, und gerade hat er sich auch noch ein
Fax gekauft. Ich denke schon, daß wir Kontakt halten können."
    „Wirklich?"
Celluci setzte sich halb auf den Küchentresen und verschränkte die Arme vor
der Brust. „Mich hast du nie angerufen."
    „Ich konnte nicht - bis vor kurzem jedenfalls nicht.
Anfangs war alles ein wenig chaotisch. Dann ..." Sie fuhr
mit einem blassen Finger über den Rand des Küchentischs und
war froh, daß sie die Fähigkeit zum Erröten eingebüßt hatte. „Dann
hatte ich Angst."
    Er hatte Vicki noch nie zuvor zugeben hören, daß sie vor
irgend etwas Angst hatte. „Angst wovor?"
    Vicki blickte auf und Celluci las die Antwort in der
verzweifelten Fra ge, die in ihren Augen lag.
    „Vicki..." Diesmal klang der Name wie ein sanfter
Tadel. Konntest du mir nicht vertrauen?
    „Nun, ich bin
jetzt anders und ... was gibt es da zu lachen?"
    Wie lange war es her, seit er das letzte Mal so gelacht
hatte? Fast vierzehn Monate wohl. „Wenn das alles ist, worüber du dir
Sorgen machst, Vicki, da kann ich dich beruhigen. Du warst
schon immer anders."
    Die Frage verblaßte und wurde ersetzt von Hoffnung.
„Also macht es dir nichts aus?"
    „Ich
würde lügen, wenn ich behaupten würde, ich müßte mich nicht erst daran gewöhnen. Aber nein, es macht mir
nichts aus." Etwas ausmachen? Es gab wenig, woran Celluci sich nicht
würde gewöhnen können, wenn er Vicki nur wieder an seiner Seite hatte.
    „Es wird nicht
dasselbe sein."
    „Was du nicht
sagst."
    „Henry meint, es
kann sogar besser sein."
    „Mir ist egal,
was Henry sagt."
    „Es bedeutet, daß wir keine Familie gründen
können, wie du immer wolltest."

Der Detective glitt vom
Küchentresen. „Sag du mir nicht, was ich mal wollte. Ich wollte dich."
    Sie öffnete die Arme, und aus der Rundung ihres Mundes
schimmerten die Zähne wie eine sehr weiße Einladung.
    Er kam ihr auf
halbem Weg entgegen.
    Dann sanken sie
gemeinsam zu Boden.
    Zwei Stunden und dreiundzwanzig Minuten später legte
Vicki den Kopf auf Cellucis Schulter und starrte hinauf an
die Küchendecke. Sie hatte gedacht, daß sie in den vergangenen
vierzehn Monaten gelernt hatte, sich mit dem zu
arrangieren, was sie geworden war: Vampir, Kind der Dunkelheit,
Kreatur der Nacht. Aber das hatte nicht gestimmt, jeden falls
nicht wirklich. Erst als ihre Zähne durch eine Hautfalte von Mike Celluci
hindurch aufeinandergetroffen waren und sie sein Leben in sich aufgesogen
hatte - da hatte es gestimmt. Sie leckte einen Tropfen Schweiß
von ihm auf, spürte seinen Atem warm auf ihrem Haar, und sein Geruch hüllte sie ein.
    „Woran denkst
du?" fragte er schläfrig.
    Vampir. Kind der Dunkelheit. Kreatur
der Nacht.
    Sie streckte die Hand aus, strich ihm die Haarlocke aus
der Stirn und lächelte. „Ich denke nur an die nächsten vierhundertfünfzig
Jahre."
     
     
    ENDE
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