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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya
Autoren: Blood Ties 04 - Blutpakt
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wissen Sie das." Mit
zitternden Fingern schob Celluci den Brillenbügel zurück auf
Vickis Ohr. „Sie sind ja ein verdammter Vampir. Sie kennen sich aus mit Blut. Also los,
tun Sie endlich was!"
    Wütend
funkelte Henry den Detective an. Es gab keine Möglichkeit, an der Stelle, an der Rumpf und Bein ineinander
übergehen, einen Druckverband anzulegen. Keine Möglichkeit, die Blutung
zu stoppen, außer durch direkten Druck auf
die Arterie, und den übte er ja bereits aus - wenn auch zu spät. „Was soll ich denn tun?" verlangte der
Vampir zu wissen, überzeugt davon, daß es nichts anderes mehr gab, was er tun konnte.
    „Wie zum Teufel soll ich das wissen? Sie sind doch der
verdammte ... großer Gott!"
    Cellucis
Blick enthielt so viel Entsetzen, daß Henry sich umwandte. Auf der anderen Seite des Labors, bei den mit Brettern
vernagelten Fen stern, erhob sich langsam einer der Körper auf die Füße.
    Einer
von denen hatte sie umgebracht. Totgemacht.
    Die Wut, die Nummer
neun vorher empfunden hatte, war nichts, we niger
als nichts, im Vergleich zu dem, was er jetzt empfand.
    Meine Pistole! Wo zum Teufel ist meine Pistole? Celluci fegte die aufstei gende
Panik beiseite und suchte mit den Augen den Boden ab, bis er sie fast direkt
vor den Füßen des Kadavers fand. Verdammte Scheiße ...
    Hastig richtete der Detective sich auf, hechtete
vorwärts, packte die Waffe mit beiden Händen, rollte sich zur
Seite und feuerte aus fast un mittelbarer Nähe.
    Die Kugel drang, ohne merklich langsamer zu werden, durch
das ver wesende
Gewebe und prallte klirrend gegen die Metallumhüllung der Sauerstofflasche, die direkt hinter Nummer neun
stand. Sie prallte von

der Rundung der Flasche ab,
traf die nächste Flasche, und Teile von de ren Ventil flogen durch den Raum. Sauerstoff begann
zischend auszutreten.
    „Mein Gott!" Celluci war immer noch am
Boden und krabbelte auf allen vieren rückwärts. Aus dem Einschußloch drangen
Eiter und Flüssig keiten und Gott weiß was, aber der tote Mann
schlurfte unbeirrt weiter. „Für was zum Teufel hältst du das
hier eigentlich? Für einen verdammten Film von James
Cameron?" Cellucis Hände zitterten zu sehr, um einen Kopfschuß
zu wagen. So sah er zu, wie sein zweiter Schuß dem Ding ein Stück
Fleisch aus dem Oberschenkel riß, ansonsten aber keine Wirkung zeigte.
„Verdammt noch mal, bleib endlich tot!"
    Die
dritte Kugel schlug erneut durch den Unterleib, prallte auf Mes sing und schlug dort Funken.
    Dann brach die Hölle los.
    Henry warf sich
über Vicki.
    Celluci preßte sich flach an den Boden.
    Die Explosion schleuderte Teile des
Sauerstofftanks wie Schrapnell durch die Luft. Einige der größeren
Brocken schlugen direkt in Nummer neun ein und rissen ihn
in Stücke.
    Er erinnerte sich ans Sterben.
    Beim letzten Mal
war sie dagewesen, als es vorbei war.
    Er hoffte, daß
sie wieder da sein würde.
    Mit einem Zischen
entzündete sich der Alkoholdunst in der Luft, dann der Alkohol selbst,
dann der Schreibtisch.
    Dann ging die Notbeleuchtung aus.
    Celluci ertastete sich den Weg zurück an Vickis Seite.
„Das ganze ver dammte Gebäude steht in Flammen. Wenigstens
können wir noch etwas sehen." Er blinzelte in Henrys
Richtung. Das blasse Gesicht und der blas se Oberkörper des Vampirs
waren im flackernden Lichtschein kaum zu erkennen. „Alles klar
soweit?"
    „Ja."

„Vicki?"
    Henry zögerte; er betete darum, etwas
anderes zu hören, aber er wuß te, daß er das nicht würde. „Sie stirbt."
    „Zum Teufel damit!" Celluci riß sich Jacke und
Schulterhalfter vom Leib und streifte sich
das Hemd über den Kopf, ohne auf die Knöpfe zu achten. Er faltete den Stoff zu einem Polster, ließ die Ärmel zu beiden Seiten herunterbaumeln und streckte
Henry das Hemd entgegen. „Sie hat gesagt, Ihr Speichel ließe Blut
gerinnen."
    „Ja, aber..."
    „Also spucken Sie jetzt auf den Stoff und
binden die verdammte Wun de damit ab. Wir sind hier doch praktisch
direkt neben einem verdamm ten Krankenhaus. Bringen Sie die
Blutung zum Stillstand, dann schaffen wir Vicki dorthin."
    „Dazu ist es..."
    „Machen Sie
schon!"
    Obwohl er wußte, daß es keinen Unterschied mehr machen
würde, nahm Henry das Hemd entgegen und beugte sich über das
Loch mit den zerfetzten Rändern. Celluci lebte seit nicht
einmal vierzig Jahren; er glaubte immer noch, der Tod sei
etwas, was sich bekämpfen ließ. Henry hatte in seinen
viereinhalb Jahrhunderten eine andere Lektion gelernt. Im
Kampf zwischen der Liebe und dem Tod
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