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Horror-Trip im Luxusauto

Horror-Trip im Luxusauto

Titel: Horror-Trip im Luxusauto
Autoren: Stefan Wolf
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täglich. Klasse! Als hätte
eine wohlmeinende Schicksalsgöttin an den Fäden gezogen.

    Auch Susanne war froh.
    „Du wohnst bei den Wertheyms, ich bei
Miranda. Sie ist inzwischen wieder verlobt. Und die Ferien verbringen wir
sozusagen zusammen.“
    „Die Wertheyms werden begeistert sein
von dir.“
    „Halt dich bitte zurück, dich und deine
Abenteuerlust.“
    „Bin ganz locker — lasse alles auf mich
zukommen.“
    Sie vereinbarten, in der nächsten Woche
wieder zu telefonieren — sobald die genauen Termine feststanden.
    Froh gestimmt legte Tim auf.
    „Willi, ich komme mit.“
    „Was?“
    „Das Problem hat sich in Wohlgefallen
aufgelöst. Meine Mutter kommt auch nach Italien — ganz in unsere Nähe.“
    „Mann, das ist die Nachricht des Tages.
Fährt deine Mutter mit uns zusammen?“
    „Das wäre zu umständlich. Sie fliegt
bis Rom, will dort Bekannte besuchen und wird dann abgeholt von ihrer Freundin
— von Miranda Pittore.“
    Klößchen ließ den Namen auf der Zunge
zergehen. „Klingt ja, als wäre sie die Fee in einem italienischen Märchen.“
    „Kann schon sein. Jedenfalls: Unsere
Ferien werden märchenhaft.“

3. Ein vager Verdacht
     
    Verabredet hatte sich die TKKG-Bande
bei den Wertheyms. Die wohnten in einem der eleganten Villenviertel südwestlich
der Stadt. Eine Hecke umfriedete das große Grundstück. In der Einfahrt sah Tim
den blauen Porsche, der Florians Mutter gehörte. Max Wertheym, der zur Zeit in
Tokio war, fuhr einen weißen Rolls Royce. Den sah Tim nicht. Vermutlich stand
er in der Garage, oder er war zur Inspektion in der Werkstatt.
    Klößchen radelte seit einer halben
Stunde in Tims Windschatten und rückte jetzt auf.
    „Sie sind schon da“, damit meinte er
Gaby und Karl, deren Tretmühlen bei dem Porsche am Garagentor lehnten.
    Die Villa war weiß und hatte ein
Walmdach. Die Eingangstür war aus Kupfer und mußte häufig poliert werden. Tim
hatte geklingelt, Katrin Weber — das neue Hausmädchen — öffnete.
    Erst seit einer Woche arbeitete sie
hier, aber die TKKG-Freunde kannten sie schon. Katrin mochte 17 sein, hatte
lustige Augen und zahllose Sommersprossen im hübschen Gesicht.
    „Im Terrassenzimmer“, sagte sie.
    Dort waren die andern: Gaby, Karl und
Ellen Wertheym, Florians Mutter. Sie tranken Tee. Dessen Aroma brauchte lange
Beine, um sich hier auszubreiten, denn der Raum war riesig. Im offenen Kamin
lag stets ein verkohltes Stück Baumstamm. Tim hatte festgestellt: immer
dasselbe. Benutzt wurde der Kamin wohl nie.
    Ellen begrüßte die Jungs, zwei Tassen
für sie standen bereit. Dann deutete Florians Mutter auf den prachtvollen
Blumenstrauß in der Vase.
    „Gaby hat ihn mir überreicht. Aber er
ist ja von euch allen. Vielen Dank, also.“
    Tim zuckte mit keiner Wimper. Klößchen
hingegen staunte einen Moment offenen Mundes.
    Der TKKG-Häuptling sah seine Freundin
kurz an. Und dachte: Davon hätte uns Gaby was sagen können. Peinlich.
    Sie lächelte. „Für Herrn Wertheym habe
ich eine junge Riesen-Kaktee mitgebracht. Wie ihr ja wißt. Und stellt euch vor:
Die hat er noch nicht in seiner Sammlung — trotz deren Vielfalt.“
    Wie ihr ja wißt, dachte Tim. Gaby macht Geschenke in
unserem Namen. Aber keine Absprache. Glasklarer Verstoß gegen unsere
demokratischen Regeln.
    „Mein Mann kultiviert dieses Hobby nun
schon seit Jahren“, erklärte Ellen. „Mit Mini-Kakteen hat er angefangen.
Inzwischen besitzt er alle Arten. Es sind Hunderte. Ein ganzes Gewächshaus ist
voll. Alle gedeihen, und Max entspannt sich.“
    „Stacheliges Hobby“, lachte Tim.
„Brauchen Kakteen viel Pflege?“
    „Überhaupt nicht. Ab und zu einen
Tropfen Wasser. Und...“
    Ellen stockte und blickte zur
Eingangsdiele. Es hatte geklingelt, aber Katrin war schon unterwegs.
    Tim, der das Kakteen-Thema für beendet
hielt, wollte gerade fragen, wo Florian sei, als Ellen ihm zuvorkam.
    „Übrigens: Flori hatte heute nacht
schreckliches Zahnweh. Jetzt ist er bei Dr. Brechaußer.“
    „Au Backe!“ meinte Klößchen.
„Hoffentlich nichts Schlimmes. Milchzähne hat er doch nicht mehr.“
    Ellen lächelte und wandte sich dann dem
Mann zu, den Katrin eingelassen hatte. Er war füllig, hatte einen Kugelkopf und
Pausbacken.
    „Ja, Herr Therne?“
    Er näherte sich wie ein Jagdhund auf
der Fährte. Tiefe Verbeugung vor Ellen.
    „Ich hatte angerufen, gnädige Frau. Die
Unterlagen Borstmeyer, Fink und Platschislowski.“
    „Ach, ja.“ Ellen stand auf.
    Wohl einer der Angestellten,
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