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House of Night 7. Verbrannt

House of Night 7. Verbrannt

Titel: House of Night 7. Verbrannt
Autoren: P.C. Cast
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du denkst stets zu wörtlich. Seit Jahrhunderten ist für dich beschlossene Sache: Nyx hat dich verstoßen – du bist gefallen – du kannst niemals zurück. Nun, wörtlich betrachtet kannst
du
es tatsächlich nicht.« Als er sie ratlos ansah, seufzte sie dramatisch. »Dein prächtiger Körper wurde verbannt, mehr nicht. Hat Nyx irgendetwas über deine unsterbliche Seele gesagt?«
    »Das war nicht notwendig. Wenn eine Seele zu lange von ihrem Körper getrennt ist, stirbt dieser.«
    »Aber dein Körper ist nicht sterblich, das heißt, er und deine Seele können gefahrlos unendlich lange getrennt sein.«
    Kalona gab sich alle Mühe, das Entsetzen, das bei ihren Worten in ihm aufkam, nicht nach außen hin zu zeigen. »Sicher, ich kann nicht sterben, aber das bedeutet nicht, dass ich keinen Schaden davontragen würde, wenn meine Seele meinen Körper zu lange verließe.« Verschiedene Möglichkeiten wirbelten ihm durch den Geist.
Ich könnte altern … dem Wahnsinn verfallen … auf ewig zu einer leeren Hülle meiner selbst werden …
    Neferet zuckte mit den Schultern. »Dann wirst du dich bei deiner Aufgabe beeilen müssen, damit du in deinen wunderschönen unsterblichen Körper zurückkehren kannst, ehe er unwiderruflichen Schaden davonträgt.« Verführerisch lächelte sie ihn an. »Ich würde es zutiefst bedauern, wenn deinem Körper etwas zustieße, Geliebter.«
    »Tu das nicht, Neferet. Du setzt Dinge in Gang, die einen Preis haben, und nicht einmal du wirst diese Art von Preis gerne zahlen.«
    »Du wirst mir
nicht
drohen! Ich habe dich aus der Gefangenschaft befreit. Ich habe dich geliebt. Und dann habe ich mit ansehen müssen, wie du dieser einfältigen Halbwüchsigen hinterherhechelst. Ich will, dass sie aus meinem Leben verschwindet! Preis? Mit Freuden werde ich ihn zahlen! Ich bin nicht mehr die schwache, machtlose Hohepriesterin einer dogmatischen, betulichen Göttin. Verstehst du das nicht? Hättest du dich nicht von diesem Kind ablenken lassen, dann hättest du es erkannt, ohne dass ich es dir sagen muss. Ich bin eine Unsterbliche, genau wie du, Kalona!« Etwas Schauriges, Machtvolles ließ ihre Stimme anschwellen. »Wir sind ein perfektes Paar. Auch du hast das einmal geglaubt, und du wirst wieder zu diesem Glauben zurückfinden, wenn es keine Zoey Redbird mehr gibt.«
    Kalona starrte sie an und begriff: Neferet war wahrhaftig, unwiderruflich wahnsinnig. Er fragte sich, warum dieser Wahnsinn ihre Macht und Schönheit nur zu vermehren schien.
    »Also, hier ist, was ich beschlossen habe.« Nüchtern und methodisch setzte sie es ihm auseinander. »Ich werde deinen traumhaften, unsterblichen Körper irgendwo unter der Erde sicher verwahren, und währenddessen wird deine Seele in die Anderwelt reisen und dafür sorgen, dass Zoey niemals wieder hierher zurückkehrt.«
    »Das wird Nyx niemals zulassen!«, entfuhr es ihm unwillkürlich.
    »Nyx gewährt grundsätzlich jedem den freien Willen. Als ihre ehemalige Hohepriesterin hege ich nicht den geringsten Zweifel daran, dass sie dir erlauben wird,
im Geiste
in die Anderwelt zu reisen«, erklärte Neferet listig. »Denk daran, Kalona, meine wahre Liebe, indem du für Zoeys Tod sorgst, wirst du das letzte Hindernis aus dem Weg räumen, das uns davon abhält, Seite an Seite zu herrschen. Du und ich werden in dieser Welt der modernen Wunder unvorstellbar mächtig sein. Male es dir aus – wir werden uns die Menschen untertan machen und die Herrschaft der Vampyre zurückbringen, in all ihrer Schönheit, Leidenschaft und uneingeschränkten Macht. Die Erde wird unser sein. Wahrlich, wir werden der goldenen Vergangenheit neues Leben einhauchen!«
    Kalona war klar, dass sie mit seinen Schwächen spielte. Im Stillen verwünschte er sich dafür, ihr so tiefen Einblick in seine tiefsten Begierden gegeben zu haben. Er hatte sich ihr anvertraut. Daher wusste Neferet, dass er, da er nicht Erebos war, niemals an Nyx’ Seite in der Anderwelt hätte herrschen können und von dem Wunsch verzehrt wurde, hier, in dieser technisierten Welt, so viel wie möglich von dem, was er verloren hatte, nachzubilden.
    »Du siehst, mein Geliebter, logisch betrachtet ist es nur recht und billig, wenn du Zoey folgst und das Band zwischen ihrem Körper und ihrer Seele durchtrennst. Es ist nur ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Erfüllung deiner größten Wünsche«, sagte sie im Plauderton, als sprächen sie lediglich über die Wahl des Stoffes für ihr neuestes Kleid.
    Er versuchte, den
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