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Horror Factory - Teufelsbrut (German Edition)

Horror Factory - Teufelsbrut (German Edition)

Titel: Horror Factory - Teufelsbrut (German Edition)
Autoren: Timothy Stahl
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Polizeiliches Absperrband grenzte weiträumig eine Fläche ein, auf der am Vortag eine »schlimm zugerichtete Leiche« gefunden worden war. Ein totes Kind. Heather O’Toole. Und weiter hieß es: »Hat es hier jetzt wieder angefangen?«
    Eric war sicher, dass der »Daily Dirt«-Anonymus in Big Rock Falls nicht alleine dastand mit seiner Befürchtung, der seinerzeit verschwundene Mörder könnte wieder aufgetaucht sein. Im Gegenteil, er war überzeugt, dass, sozusagen, der Tod und die Angst nach Big Rock Falls zurückgekehrt waren.
    Und in diesem Augenblick wusste und spürte Eric, dass es damit auch für ihn an der Zeit war, zurückzugehen – um sich der Angst und dem Tod zu stellen … und sie entweder endlich zu bezwingen oder ihnen vollends zum Opfer zu fallen.

2
Damals
    Als Callie zu sich kam, fand sie sich in völliger Schwärze wieder. Deshalb dauerte es eine Weile, bis ihr überhaupt klar wurde, dass sie wieder wach war.
    »Sean?«, fragte sie in die Dunkelheit. Ohne eine Antwort zu erhalten. Nur ihr Körper reagierte. Ein Schauer überlief ihn. Weil ihre Stimme fremd geklungen hatte, dumpf, als hätte sie in ein Loch hineingesprochen.
    Wo um alles in der Welt war sie hier?
    Sie lag auf einer harten Fläche. Im Finstern tastete sie umher. Die Fläche nahm kein Ende. Also war es wohl der Fußboden. Und er war rau.
    Als sie sich so bewegte, verspürte sie ein ungewohntes Gewicht an den Armen. Sie griff mit der rechten Hand nach dem linken Arm, fuhr darüber und stellte schließlich fest, dass beide Handgelenke in Manschetten steckten. Sie waren kalt und hart. Und ziemlich schwer. Das musste Metall sein. Durch geschmiedete Ösen liefen fingerdicke Ketten, die nach oben führten. Sie zog daran. Die Ketten saßen irgendwo über ihr fest. Sie stand auf, reckte sich blind nach oben, stellte sich auf die Zehenspitzen und streckte die Finger so weit in die Höhe, wie sie konnte. Die Decke erreichte sie trotzdem nicht und damit auch nicht die Stellen, wo die Ketten befestigt waren.
    Vorsichtig tappte sie nach links, bis die Ketten so straff gespannt waren, dass es nicht weiterging. Mit den Händen traf sie vor sich nicht auf Widerstand. Auch nicht, als sie sich vorsichtig, erst wahllos und dann etwas systematischer, in andere Richtungen bewegte. Die Wände dieses … Raums – oder was es auch sein mochte, wo sie festgehalten wurde – konnte sie nicht erreichen.
    Aber … Wer war es, der sie hier festhielt?
    »Hallo? Hört mich denn niemand?«
    Nichts.
    »Was soll das?!« Ihre Stimme drang schmerzhaft spitz in ihre Ohren, als steche jemand mit Nadeln hinein. Ein weiterer Schauer überfiel sie und ließ sie zittern und nicht mehr aufhören. Vor Panik, aber auch, weil sie fror. War sie nackt? Ihre Füße waren es jedenfalls. Und der Rest?
    Ein Hecheln im Dunkeln. Es dauerte, bis sie begriff, dass es ihr eigener Atem war, den sie da hörte. Minutenlang konzentrierte sie sich nur darauf, ihn unter Kontrolle zu bringen. Das beschäftigte sie, und wie auf einem Nebengleis ihres Denkens, auf dem die Gedanken noch von reiner Vernunft gesteuert wurden, war sie dankbar dafür. Weil es sie davor bewahrte, über etwas anderes nachdenken zu müssen. Über ihre Situation etwa und wie sie da hineingeraten war. Alles Fragen, auf die sie nicht nur keine Antworten wusste, sondern auch keine Möglichkeit hatte, welche zu finden. Nicht, solange niemand mit ihr sprach und sie nichts sehen konnte.
    Wo war Sean? Was war mit ihm?
    »Sean? Bist du hier?«
    Wieder keine Antwort. Nur die Frage: Wo war »hier«?
    Mut- und kraftlos ließ sie sich wieder zu Boden sinken. Er war hart, rau. Stein, Beton? Oder Metall? Sie konnte es nicht genau erspüren. Weil sie nicht mit dem nackten Po am Boden saß. Ihr Höschen trug sie also noch. Irgendwie gelang es ihr, dieser Feststellung etwas Tröstliches abzugewinnen.
    Völlig unvermittelt wurde es hell. Callie kniff reflexhaft die Augen zu, als sie nach wer weiß wie vielen Stunden in völliger Finsternis das Gefühl hatte, direkt in die Sonne zu schauen. Als sie die Lider aufschlug, war es allerdings schon wieder dunkel. Eine Tür schlug zu. Dann herrschte Stille.
    Nur war sie in dieser Stille nicht mehr allein. Jemand war zu ihr gekommen.
    »Wer ist da?«
    Wer es auch war, er sagte nichts. Und offenbar war er nicht gekommen, um sie zu befreien.
    Hast du das wirklich geglaubt?, fragte in ihr eine Stimme, die nur entfernt wie ihre eigene klang.
    Der andere bewegte sich. Sie hörte es kaum, konnte es auch
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