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Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)

Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)

Titel: Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)
Autoren: Don Both , Kera Jung
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Seite geneigt und musterte die Schlafenden kritisch.
    Und irgendwann, als so gar nichts geschah, kitzelte sie mit dem Zeigefinger die Nasenspitze ihres Daddys. Noch immer erfolgte keine Reaktion.
    Sie versuchte das Gleiche bei Bethy und die zog wenigstens die Nase kraus.
    David hatte ihr halb fasziniert, halb erschrocken zugesehen und seine Augen wurden groß. »Mach weiter!«, wisperte er.
    DAS ließ Alice sich nicht zweimal sagen. Ihr Bruder, nachdem der gesehen hatte, dass nichts Schlimmes drohte, bearbeitete währenddessen die Nase seines Vaters.
    Manchmal empfahl es sich, die kleinere Schwester den Vorreiter geben zu lassen. Auf die wurde sein Dad nicht halb so wütend, wenn die Mist baute.
    Weil sie kleiner war.
    * * *
    I rgendwann nieste Bethy und schlug die Augen auf.
    Ihr Sitznachbar folgte kurz darauf. Beide mussten ziemlich böse geblickt haben, denn die Kinder wichen erschrocken zurück.Eilig nahm Josh seinen Arm von ihrer Schulter und sie rückte ein wenig von ihm ab. Dann hatten sie sich in der Situation zurechtgefunden und strahlten – wie auf Kommando. »Frohe Weihnachten!«
    Etwas überraschend (wenn da überhaupt irgendwelche Erwartungen gewesen waren) kam für die beiden, dass ein irres Gekreische einsetzte und plötzlich zwei Zwerge auf ihrem Schoss saßen.
    »Wir haben Frühstück gemacht!«, brüllte David, als würde er nur auf diese Art gehört werden. »Aber wir essen die Kekse!«, grölte er weiter und strahlte seinen Vater an. Als hätte der tatsächlich gerade in der Lotterie gewonnen UND ihm darüber hinaus mitgeteilt, dass David nie wieder in die Schule müsse, sondern ab jetzt, bis zu seinem letzten Atemzug, Weihnachtsbäume verkaufen dürfe. »Den Kuchen heben wir uns für später auf, okay?«
    Josh sah zu Bethy – die grinste. In ihrem Blick lebte abermals jener warme Schein, der ihn zunehmend um den Verstand brachte. »In Ordnung«, sagte er leise.
    »Habt ihr eure Geschenke gesehen?«, erkundigte sich die liebliche Frau an seiner Seite.
    Davids Augen wurden groß und er nickte eifrig. »JA! Das Haus ist GENIAL!« Er betrachtete seine Schwester. »Alice, wo ist die Puppe?« Das schien eine Art Stichwort zu sein, denn die kicherte los, ließ sich umständlich zu Boden und eilte zum Baum. Dort klemmte sie sich die Puppe unter den Arm, schnappte sich noch deren Decke und dackelte – auf nackten Füßen übrigens – wieder zurück zu den beiden. Josh half ihr auf die Couch, platzierte sie zwischen sich und Bethy und die Kleine zeigte die seit Neuestem in den Stand des Adels erhobene Puppe. »Maria!«
    Auf Bethys fragenden Blick erklärte Josh dieses Phänomen. »David gab ihr den Namen.«
    Sie nickte.
    Der Junge hatte sein Fort geholt, pflanzte sich neben Bethy und so saßen sie dann, tranken Milch und aßen Kekse. Josh fühlte sich wie das Krümelmonster. Die Mengen an dem Gebäck, die er in den vergangenen Tagen gegessen hatte, genügte auf Lebenszeit.
    Niemand machte Anstalten, sobald aufzustehen. Sie spielten mit den Kindern, die Kerze brannte auch endlich und der Punsch wurde schließlich dem Untergang geweiht, als die Milch ausgetrunken war.
    Er schmeckte himmlisch.
    »Spielst du?«
    Bethy nickte zum Klavier und Josh runzelte die Stirn. »Nicht mehr.«
    »Warum?«
    Er hob die Schultern. »Weil ich nicht gut genug bin.«
    »Oh, Daddy, spiel doch!« Der Klugscheißer – natürlich.
    »Ich sagte bereits, ich spiele nicht mehr!« Das kam knurrend.
    Niemand antwortete, aber ab diesem Moment lagen drei erwartungsvolle Blicke auf ihm. Und die machten keine Anstalten, mit dem Theater sobald aufzuhören. Die visuellen Botschaften konnten übrigens auch ziemlich unangenehm brennen. Nur mal nebenbei.
    Schon wieder hatten sich alle gegen ihn verschworen und Josh erfasste abermals der Fluchtgedanke – nur, um diesem verdammten Erwartungsdruck zu entgehen. Er brachte es nicht mehr! Ein Musiker, wie er, spielte nicht einfach so. Er legte in jedes Stück sein Herz, seine Seele und alles, was er darstellte und was ihn ausmachte. Stimmte es damit nicht mehr, dann gelang ihm auch das Musizieren nicht länger.
    Zwang war keine Lösung!
    Nach einer halben Stunde Dauerfolter suchte er panisch nach Auswegen und ging selbstverständlich leer aus. Gut, warum nicht?
    Sie würden nicht eher Ruhe geben, bevor er ihnen demonstriert hatte, dass er nicht aus falscher Bescheidenheit kniff. Das unterstellten sie ihm nämlich derzeit. Er würde versagen, davon war er überzeugt. Nun, einmal mehr oder weniger,
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