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Horror-Trip im Luxusauto

Horror-Trip im Luxusauto

Titel: Horror-Trip im Luxusauto
Autoren: Stefan Wolf
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Tagen sollten
wir bei Therne nachfragen. Ist er angezeigt, trittst du in Aktion.“
    „Immerhin sind wir zwei Zeugen“, Karl
grinste. „Auch Oskar hat alles gesehen.“
    Tim sah sich um: „Wo ist denn mein
vierbeiniger Freund?“
    „Hinten im Garten bei Floris
Karnickelstall“, sagte Gaby. Sie traten durch die Terrassentür ins Freie.
    Der Karnickelstall stand in einer
entfernten Ecke des riesigen Grundstücks — fast außer Sicht.
    Fasziniert hatte Oskar dort vor den
Käfigen gesessen und die beiden Stallhasen beobachtet. Sie saßen in ihrem
Stall, wären aber auch freilaufend auf dem Rasen kein Risiko eingegangen. Oskar
ist lammfromm und gutartig. Er hätte mit ihnen gespielt.
    Jetzt nahm er eine neue Witterung auf,
preschte heran und sprang Tim in die Arme. Die übliche Begrüßung mit
Bauchkraulen. Auch Klößchen mußte sich dem Vierbeiner widmen.
    Zu fünft ging man ins Terrassenzimmer
zurück, wo Katrin einen schnurrenden Staubsauger über die Orientteppiche schob.
Oskar verbellte die Säuberungsmaschine und wollte das Stromkabel durchbeißen.
Gaby nahm ihn zu sich.
    Hinhocken, Tee trinken, warten. Tim
wurde unruhig, behielt sich aber in der Gewalt. Florian mit seinen
Zahnschmerzen hatte schlimmeres auszustehen als Langeweile.
    Ellen kam herein, hatte sich stadtfein
umgezogen, trug Kostüm und Handtasche.
    „Wenn ihr noch Wünsche habt — es ist
alles in der Küche.“
    Die Kids dankten. Tim packte Klößchen
am Arm, um ihn zurückzuhalten — unauffällig. Er machte nämlich Anstalten, der
Aufforderung unmittelbar zu folgen. Vermutlich wäre er in der Küche geblieben.
    Ellen ging in den hinteren Teil des
Terrassenzimmers, wo lederne Clubmöbel gemütliche Inseln bildeten. Die Nordwand
— teils Natur-, teils Backstein — war vollgehängt mit Gemälden. Sie sahen
wertvoll aus, auch die Rahmen.
    Ellen griff nach einer blühenden
Sommerwiese — etwa im Format 80x60 cm, der Rahmen ebenholz-schwarz — und
klappte das Bild von der Wand weg wie eine Schranktür.
    Tim sah: Dahinter war ein Safe
eingebaut — sicherlich nicht der einzige im Haus. Logo — bei megareichen Leuten
mußte Schmuck gebunkert werden, Bargeld, Geschäftspapiere.
    Ellen nahm Geld aus dem Safe und drehte
sich um. Dabei fiel ein Schein aus dem Banknotenbündel, flatterte, spielte
Papierflugzeug, segelte zu Boden — hinter einen schweren Sessel.
    Ellen schloß den Safe, fummelte an der
Zahlenkombination, klappte die Sommerwiese zur Tarnung davor und schob das Geld
in ihre Handtasche.
    Gibt’s doch nicht, dachte der
TKKG-Häuptling. Der Farbe nach ist es ein Hunderter. Ellen muß bemerkt haben,
wie der den Fluchtversuch machte.
    Gaby erläuterte gerade, was unbedingt
in eine Reiseapotheke gehöre, und brauchte nicht mal besonders laut zu
sprechen. Denn der Staubsauger, geräuscharm und umweltverträglich, schnurrte
jetzt in der Ecke neben dem Kamin.
    Tim stand auf und trat zu Ellen, die
gerade ihre Handtasche schloß.
    „Ich glaube, Frau Wertheym“, lächelnd
beugte er sich über den Ledersessel, „Sie haben eben...“
    „Pst!“ zischte sie ihn an.
    Dann spürte er ihre Hand an seinem
muskulösen Oberarm und wurde rausgezogen auf die Terrasse.
    Ellen schloß die Tür hinter sich.
    „Du hast gesehen, wie der Hunderter
runterfiel?“
    Tim nickte.
    „Das habe ich absichtlich getan.“
    Tim sah in ihr zart geschminktes
Gesicht. Daß sie mit irgendwem Ähnlichkeit habe, fiel ihm jetzt auf. Aber er
erinnerte sich nicht, mit wem. Verschwörerisch blinzelte sie ihm zu, der
Glasfront des Terrassenzimmers den Rücken gewandt.
    „Wegen Katrin mache ich das. Ich will
prüfen, ob sie ehrlich ist.“

    Du liebe Güte! dachte er. Die Reichen
und ihre Angestellten. Es könnte geklaut werden. Man ist ja nicht immer dabei.
Man fährt in die Ferien. Wer hütet das Haus? Und Katrin ist kein lebendes
Inventar wie manche Hausperle, die schon seit 30 Jahren dazugehört. Katrin ist
erst seit einer Woche dabei.
    „Hm“, meinte er.
    „Findest du nicht gut?“
    „Ich bin mehr für den direkten Weg.
Außerdem ist die Methode untauglich. Wäre Katrin eine raffinierte Diebin — was
ich nicht glaube würde sie die Falle wittern und sich nicht verführen lassen
von einem einzigen Geldschein. Wenn sie ihn abliefert, muß das nicht bedeuten,
daß sie unanfechtbar ehrlich ist.“
    „Richtig. Aber was soll ich machen?
Außerdem besteht da ein begründeter Verdacht.“
    „Wirklich?“
    „Es scheint heute ein schwarzer Tag zu
sein. Erst Floris
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