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Holzhammer 02 - Teufelshorn

Holzhammer 02 - Teufelshorn

Titel: Holzhammer 02 - Teufelshorn
Autoren: Fredrika Gers
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Zusammenfassung der Ereignisse.
    Der rote Hubschrauber, den sie beim Wandern gesehen hatten, war tatsächlich einem Notruf der bewussten Promi-Gruppe gefolgt. Gleich zwei Leute waren abgestürzt. Einer tot – einer verletzt.
    Der Tote, Holger Stranek, war Leiter des örtlichen DSV-Stützpunkts gewesen. Er hatte erst fünf Jahre im Talkessel gelebt und kam aus Garmisch. Auch seine Frau hatte er von dort mitgebracht. Über beider Privatleben war nicht viel bekannt. Über Alois Seiler hingegen, den Chef der Jennerbahn, wusste Holzhammer umso besser Bescheid. Und er mochte ihn nicht.
    Außerdem gab es noch einen Teilnehmer mit einem schweren Schock, Georg Zilinsky, den Bürgermeister von Bischofswiesen. Er war verwirrt und konnte sich nicht erinnern, wie er überhaupt aufs Teufelshorn gekommen war. Zumindest hatte er das am Telefon gesagt.
    Die Bergung des Toten war inzwischen vom Polizeihubschrauber unter Anwesenheit eines Bergführers der Polizei durchgeführt worden. «Auch so eine Fortbildung, die i bewusst ned mitgemacht hab», sagte Holzhammer. «Des dad mir noch fehlen, meine Wochenenden damit verbringen, Tote am Berg anzumschauen.»
    «Und wieso warst du dann überhaupt mit der Sache beschäftigt?», fragte Christine.
    «Ich sage doch, der Fischer dreht am Rad. Mei famoser Chef will wohl diesmal nix anbrennen lassen, nachdem er letztes Jahr die Angelegenheit im Wesentlichen ausgesessen hat. Deshalb hat er mi losgeschickt, um die Aussagen aller illustren Beteiligten aufzumnehmen. Gebracht hat’s bislang nix, so viel kann ich euch offiziell sagen. Keiner hat was g’sehn, es war so dichter Nebel, dass teilweise ein Teilnehmer den anderen ned gesehen hat. Einige sagen, dass sie an Schrei g’hört ham. Andere wollen an Wortwechsel g’hört ham, dass welche gestritten ham. Fischer hat sich auf jeden Fall beim Staatsanwalt die Genehmigung für a Obduktion geholt und die Leich im Polizeihubschrauber direkt nach München schaffen lassen. Diesmal will er nichts verpassen. Und der arme Josef muss morgen aufs Teufelshorn, Spuren suchen.» Josef Berg war der Chef der Spurensicherung in Traunstein und als geborener Berchtesgadener ein guter Bekannter von Holzhammer.
    «Aha. Ein namenloser Urlauber interessiert ihn nicht die Bohne, aber kaum trifft es einen Funktionär, gibt er alles. Was denkt denn dein famoser Vorgesetzter, was da passiert ist?», fragte Matthias. «Glaubt er ernsthaft, dass jemand nachgeholfen hat?»
    «Na ja, sogar er liest den Berchtesgadener Anzeiger , und da stand in den letzten Wochen ziemlich viel über die Querelen am Götschen drin. Der Skiverband war mit dem Götschen eigentlich noch nie ganz zufrieden. Daher verlangen sie jetzt ultimativ an zeitgemäßen Ausbau der Lifte, der Piste und der Beschneiung. Der Gemeinderat von Bischofswiesen weigert sich aber, weil es angeblich zu teuer ist. Und jetzt, nach dem Ausbau der Beschneiung am Jenner, bietet der sich natürlich als ideale Alternative an. Die Leute vom Götschen, die den Lift und die Gastwirtschaft betreiben, sind von der Aussicht natürlich weniger begeistert. Auf der anderen Seite stehen die Schönauer schon in den Startlöchern. Der Alois Seiler, Betreiber der Jennerbahn, ist sowieso geldgeil wie sonst was, und der Bürgermeister zieht anscheinend schon länger im Hintergrund die Fäden. Und zwar zieht er an diesen Fäden den DSV zum Jenner. Wäre ja auch super für die Gemeinde. Sehr prestigeträchtig.»
    «Ja, der Hias ist ein Strippenzieher», stimmte Matthias zu. Sie sahen sich nicht oft, da der Hias nur auf wenigen ausgewählten Familienfesten erschien, und das meistens auch erst dann, wenn er mindestens zwei offizielle Termine hinter sich gebracht hatte. Sie hatten beide den gleichen Vornamen, da sie nach dem gleichen Urgroßvater benannt waren. Was aber nie zu Verwechslungen führte, da der Bürgermeister grundsätzlich Hias genannt wurde, die bayerische Form von Matthias.
    «Ach, deshalb wurde plötzlich am Jenner die Beschneiung bis ins Tal genehmigt und diese sogenannte Geländeanpassung. Nur gut, dass der Nationalpark erst ein paar 100 Meter weiter beginnt», sagte Christine.
    Monatelang hatte sie auf ihren Wanderungen die Baufortschritte beobachten können. Momentan sah es um die Mittelstation herum aus wie auf dem Mond. Bei der letzten Bürgerversammlung hatte der Bürgermeister eine Art Vision namens «Erlebnisberg Jenner» mit diversen Bauprojekten vorgestellt. Zum Beispiel eine neue Bergbahn für ein paar Millionen,
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