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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition)
Autoren: Jason Atum
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Kapitel 1
Der Anfang vom Ende
    Nach sechshundert Solartagen heimzukehren, brachte viele Gefühle mit sich. Die Empfindungen, die man verspürt, wenn man nach einer langen Reise ankommt, dürften niemandem fremd sein – Freude und Erleichterung. Endlich, nach so langer Zeit, würden die Forschungsreisenden wieder ihre Familien in ihre Arme schließen können – ein Tag, den sie seit langer Zeit herbeisehnten. Dieses freudige Ereignis ließ die letzten Stunden zwar noch länger erscheinen, machte sie jedoch um ein Vielfaches erträglicher, als die durch Trennungsschmerz geplagte Zeit, die jetzt hinter ihnen lag.
    Kommandant Poam stand mit freudiger Miene am Hauptmonitor seiner Schiffsbrücke und verfolgte den Eintritt in ihr Heimatsystem. Auch er war voller Vorfreude, sein Weib Gana und seine Tochter Ori wiederzusehen. Trotz der Liebe zu seiner Arbeit, Sterne und Planeten im Namen seines Volkes zu erforschen, geringschätzte er sie zugleich, da sie ihn so lange Zeit von seinen Liebsten trennte.
     
    »Kommandant«, sprach ihn seine Kommunikationsoffizierin an. »Sassyaly antwortet nicht.«
    Mit einem verwunderten Gesichtsausdruck wandte er sich vom Monitor ab.
    »Wie kann das sein? Wir müssten uns bereits seit Hix-Fi9 in Kommunikationsreichweite befinden. Versuchen sie es erneut.«
    »Ja Sir«, sagte sie und machte sich daran, abermals den Identifikationsgruß zu senden, während sich Poam prüfenden Blickes auf das Kommunikationsterminal zubewegte. Und trotz ihrer fehlerfreien Vorgehensweise erhielten sie abermals keine Antwort.
    Skeptisch warf der Kommandant einen Blick über den Hauptschirm hinaus in ihr Sonnensystem. Solange Sassyaly nicht antwortete, durften sie sich auf keinen Fall weiter ihrem Heimatplaneten nähern – nicht bevor die Verteidigungsbarken deaktiviert wurden, die den Planeten vor ungebetenen Besuchern schützte.
    »Antrieb deaktivieren«, befahl Poam, worauf der Steuermann prompt reagierte.
    »Kommandant. Irgendetwas Seltsames geht auf unserer Sonne vonstatten«, meldete sich ein junger unerfahrener Offizier, der mit dieser seine erste intergalaktische Raumreise absolviert hatte.
    Poam hatte ihn mit einer eher unbedeutenden Aufgabe betraut. Er wurde, in ihnen bekannten Gefilden, mit der Überwachung des Scanners beschäftigt. Doch durch seine Unkenntnis konnte er mit den Daten, die das System ihm lieferte, nichts anfangen. Ein routinierter Offizier hätte sofort erkannt, um was es sich dabei handelte – auch wenn die Überraschung wahrscheinlich gleichermaßen groß gewesen wäre.
    Poam interessierten die Daten, die das System verzeichnete, jedoch nicht. Seine Augen hatten schon längst das erfasst, was der junge Offizier noch nicht einmal mithilfe des Scanners zu deuten vermochte.
    Das Zentrum ihres Systems erschien ihm heller als jemals zuvor. Poam wäre nicht der erfahrene Kommandant gewesen, wenn er nicht genau gewusst hätte, was dies bedeutet. Dutzende Male hatte er schon die Ehre, dieses Schauspiel der Natur beobachten zu dürfen, doch dies zu seinen Lebzeiten, bei ihrer eigenen Sonne zu erfahren, hätte er niemals zu wagen geglaubt. Vollkommen paralysiert stand er da und starrte auf das Licht, welches stetig zu wachsen schien.
    Weitere Besatzungsmitglieder gesellten sich zu Poam an den Hauptschirm und starrten rätselnd in ihr Heimatsystem. Abgesehen von einem der erfahreneren Offiziere, der es sich nicht nehmen lassen wollte, die Daten des Scanner-Systems zu prüfen. Schnell, jedoch skeptisch kam er anhand der vorliegenden Analysen zum dem selben Ergebnis wie sein Kommandant mit bloßem Auge.
    »Sir, das ist eine Supernova.«
    Alle Blicke waren mit einem Mal auf Poam gerichtet. Allein seine Reaktion würde ihnen zeigen, ob die Aussage des Offiziers der Wahrheit entsprach oder nicht. Der Kommandant spürte die Augen der Crew auf sich ruhen. Ein Nicken oder eine andere bestätigende Geste würde vermutlich eine Panik auslösen – doch andererseits wollte und konnte er seiner Mannschaft nicht die Wahrheit verheimlichen.
    So wandte er sich seiner Brücken-Crew zu. Kein einziger Ton war vonnöten, sodass sich schon das erste Besatzungsmitglied mit ungläubiger Miene zu Wort meldete.
    »Wie kann das sein? Unsere Sonne ist gerade einmal sieben Milliarden Jahre alt und somit noch nicht einmal annähernd in ihrer Endphase angekommen.«
    »Wasserstoff- und Heliumbrennen in weniger als sechshundert Tagen, was normalerweise fünf bis sieben Milliarden Jahre benötigt? Das ist unmöglich«,
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