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Huendisch fuer Nichthunde

Huendisch fuer Nichthunde

Titel: Huendisch fuer Nichthunde
Autoren: Martina Braun
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und zutraulich? Können Sie etwas über den Vater in Erfahrung bringen oder ist er sogar dort? Was für einen Eindruck macht er auf Sie? Ist die Mutter beziehungsweise sind die Eltern der Welpen so, wie Sie sich Ihren zukünftigen Hund wünschen? Dann sieht es schon ganz prima aus! Oder gehören sie zu der Art Hunde, die Sie auf gar keinen Fall haben möchten? Dann vergessen Sie nicht, dass in den Welpen das elterliche Potenzial schlummert.
    Bedenken Sie bitte, wie der Züchter lebt! Hat er ein schönes Häuschen auf dem Land (oder ist es gar ein Bauernhof?), Sie hingegen leben in der Stadt? Dann fragen Sie beim Züchter genau nach, was seinerseits zwecks guter Prägung der Welpen alles unternommen wird. Wir wissen heutzutage, wie wichtig die ersten Lebenswochen sind. Lernt ein Hund in dieser Zeit nicht ausreichend seine Umwelt, Menschen jeden Alters und Artgenossen jeder Größe kennen, wird er im späteren Leben nahezu irreversible (das heißt also praktisch nicht korrigierbare) Lücken aufweisen, die sich dann als „Verhaltensauffälligkeiten“ bemerkbar machen können.
    Ist Ihr Welpe bei der Übernahme zwölf Wochen alt und hat – um bei unserem Beispiel zu bleiben – nie gelernt, mit regem Stadtverkehr und Lärm zu leben, wird man – kaum zu Hause angekommen – ein zitterndes Häufchen Elend im Arm halten. Und das nicht nur für den ersten Moment oder die ersten paar Tage! Da haben Sie beim Züchter einen kleinen, lebhaften Wildfang kennengelernt und nun drückt er sich nur noch bibbernd an Sie, statt in gesunder Welpenmanier neugierig und aufgeschlossen seine neue Umgebung zu erkunden. Stellen Sie sich den unsagbaren Stress für das Tier und Ihre eigene Enttäuschung vor! Hier ist ein weitsichtiger Züchter, der Sie genauestens über die Rasse und die bisherige Aufzucht informiert, Gold wert. Geben Sie die Eigenverantwortung bitte nicht ab und hinterfragen Sie kritisch!
    Dann gibt es noch das Problem mit der Inzucht. Lassen Sie sich vom Züchter bitte die Zuchtpapiere zeigen und erklären. Fällt Ihnen auf, dass sich alle Hundenamen über Generationen hinweg ständig wiederholen, aber der Züchter versichert Ihnen eine von Hüft- und Ellenbogengelenkdysplasie (HD und ED) freie Zucht? Vorsicht, lieber Goldschürfer: Heutzutage weiß man aus Genetikforschungen, dass lediglich die Zuchtwertschätzung eine verlässliche Aussage liefert. Dies bedeutet, dass die Welpen , also alle Nachkommen, getestet werden, und erst dann hat man einen wirklich aussagekräftigen Rückschluss auf den Zuchtwert der Eltern, nicht umgekehrt! Ob dann ein Züchter, wenn Sie an einem von ihm stammenden Welpen im Alter von 18 Monaten HD festgestellt haben, bereit ist, seine „Lieblingshündin“ aus der Zucht zu nehmen, ist immer noch eine andere Frage.
    Ein vernünftiger Zuchtweg ist die sogenannte Linienzucht. Sie beinhaltet leichte Inzucht, denn es werden Tiere, die entfernt verwandt sind, miteinander verpaart. Im Zweifelsfall bitten Sie den Züchter um eine Kopie der Papiere und beraten sich mit Ihrem Tierarzt. Das klingt vielleicht alles schrecklich rational, aber es erspart große Enttäuschungen und Leid.
     
     
     
    Auch beim Hundekauf liegt es beim Käufer, den Markt zu bestimmen. Je mehr Menschen wissen, worauf zu achten ist, desto schneller wird unseriösen Züchtern und skrupellosen Hundehändlern der Garaus gemacht. Ein jeder von uns kann dazu etwas beitragen.
     

 
     
     
    So, Sie haben es also geschafft und Ihren Kleinen erfolgreich nach Hause geholt. Er ist vielleicht acht, vielleicht zwölf Wochen alt. Er hat mit seinem Umzug in sein neues Heim alles zurücklassen müssen, was für ihn bis zum heutigen Tag Bezug und Halt war: Mutter, Wurfgeschwister und die Menschen, die ihn bis dato betreuten. All das müssen Sie ihm nun ersetzen, und Sie sind sich bewusst, dass Ihnen viel, viel Freude, aber auch ein ganz schöner Zeitaufwand, manchmal auch eine Geduldsprobe bevorsteht.
     
     
    Beim Welpenspiel geht es darum, sich selbst und den anderen besser kennenzulernen.
     
    Da dieses Buch für jedermann und jederhund sein soll, will ich mich nicht zu lange mit der Welpenerziehung beschäftigen. Ich bitte aber jeden, der sich einen Welpen ins Haus holt, inständig, eine gute Welpenspielstunde aufzusuchen. Jeder Tierarzt kannentsprechende Adressen vermitteln, und was Ihrem Welpen und Ihnen selbst dort zuteil wird, ist im späteren Leben von unschätzbarem Wert. Sie ersetzen dem Kleinen die fehlenden Wurfgeschwister, indem
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