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Huendisch fuer Nichthunde

Huendisch fuer Nichthunde

Titel: Huendisch fuer Nichthunde
Autoren: Martina Braun
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sich gemeinsam mit Ihrem Hundekumpel aufmachen.
    Wir sollten dabei offen miteinander sein, denn viele Hundeprobleme sind größtenteils das Resultat unseres eigenen Nichtwissens oder Fehlverhaltens, und auch nicht selten stellen wir falsche Ansprüche an unsere Hunde.

 
     
     
    Als moderne Hundehalter sind wir besorgt um das körperliche Wohl unserer Hunde. Vom Körbchen, Spielzeug, von ärztlicher Versorgung bis hin zum Futter – wir tun alles für unsere Hunde! (Nebenbei bemerkt: Alleine in Amerika werden jährlich zwischen drei und fünf Milliarden Dollar ausschließlich für Hundefutter ausgegeben!) Wir wissen, dass unser Hund ein Lauftier ist, und machen wunderschöne lange Spaziergänge mit ihm. Doch ist uns auch wirklich bewusst, dass der Hund – und das ist fürunser Zusammenleben viel wichtiger – ein Beutegreifer und ein soziales Wesen ist? Wir haben viel gemeinsam, unsere Hunde und wir. Beide wollen wir Zuneigung und ernst genommen werden, wir brauchen Zugehörigkeit, Nähe und die Sicherheit, Mitglied einer sozialen Gemeinschaft zu sein. Die Grundzüge stimmen überein, und dies ist bestimmt der Hauptgrund dafür, warum der Hund in Europa und den USA das am weitesten verbreitete und derart beliebte Haustier ist.
    Aber schauen wir mal hinter die Fassade, dann entdecken wir gravierende Unterschiede zwischen Mensch und Hund. Es ist so spannend, eine andere Art zu entdecken! Lassen Sie sich auf das Abenteuer ein, die Geheimnisse zu erkunden, um einen wirklich glücklichen Hund Ihr Eigen zu nennen!
    Ob wir allein leben, mit einem Partner oder in einer Familie – gemeinsam mit unserem Hund stellen wir eine soziale Gemeinschaft dar. Unser Hund sieht uns als sein Rudel an und er bezieht uns in seine Denkweise ein. Er hat nämlich keine andere! Wir hingegen haben die Möglichkeit, uns auf das Denken unseres Hundes einzustellen, und als Tierfreund liegt es sogar in unserer Verantwortung, „wie ein Hund zu denken“ und unseren Hunden beizubringen, „Mensch zu verstehen“! Ich möchte aber klarstellen: Unsere Hunde denken nicht, wir seien auch Hunde! Sie nehmen sehr wohl wahr, dass wir einer anderen Art angehören. Aber im Zusammenleben mit uns in der Familie stellen wir für unsere Hunde ein „Ersatzrudel“ dar. Denn wir tun Dinge, die – aus Hundesicht – ein Rudel eben tut: Wir leben zusammen, wir essen gemeinsam, wir gehen zusammen auf Streifzüge. An dieses Ersatzrudel stellt der Hund die Erwartungen, die er seiner Denkweise nach an einen sozialen Verbund stellen kann:
     
    Ein Hund wünscht sich Sicherheit, Zugehörigkeit, Regeln und klar erkennbare Strukturen.
     
     
    Für unseren Hund sind Spaziergänge gemeinsame Streifzüge durchs Revier.
     
    Wir westlichen Menschen leben in aller Regel nicht in einer Sozialgemeinschaft mit hierarchischen, sondern mit demokratischen Grundzügen. Demokratie ist jedoch ein Organisationsmodell, das weder für Wölfe noch für Hunde nachvollziehbar ist, und so wird sich der Hund spätestens beim Erreichen seines 18. Lebensmonats die Frage nach der Rudelführung stellen. Nun kommt es darauf an, wie Sie bis dahin mit Ihrem Hund verfahren sind und welche Vorstellung Sie von Ihrem Zusammenleben haben. Ihr Hund hat jedenfalls ganz klare Vorstellungen! Er wird seinerseits alles ihm Mögliche anstellen, um festzustellen, wer die Leitfigur ist und welche Position er innehat. Er muss unbedingt wissen, wer hier der Boss ist. „Warum? Wir könnten doch so schön demokratisch-partnerschaftlich miteinander leben ...“, fragen Sie sich vielleicht. Es ist ganz einfach: In seinem genetischen Erbe ist ein uraltes, vom Wolf abstammendes Wissen, ein biologisches Gesetz, verankert! Und dieses biologische Gesetz sagt ihm: „Das wichtigste Ziel meines Daseins ist es, als ein soziales Wesen zu bestehen. Ich sollte zusehen, dass ich meine eigenen Gene weitergeben kann. Dazu muss ich zunächst selbstüberleben (Selbsterhaltung) und mich vermehren (Arterhaltung). Ich kann als Rudeltier aber nur überleben, wenn auch mein Rudel überlebt. Allein bin ich nichts, denn ich kann mich als Einzeltier nicht so gut verteidigen, ich kann nicht ein so großes Revier besitzen, und ich kann nicht so große Beutetiere jagen, und auch die Welpenaufzucht mithilfe anderer Rudelmitglieder funktioniert besser.“
    Die soziale Grundstruktur von Hund und Wolf basiert auf klaren, fein definierten Hierarchien und nicht auf Demokratie. Und das ist auch gut so! Es ist nicht halb so schlimm, wie sich das im
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