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Hollywood & Buecherwurm

Hollywood & Buecherwurm

Titel: Hollywood & Buecherwurm
Autoren: Daniela Felbermayr
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hier verdammt teuer. Muss ich Taylors zahlen?“
    Widerwillig hob er sich von seinem Sessel und trottete hinter Ron her, der sich auf den Weg zur Bar machte.
     
    Taylor und Shannon standen ebenfalls auf. Taylor drehte sich noch einmal um, um einen letzten Blick auf Dylan zu erhaschen, der konzentriert auf irgendwelche Verträge und Dokumente starrte, die einer seiner Begleiter auf dem Tisch ausgebreitet hatte. Ihr brach das Herz, als sie ihn ansah. Sie wusste, dass es ihre letzte Gelegenheit war, ihn für sich zu gewinnen, und vermutlich hätte eine der Protagonistinnen aus ihren Büchern in diesem Moment nichts Anderes gemacht, als auf seinen Tisch zuzugehen, ihm zu sagen, dass sie ihn liebte, und dass sie mit ihm zusammen sein wollte. Dummerweise war sie keine ihrer Protagonistinnen.
    „Na komm“, sagte Shannon und zog sie sanft Richtung Ausgang.
     
    Dylan war aufgewühlt und konnte sich weder auf die Verträge, die Aktennotizen und die Zeitpläne konzentrieren, die ihm für einen neuen Blockbuster vorgelegt wurden. In seinem Kopf überschlugen sich Gedanken, die alle nichts mit dem Film sondern mit Taylor, Zoey und seiner bevorstehenden Hochzeit zu tun hatten. Er hatte gerade einmal ein paar Minuten mit Taylor verbracht und das Gefühl, das er immer in ihre Nähe hatte, war in voller Intensität zurückgekommen. In diesem Moment wusste er, dass er einen Fehler machte, wenn er Zoey heiratete und dass er einmal in seinem Leben auf sein Herz hören musste.
    „Entschuldigt mich kurz“, sagte er, stand auf und wollte Taylor bitten, kurz mit ihm zu sprechen, doch als er auf den Tisch hinter sich sah, an dem sie vor wenigen Augenblicken noch gesessen hatten, war sie verschwunden. Die fast leergetrunkenen Cocktailgläser waren die einzigen Relikte, die bezeugten, dass die einzige Frau, die er wirklich liebte, kurz zuvor noch hier gewesen war.
     
    Draußen kühlte die frische Luft Taylors aufgeheiztes Gesicht. Sie fühlte sich schwindelig und verwirrt und lehnte sich an die kalte Hausmauer, als sie und Shannon hinaus traten.
    „Alles okay“, fragte Shannon, sah aber, dass wenig bis nichts okay war.
    Mit Tränen in den Augen sah Taylor sie an.
    „Du bist noch nicht über ihn weg, oder?“
    „So wie es im Moment aussieht, werde ich nie über ihn hinweg sein“, sagte Taylor und ließ einer einzelnen Träne ihren Lauf. „Ich habe das Gefühl, als wäre Dylan der einzige Mann auf dieser Welt für mich, aber es gibt keine Zukunft für uns! Ich befürchte, dass ich mich vom Empire State Building stürzen werde, wenn ich Berichte und Fotos über seine Hochzeit sehen muss.“ Eine weitere Träne, und noch eine und noch eine liefen über ihre Wangen.
    „Ach, Taylor“, Shannon drückte ihre beste Freundin an sich. „Er ist aber auch ein verdammt gutaussehender, charmanter Mistkerl!“
    Taylor rang sich ein bitteres Lachen ab.
    „Aber weißt du was“, sagte Shannon, nachdem sie ein paar Schritte die Straße entlang gegangen waren, „wenn du mich fragst, empfindet er auch immer noch was für dich!“
    Taylor sah sie an.
    „Was?“
    „Ach komm schon, das hat sogar ein Blinder mit dem Krückstock mitbekommen. Hast du denn nicht gesehen, wie er dich angehimmelt hat?“
    „Er wollte vermutlich nur nett sein. Und außerdem sieht es immer so besonders aus, wenn er einen ansieht!“
    Shannon grinste und erinnerte sich an die Zeit zurück, als sie genauso von Ron gesprochen hatte, wie Taylor jetzt von Dylan.
    „Nein, das glaube ich nicht. Er wirkte so aufgekratzt, als er dich gesehen hat. Und seinen Blick, als du dich mit der Karte zu ihm umgedreht hast, hättest du erst sehen sollen. Als wärst du der Weihnachtsmann höchstpersönlich, und er sechs Jahre alt!“
    „Tja, das ändert nichts daran, dass er Zoey heiratet, und nicht mich“, sagte Taylor und holte sich selbst und auch Shannon wieder zurück auf den Boden der Tatsachen.
    „Du könntest die Hochzeit verhindern?“
    „Klar.“
    „Aber, vergessen kannst du ihn auch nicht!“
    „Zeit heilt alle Wunden!“
    „Bei dir scheinen die Wunden sich eher noch auszubreiten. Taylor, ich meine, du kennst mich, du weißt, dass ich nicht gerade die risikofreudigste Person auf diesem Planeten bin und eher den Rückzug antrete, als mit Pauken und Trompeten irgendwo einzufallen. Aber, du und Dylan, ihr empfindet offenbar ziemlich viel füreinander und keiner von euch wagt, den ersten Schritt zu machen. Was ich damit sagen will, ist, dass du vielleicht ziemlich unglücklich
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