Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
wollen, ganz gleich, was ich dagegen einwende, und ich muß zugeben, daß Ihre Argumente ansatzweise Sinn ergeben. Aber behalten Sie McQueen gut im Auge. Das letzte, was wir gebrauchen könnten, wäre eine ehrgeizige Admiralin, die einen echten Militärputsch zustande bringt und uns stürzt.«
    »Dann wären wir uns allerdings selber auf den Leim gegangen«, meinte Pierre.
    »Aber nach allem, was Sie gerade sagten, muß ich mir nicht nur um McQueen große Sorgen machen, sondern auch um Theisman«, fuhr Ransom fort. »Denn wenn ich richtig verstanden habe, übernimmt er McQueens Platz, sobald sie zu politischen Aufgaben abgestellt wird, weil er nach Einschätzung des Offizierskorps der beste Kommandeur der Volksflotte ist?« Als Saint-Just nickte, vertiefte sich ihr Stirnrunzeln. »In diesem Fall halte ich es für das Beste, wenn ich mir Admiral Theisman persönlich sehr genau ansehe.«
    »Sie meinen mit ›persönlich‹, daß Sie die Sache selbst in die Hand nehmen?« erkundigte sich Pierre in gezielt beiläufigem Tonfall.
    »Vielleicht.« Ransom zupfte sich an der Unterlippe. »Augenblicklich ist er im Barnett-System stationiert?«
    »Er ist Systemkommandeur«, sagte Saint-Just. »Schließlich braucht die DuQuesne-Basis einen guten Befehlshaber.«
    Ransom nickte zustimmend. Mit der Eroberung von Trevors Stern hatte die Manticoranische Allianz zwar einen nahezu unüberwindlichen Keil zwischen das Herz der Volksrepublik und das Barnett-System gestoßen, doch die gewaltige Infrastruktur der DuQuesne-Basis und der anderen Militäranlagen im System blieben in havenitischer Hand. Barnett war von Anfang an als Startpunkt für den unausweichlichen Krieg gegen Manticore ausersehen gewesen, und das legislaturistische Regime hatte zwanzig T-Jahre investiert, um dieses Konzept in die Tat umzusetzen. So gern die Manticoraner es wohl getan hätten, es war unmöglich, ein Sonnensystem abzuschneiden, und eine Bastion, die so stark war wie Barnett, konnten sie nicht in ihrem Rücken dulden. Im Gegensatz zu den Schiffen der Seeflotten vermochte ein Sternenschiff jedem Abfangversuch leicht auszuweichen, wenn es seine Route durch den Hyperraum sorgfältig plante. Haven konnte daher jederzeit Nachschub und auch Verstärkung zur DuQuesne-Basis bringen, und obwohl durch solche Umwege Zeit verlorenging, erreichten die Schiffe Barnett letztendlich unbeschadet.
    Die Manticoraner hingegen konnten Barnett mit geringem Zeitverlust anlaufen. Während ihre 6. Flotte mit der Eroberung von Trevors Stern beschäftigt war, hatten sich andere alliierte Kampfverbände die Ablenkung der Volksflotte zunutze gemacht und die vorgeschobenen Basen Treadway, Solway und Mathias genommen. Am ärgerlichsten daran war, daß die Flottenwerften im Treadway-System praktisch unbeschadet in Feindeshand gefallen waren; von entscheidender Bedeutung jedoch war, daß die Manticoraner den Bogen von Basen durchbrachen, die Barnetts südöstliche Flanke geschützt hatten … Hinzu kam der Verlust von Trevors Stern. Dank der Eroberung dieses Systems hatte die Royal Manticoran Navy auch den letzten Terminus des Manticoranischen Wurmlochknotens in ihre Gewalt gebracht, und nun konnten Geleitzüge und Kampfverbände direkt und ohne Zeitverzögerung vom Doppelstern Manticore bis zu Trevors Stern springen und sich von Norden auf das Barnett-System stürzen.
    Im Grunde kämpfte Barnett also auf verlorenem Posten. Andererseits hatten die Manticoraner bei der Eroberung von Trevors Stern hohe Verluste in Kauf nehmen müssen. Die Royal Manticoran Navy brauchte Zeit, um sich zu reorganisieren und Atem zu schöpfen, aber sobald sie wieder marschbereit wäre, würde hoffentlich Barnett ihre Aufmerksamkeit wecken und sie vom Herzen der Republik ablenken; der Feind sollte sich wieder auf die Grenze konzentrieren. Dazu aber mußte Barnett so lange gehalten werden wie irgend möglich, auch wenn es sich dabei nur um ein Ablenkungsmanöver handelte. Ein Täuschungsmanöver, das allerdings die Hand eines kompetenten Systembefehlshabers erforderte.
    »Ihren Worten entnehme ich, daß Sie nicht beabsichtigen, Theisman im Barnett-System zu lassen, bis die Basis in Flammen steht«, bemerkte Ransom nach einem Augenblick, woraufhin Pierre nickte. »In diesem Fall werde ich einen kurzen Abstecher nach Barnett machen, um mir einen persönlichen Eindruck von Theisman zu verschaffen«, sagte sie. »Letztendlich muß die Öffentliche Information verarbeiten, was dort geschieht, und wenn er mir politisch zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher