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Hover Car Racer 01 - Auf Crashkurs

Hover Car Racer 01 - Auf Crashkurs

Titel: Hover Car Racer 01 - Auf Crashkurs
Autoren: Matthew Reilly
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seiner eleganten Mischung aus sehr alt und ganz neu hatte Hobart sich zu einer der weltweit angesagtesten Städte entwickelt. Die zweihundert Jahre alten Sandsteinlagerhäuser passten gut zu den modernen Wolkenkratzern aus Glas und funkelndem Stahl und den Titanbrücken, die den Fluss überspannten.
    Aufgrund einer seltsamen Wendung des Schicksals gehörte die ganze Insel der Internationalen Rennschule und war somit das weltweit größte Areal in Privatbesitz.
    Anfang der 2000er Jahre war der australische Bundesstaat Tasmanien im Verfall begriffen gewesen; die Bevölkerung war überaltert und schrumpfte. Als die Bevölkerung unter 50 000 sank, nahm die australische Regierung zu einer ungewöhnlichen Maßnahme Zuflucht und privatisierte die ganze Insel. Tasmanien wurde von einem Erdölkonzern gekauft, der anschließend von der Hovertechnologie überrollt wurde. Bei der Liquidierung der Besitztümer des bankrotten Konzerns wurde der Inselstaat von Phillip T. Youngman erworben, dem Anführer einer Gruppe von Leuten, die beabsichtigten, eine Schule für den gerade aufkommenden Hoverrennsport zu gründen.
    Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte.
    Als Wüstenjungs hatten Jason und der Bug noch nie etwas gesehen, das mit der Ostküste von Australien vergleichbar gewesen wäre.
    Das Linienschiff war auf dem Weg nach Tasmanien an Sydney vorbeigerast. Gleich hinter Sydney hatten sie die berühmten Acht Dämme gesehen, die sich an der Pazifikküste entlang zogen - ein atemberaubendes Großbauwerk. Vor ein paar Jahren hatten die Ingenieure den Pazifischen Ozean buchstäblich zurückgedrängt und ein paar Meilen vor der Küste die acht gewaltigen hydroelektrischen Dämme errichtet.
    Die acht Wasserfälle, die sich nun majestätisch über die Dämme ergossen, produzierten nicht nur eine schier unerschöpfliche Menge Strom, sondern hatten auch noch einen willkommenen Nebeneffekt: Sie waren nach den Pyramiden die weltweit meistbesuchte Touristenattraktion und bildeten den spektakulären Hintergrund für das alljährlich in Sydney stattfindende Hovercarrennen - das Sydney Classic, eines der vier Grand-Slam-Rennen.
    Das Schiff lief in den Hafen von Hobart ein.
    Jason und der Bug nahmen ihr Gepäck und wandten sich zur Gangway -als sich ihnen auf einmal zwei grimmig dreinschauende Jugendliche in den Weg stellten.
    »Da ist ja schon wieder der kleine Jason Chaser«, höhnte Barnaby Becker. Mit seinen 18 Jahren war Becker einen Kopf mitsamt Schultern größer als Jason. Außerdem war er jetzt der indopazifische Regionalchampion, ein Titel, der in Rennkreisen einiges Ansehen genoss.
    Barnaby nickte seinem Navigator zu: Guido Moralez, ebenfalls 18, mit unstetem Blick und schleimigem, ordinärem Auftreten.
    »Also, das kapier ich nicht, Guido«, sagte Barnaby. »Erklär du mir mal, was der kleine Scheißer, der waisenhaft Letzte bei der Regionalausscheidung, hier auf der Rennschule zu suchen hat.«
    »Keinen Schimmer, Barn«, erwiderte Guido glattzüngig, wobei er Jason und den Bug von der Seite beäugte. »Ich hoffe nur, sie sind gut vorbereitet. Man weiß nie, was einem an einem solchen Ort alles passieren kann.«
    Der Wortwechsel fasste ihre Reise treffend zusammen.
    Nach der unerwarteten Einladung zur Rennschule hatten Jason und der Bug Scott Syracuse nicht mehr wiedergesehen. Er war mit einem privaten Hoverflugzeug nach Tasmanien geflogen und hatte gemeint, er wolle sich dort mit den Jungs treffen. Dies hatte leider zur Folge gehabt, dass Jason und der Bug - aufgrund ihres Alters beide Außenseiter - die ganze Fahrt nach Tasmanien über Beckers und Guidos Frotzeleien erdulden mussten.
    Barnaby, der wusste, dass Jason und der Bug bei Adoptiveltern in Halls Creek lebten, streute möglichst oft das Wort »Waise« in seine höhnischen Bemerkungen ein.
    Der Bug flüsterte Jason etwas ins Ohr.
    »Was! Was hast du gesagt?«, wollte Barnaby wissen. »Was soll das Getuschel, du kleiner Schwachkopf? Warum redest du nicht wie ein Mann?«
    Der Bug musterte ihn wortlos.
    »Ich hab dich was gefragt, du Flasche -« Barnaby wollte den Bug am Kragen packen, doch Jason schlug dem größeren Jugendlichen auf die Hand.
    Barnaby erstarrte.
    Jason erwiderte unverfroren seinen Blick. »O je, ich rieche Spannungen.« Guido Moralez rieb sich die Hände.
    »Rührt ihn nicht an«, sagte Jason. »Er redet, aber nicht mit Leuten wie euch.«
    Barnaby nahm lächelnd die Hand weg. »Also, was hat er gesagt?«
    »Er hat gesagt: >Wir sind keine Waisen<«,
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