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Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand
Autoren: David Weber
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unzuverlässig erscheint, lassen wir ihn vielleicht doch dort zurück – und schreiben ein ergreifendes Epos über seinen heroischen und doch zum Scheitern verurteilten Opfergang, mit dem er die heranstürmenden manticoranischen Horden abzuwehren versucht hat. Von der Sorte: ›Theisman stellt sich zum letzten Gefecht‹.«
    »Wenn Ihnen nicht gerade etwas auffällt, was LePic in all den Jahren entgangen wäre, ist Theisman zu wertvoll, um ihn zu opfern«, gab Saint-Just zu bedenken.
    »Oscar, für ein kaltherziges Schreckgespenst sind Sie mir manchmal zu zimperlich«, widersprach Ransom ernst. »Nur beseitigte Risiken sind annehmbare Risiken, ganz gleich, wie ungefährlich sie erscheinen mögen. Für eine Flotte, die so oft die Fresse poliert bekommt wie unsere, kann ein Offizier als toter Held erheblich wertvoller sein denn lebend. Außerdem bereitet es mir besondere Freude, potentielle Bedrohungen in Propagandavehikel zu verwandeln.«
    Sie verzog die Lippen zu jenem dünnen, kalten, gierigen Lächeln, das selbst Oscar Saint-Just einzuschüchtern vermochte, doch Pierre tat ihre Worte mit einem Achselzucken ab. Was Theismans Wert anging, hatte Oscar recht. Pierre war es völlig egal, wie gern und mit welcher Lust Cordelia den Admiral vernichtet hätte – er beabsichtigte nicht, ihr den Mann ohne weiteres vorzuwerfen. Andererseits war Cordelia der Liebling der Proles, das Sprachrohr und der Bezugspunkt ihrer Gewaltausbrüche. Wenn Ransom entschlossen war, Theismans Kopf neben die anderen Trophäen an ihrer Wand zu hängen, so würde Pierre ihn ihr überlassen – besonders, wenn ihm dieser Zug die Unterstützung Cordelias (und damit des Amts für Öffentliche Information) einbrachte, um McQueen ins Komitee für Öffentliche Sicherheit zu berufen. Nicht, daß er beabsichtigt hätte, diesen Handel offen vorzuschlagen.
    »Drei Wochen hin, drei Wochen zurück«, erklärte er statt dessen. »Können Sie es sich leisten, Haven so lange zu verlassen?«
    »Wieso nicht?« entgegnete Ransom. »Für die nächsten zwei, drei Monate wollen Sie doch keine weitere Plenarsitzung des Komitees anberaumen, oder?« Als er verneinte, breitete sie die Hände aus. »Also brauchen Sie und Oscar meine Stimme nicht, um die Maschine in Gang zu halten, und ich habe die Tepes so ausstatten lassen, daß das Schiff als mobile Kommandozentrale für die Öffentliche Information dienen kann. Nichts und niemand schreibt vor, daß unsere Propaganda hier auf Haven ihren Ausgang nehmen und sich nach draußen verbreiten muß. Mein Stellvertreter kann während meiner Abwesenheit die Routineentscheidungen treffen, und neues Material produzieren wir dann auf der Tepes . Sobald ich die Beiträge gesichtet und freigegeben habe, geben wir sie in die Provinznetze und verbreiten sie von der Grenze nach innen statt vom Zentrum nach außen.«
    »Also gut«, stimmte Pierre nach kurzem Überlegen zu. »Wenn Sie sich selbst ein Bild von der Lage verschaffen möchten und zuversichtlich sind, die Aufgaben der Öffentlichen Information von dort wahrzunehmen, dann können wir Sie wohl für die Dauer der Reise entbehren. Achten Sie nur darauf, genügend starke Sicherheitskräfte mitzunehmen.«
    »Das werde ich«, versprach Ransom. »Dazu eine komplette technische Kolonne des Ministeriums. Wir werden sehr viele Originalaufnahmen machen und Flottenangehörige interviewen – Material, das wir veröffentlichen können, sobald das System gefallen ist … dergleichen eben. Wenn wir Barnett schon nicht halten können, dann sollten wir aus seinem Verlust doch wenigstens so viele Vorteile ziehen wie irgend möglich!«
     

1
     
    An diesem Tag hing besonders viel Staub in der Luft. Obwohl die Schwermetallkonzentrationen nicht ausreichten, um einen gebürtigen Grayson zu beunruhigen, waren sie doch hoch genug, um jedem Fremdweltler ernste Sorgen zu bereiten.
    Der Admiral der Grünen Flagge Hamish Alexander, Dreizehnter Earl von White Haven und designierter Chef der 8. Flotte (falls diese sich am Ende doch noch zusammenfand), war auf dem Planeten Manticore geboren, und die Hauptwelt des Sternenkönigreichs barg in der Planetenkruste nicht solch hohe Anteile toxischer Elemente. Weil White Haven als einziges Mitglied der Entourage auf dem Landeplatz eine Atemmaske trug, kam er sich ein wenig exotisch vor. Andererseits hatte ihm der Dienst im Weltraum eines beigebracht: schädliche Umwelteinflüsse niemals auf die leichte Schulter zu nehmen – und er diente nun schon fast ein
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