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Huendisch fuer Nichthunde

Huendisch fuer Nichthunde

Titel: Huendisch fuer Nichthunde
Autoren: Martina Braun
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Anhänger? Wenn man einfach drauflosschleift, wird man am Ende vor einem Haufen Staub sitzen!
     
     
     
    Übrigens, wenn es Diskussionen gibt, ob der Hund auf das Sofa darf (... es ist doch so schön, ein wenig miteinander zu kuscheln) oder nicht (... aber ewig die Haare auf dem Sofa!) – da gibt es eine ganz tolle Lösung! Dem Hund wird eine Decke zur Verfügung gestellt, die zukünftig ihm gehört. Sie liegt immer dort, wo sein Platz ist. Also in seinem Körbchen im Schlafzimmer oder an seinem Ruheplatz im Wohnzimmer. Und wenn dann die Decke mal auf das Sofa gelegt wird, dann, aber nur dann darf er zu uns auf das Sofa kommen. Jeder Hund wird das verstehen lernen, und so kann man einen schönen Mittelweg finden, der jedem Familienmitglied gerecht wird. Wenn Sie diese Decke auch noch zur „Reisedecke“ oder „Auf-Besuchgehen-Decke“ machen, wird Ihr Hund selbst an einem fremden Ort sofort wissen, wo er es sich gemütlich machen darf.
     

 
     
     
    Wir vergessen allzu gern, dass wir nicht jedes hündische Verhalten mit Erziehung oder Training beeinflussen können. In jedem unserer Hunde ist ein guter Anteil vererbten und zuchtbedingten Verhaltens. Ich möchte hier nicht so weit gehen, auseinanderzupflücken, was erlernt und was erblich bedingt ist. Häufig ist ein Verhaltenskomplex ohnehin schlussendlich ein Mix aus beidem. Ein Beispiel hierfür: Kommt ein Welpe zur Welt, dann „weiß“ er, ohne es erst erlernen zu müssen, dass er mit rhythmischen, stempelnden Bewegungen seiner Vorderpfoten den Milchfluss an der Zitze der Mutter anregen kann. Dieser sogenannte Milchtritt ist also angeborenes Verhalten, denn jeder Welpe weiß dies zu tun, egal wo und wie er zur Welt kommt.
     
     
    Vielfalt der Rassen: Erziehung kann oft nur bedingt Verhaltensweisen beeinflussen.
     
    In der späteren Entwicklung lernt der Junghund, dass er mit eben diesem Anheben der Pfote andere Hunde beschwichtigen kann. Ein kleiner, draufgängerischer, wilderJunghund fordert einen erwachsenen Hund so lange heraus, bis es diesem zu bunt wird und er ihn knurrend in seine Schranken weist. Der Junghund reagiert mit beschwichtigendem Pfoteheben, nimmt eine geduckte Körperhaltung ein, versucht, dem erwachsenen Hund die Mundwinkel zu lecken, und vielleicht legt er sich sogar auf den Rücken. Hier ist also die Handlung/Bewegung die Gleiche geblieben. Aber die Bedeutung hat sich verändert: Aus dem einstigen Milchtritt wurde aktive Unterwerfung. Es wurde eine Instinkthandlung durch sozial-kindliche Erfahrungen weiterentwickelt und ritualisiert. Wenn wir unserem Hund dann im späteren Verlauf seines Lebens noch das Pfotegeben lehren, nutzen wir ganz natürliche Anlagen des Hundes.
     
     
    Milchtritt – niemand zeigt es ihm: Ein Welpe weiß, dass er durch Treten mehr Milch bekommt. (Foto: C. Steimer)
     
    Sie sehen, dass man angeborene und erlernte Handlungen nicht so leicht voneinander trennen kann. Die Übergänge sind fließend. Und gleichzeitig haben Sie, lieber Goldschürfer, anhand dieses kleinen Beispiels erkannt, wie unser Hund auf natürlichstem Weg und am schnellsten lernt: durch „Lernen am Erfolg“ . Der Welpe lernt, dass er durch den Milchtritt an Mutters Zitze Erfolg hat, indem er in den Genuss von Milch kommt. Der Junghund lernt, dass er mit einer Verwarnung davonkommt, wenn er sein erwachsenes Gegenüber mit Pfoteheben beschwichtigt. Und durch unsere begeisterte Reaktion lernt er dann später, dass ihm das „Pfötchengeben“ Lob und vielleicht sogar ein Leckerli einbringt. So einfach ist Lernen am Erfolg. Und – bemerkt oder unbemerkt – so läuft es ständig ab.
     
     
    Ein erwachsener Hund hebt die Pfote zur Beschwichtigung – oder weil er gelernt hat, dass es für ihn eine Belohnung gibt.

 
     
     
    Haben wir uns dazu entschlossen, einen Hund in unser Leben aufzunehmen, dann beschäftigen uns natürlich viele Fragen: „Wie stelle ich es an, dass mein zukünftiger Hund zu mir und meinem Leben passt? Wie finde ich den Hund für mich?“ Denn immerhin sollen ja beide Seiten in dieser Partnerschaft glücklich werden, Mensch und Hund. Je nach Größe wird der Hund zehn, zwölf oder 15 Jahre oder noch älter. Für eine so lange Lebensgemeinschaft muss es dann schon stimmen!
     
     
    Windhund, Podengo, Galgo – Rennen ist ihre Bestimmung und sie eignen sich nicht für reine Stadthaltung.
     
    Gemeinsam mit allen Familienmitgliedern gilt es zu klären: Was erwarten wir von unserem zukünftigen Hund?
    •    Soll er
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