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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya
Autoren: Blood Ties 04 - Blutpakt
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einfach
in ihre eigenen Hände genommen. Das hatte Fitzroy geändert, noch ehe er Vicki selbst
verwandelt hatte.
    Vicki lebte, aber was war aus ihr geworden? Und warum
machte ihm das nichts aus?
    Zwei Fragen, deren Antworten sich Celluci nicht stellen
mochte. Wäh rend das Fernsehen weiterhin still in seiner
Ecke vor sich hin flackerte, öffnete der Detective eine Flasche Scotch und
machte sich daran, syste matisch das völlige Vergessen zu suchen.

Die Zeit verging; aber nur,
weil nichts sie daran hinderte.
    Eine Weile stand sie draußen und sah seinem Schatten zu,
der sich hin ter den Gardinen bewegte. Ihr war eng um die
Brust, und wenn sie sich nicht so gut gekannt hätte, hätte sie jetzt gemeint, ihr sei
ängstlich zu mute. „Was natürlich
lächerlich ist."
    Sie wischte sich die Hände an den Jeans ab,
eine Bewegung, die nicht mehr von einer Notwendigkeit, sondern nur noch von reiner Gewohn heit diktiert wurde, und ging die Auffahrt hinauf.
Warten würde alles nur noch schlimmer machen.
    Ihr Klopfen - stärker, als sie es beabsichtigt hatte, denn sie
hatte ihre neue Körperkraft immer noch nicht völlig unter Kontrolle - hallte
durch die ruhige Straße. Sie hörte zu, wie
er zur Tür ging, zählte seine Herzschläge, während er die Tür öffnete, und
versuchte, nicht vor dem plötz lich aus der Tür fallenden Licht
zurückzuschrecken.
    „ Vicki."
    Vicki
war es, als hätte schon sehr lange niemand mehr ihren Namen ausgesprochen, und sie konnte seine Reaktion
nicht hören, weil ihre ei gene zu laut
war. Mit einiger Anstrengung gelang es ihr, ihre Stimme mehr oder
weniger zu beherrschen. „Besonders überrascht scheinst du nicht zu sein."
    „Ich habe gehört,
was letzte Nacht mit Gowan und Mallard geschehen ist." „Nicht mehr, als sie
verdienten. Nicht mehr, als ich ihnen schuldete." „In der Zeitung steht,
sie werden es beide überleben." Einen
Moment lang erhellte Vickis Lächeln die Nacht. „Fein. Ich will, daß sie
damit leben müssen." Wieder wischte sie sich die Hände an den Hosenbeinen,
diesmal, um sie von einer alten Schuld zu befreien. „Darf ich reinkommen?"
    Celluci trat von der Tür zurück. Vicki war dünner und
blasser, und ihr Haar sah anders aus. Aber er brauchte eine
Weile, ehe er die stärkste Veränderung erkannte.

„Deine Brille?"
    „Die brauche ich nicht mehr." Ihr Lächeln war so,
wie er es in Erinne rung hatte. „Und das ist auch gut so."
    Er schloss die Tür hinter ihr und fühlte sich wie ein
Beinamputierter, der mit einem Mal aufwacht und feststellt, daß seine
Gliedmaßen nachgewachsen sind. Er schien nicht mehr normal atmen zu können, und
es dauerte eine Weile, ehe er das merkwürdige Verlustgefühl,
das ihn heimgesucht hatte, als Verlust von Schmerz identifiziert hatte. Fast
meinte er, hören zu können, wie das fehlende Teil, das seinem Leben
entrissen wor den war, mit einem leisen Klicken wieder an Ort und Stelle glitt.
    „Weißt du, mir war in jener Nacht im Labor gar nicht
klar, daß es mit meiner Krankheit unter Umständen Probleme
hätte geben können", fuhr Vicki fort und ging Celluci voran in
die Küche. „Kannst du dir einen Vampir vorstellen, der nachts nichts sehen
kann? Beißen in Blinden schrift? Mein Gott - was das für ein
Schlamassel gewesen wäre."
    „Du
plapperst", sagte er knapp, als sie sich nun zu ihm umdrehte.
    „Ich weiß.
Entschuldige."
    Sie
starrten einander lange an, und in dieser Stille kamen eine ganze Menge Dinge zur Sprache, die einfach gesagt
werden mußten.
    „Henry
schuldet dir eine Entschuldigung", brach Vicki dann endlich das Schweigen. „Er hat dir nie gesagt, daß
Vampire nicht zusammenblei ben können, wenn die Verwandlung erst einmal
vollendet ist."
    „Es ist jetzt
vierzehn Monate her."
    Entschuldigend breitete sie die Hände aus. „Tut mir leid,
ich hatte kei nen so guten Start."
    Celluci runzelte die Stirn. „Ich weiß nicht, ob ich das
richtig verstehe: du kannst ihn nie wiedersehen?"
    „Er sagt, ich würde das gar nicht wollen. Wir beide
würden es nicht wollen."
    „Das hätte der Bastard mir sagen können!" Celluci
fuhr sich mit der Hand durch das Haar. Henry wollte, daß ich
Ihnen sage, ein Jahr sei nur ein kleiner Teil der Ewigkeit. Celluci holte
tief Luft und fragte sich, was er wohl getan hätte, wären die
Rollen vertauscht gewesen. „Egal. Henry schuldet mir nichts.
Außerdem hat der Hurensohn sich bereits entschuldigt."
    Vicki sah ihn zweifelnd an. „Ja? Na, ich mache diese
dramatische Tren nungsscheiße
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